
Job-Portrait Was macht eigentlich ein Head of Brand Management?
Mit dem Boom des Online-Handels haben sich viele neue, facettenreiche Berufsbilder etabliert. In diesem Teil unserer Porträt-Serie verrät Janina Rampp, was ihren Job als Head of Brand Management bei Amazon ausmacht.
Ein E-Commerce-Team braucht die verschiedensten Skills. Das hat zur Folge, dass sich in den letzten Jahren viele Berufsbilder verändert beziehungsweise neu gebildet haben. In unserer Serie "Was macht eigentlich...?" stellen wir die spannendsten Jobs der E-Commerce-Branche vor.
In diesem Teil hat uns Janina Rampp verraten, wie ihr Daily Business als Head of Brand Management beim Online-Marktplatz Amazon aussieht und welche Fähigkeiten dafür am wichtigsten sind.
Name: Janina Rampp
Position: Head of Brand Management
Alter: 33 Jahre
Unternehmen: Amazon

Amazon
Janina, du bist Head of Brand Management - was zählt alles zu deinem Aufgabengebiet?
Ich bin Head of Brand Management im "Amazon Launchpad"-Programm. Mein Team unterstützt Start-ups und kleine Marken mit innovativen und nachhaltigeren Produkten dabei, auf dem Amazon Marketplace erfolgreich zu sein. Es gibt ja in vielen Unternehmen auch ein Brand Management, das für die eigene Marke zuständig ist und sich beispielsweise um Markenwerte, Namen, Farben und Logos kümmert. Unsere Aufgabe ist eine andere: Wir helfen Start-ups und kleinen Marken bei der ersten Strategie und beantworten dabei Fragen wie: Wie muss mein Content aussehen? Welche KPIs sollte ich definieren? Wie schalte ich Werbung? Wie nutze ich "Versand durch Amazon?" Gleichzeitig begleiten wir die Teilnehmenden über längere Zeit und gehen auch komplexere Themen an: Wie optimiere ich meine Profitabilität? Wie exportiere ich in andere EU-Länder oder auch nach Übersee, zum Beispiel in die USA?
Wie bist du dazu gekommen?
Nach meinem BWL-Studium in Bamberg und einem längeren Praktikum in einem anderen Unternehmen bin ich direkt bei Amazon in München eingestiegen. Das war vor fast zehn Jahren. Zunächst habe ich einige Stationen bei Amazon Retail - also dem Handelsgeschäft von Amazon - durchlaufen. Vor dreieinhalb Jahren habe ich dann die Ausschreibung für meinen aktuellen Job gesehen. Die klang superspannend: Mein Team sollte neu aufgebaut werden, und dies in Berlin - einer Stadt, in der ich schon seit Schulzeiten wohnen wollte. Ich habe mich also beworben und freue mich bis heute darüber.
Wie siehst du deine Rolle im Team?
Ich möchte meinen Mitarbeiter:innen die Chance geben, sich zu entwickeln und die Zeit in der Arbeit auch für sich selbst sinnvoll zu nutzen. Dazu sind wir ständig im Austausch und ich helfe beispielsweise auch bei der Suche nach Mentor:innen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Mit meiner Amazon-Erfahrung möchte ich zudem die Amazon-Kultur weitergeben: Da geht es beispielsweise um das "Day One"-Prinzip, also dass wir jeden Tag aufs Neue unvoreingenommen an die Arbeit gehen. Ebenfalls extrem wichtig ist die Customer Obsession - also dass wir alles, was wir tun, von den Kund:innen her denken und an ihren Bedürfnissen ausrichten.
Welche Eigenschaften/Skills helfen dir im Daily Business am meisten? Warum?
Ich bin ein sehr strukturierter Mensch. Das hilft mir, auch unseren Support für Start-ups und kleine Marken gut zu strukturieren. Das ist meines Erachtens die Voraussetzung dafür, den Ansprüchen der unterschiedlichsten Gründer:innen gerecht zu werden - vom Wohnzimmer-Business bis zum Start-up mit 50 Mitarbeitenden.
Gleichzeitig bin ich ein kommunikativer Mensch, der immer ein offenes Ohr hat. Ich möchte offen sein für Skills, unterschiedliche Meinungen und Inputs. Nur so können wir ständig dazulernen und besser werden.
"Input aus unserer Praxis"
Schildere bitte möglichst anschaulich ein Projekt, das dich besonders begeistert hat!
Seit ich in meiner aktuellen Position arbeite, befasse ich mich viel mit dem Thema Nachhaltigkeit, was mich sehr erfüllt. Konkret möchten wir nachhaltigeren Unternehmen dabei helfen, erfolgreicher bei Amazon zu sein.
Dazu gehört zum einen die Möglichkeit, leichter als nachhaltigeres Produkt identifiziert zu werden - mit dem "Climate Pledge Friendly"-Siegel. Gleichzeitig bieten wir Programme an, mit denen wir aktiv nachhaltigere Start-ups suchen und unterstützen - zum Beispiel unseren Amazon Sustainability Accelerator. Der wurde von meinen Kollegen in UK organisiert und wird dieses Jahr erstmals auch in Berlin durchgeführt. Wir geben Input aus unserer Praxis, damit die Teilnehmer:innen maximal profitieren.
Was ist dir in diesem Job am wichtigsten? Was macht am meisten Spaß?
Ich bin selbst nach zehn Jahren immer noch begeistert von den unerschöpflichen Möglichkeiten, die man bei Amazon hat. Das ermöglicht einem, permanent dazuzulernen. Gleichzeitig hat man mit dem Kundenfokus auch ein klares Ziel, an dem man sich immer orientieren kann. Den Kund:innen auf der Start-up-Seite helfe ich dabei, erfolgreicher zu sein. Endkund:innen bekommen durch unser Team die Möglichkeit, Produkte zu entdecken, von denen sie ohne uns vielleicht nie erfahren hätten.
Was sind die größten Herausforderungen?
Bei Amazon bauen wir ständig das Flugzeug, während wir bereits fliegen. Wir arbeiten also an Dingen, die bereits laufen. Wir beantworten Fragen, auf die es noch nicht unbedingt Antworten gibt. Das ist durchaus eine Herausforderung, die aber gleichzeitig die Voraussetzung für die steile Lernkurve ist.
Mein Job ist im E-Commerce unverzichtbar, weil …
… wir jeden Tag kleinen Unternehmen helfen.
Wenn du nicht Head of Brand Management geworden wärst, was wärst du dann?
Auch wenn es nach PR klingt, weil unser Programm ja Launchpad heißt: Ich wäre vermutlich in der Weltraumbranche. Nicht als Astronautin, sondern eher an einem Weltraumbahnhof. Ich war kürzlich in Cape Canaveral und die ganze Technik dort finde ich einfach super spannend.