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Zum 50. Firmenjubiläum Modemarke Marc Cain mit 300-Millionen-Euro Jahresumsatz an Mitarbeiter übergeben

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Das schwäbische Traditionsunternehmen Marc Cain wählt einen ungewöhnlichen Weg für die Nachfolgeregelung: Inhaber Helmut Schlotterer übergibt das Unternehmen an die Mitarbeiter.

Es dürfte das fulminante Finale des 50. Jubiläums der Modemarke Marc Cain sein: Gründer Helmut Schlotterer hat angekündigt, sein Firmen- und Privatvermögen in einer Stiftung zusammenzufassen. Die Kontrolle über das Unternehmen erhält eine speziell dafür gegründete weitere Stiftung, die durch einen Mitarbeiterrat aus aktiven Führungskräften kontrolliert werde. Das gesamte Nachfolgekonstrukt soll bis Ende des Jahres stehen, sagte Schlotterer der SZ, die über die Pläne des Bodelshausener Unternehmers berichtete.

Experten zufolge kann eine Stiftung eine gute Alternative zur Unternehmensnachfolge sein. Das Konstrukt der Mitarbeiterstiftung motiviert die Belegschaft und ermöglicht langfristige Planung und Entscheidung. 

Die Übergabe an die Belegschaft erfolgt in unruhigen Zeiten, viele Modeunternehmen vor großen Herausforderungen, und viele bekanntere Marken mussten in den vergangenen Monaten Insolvenz anmelden. Insbesondere die Auswirkungen des Ukraine-Krieges und die Coronapandemie haben das Kaufverhalten der Kunden beeinflusst. 

Mitarbeiterstiftung übernimmt gute aufgestelltes Unternehmen in schwierigen Zeiten

Marc Cain scheint aber gut für die Zukunft aufgestellt zu sein, was sich sowohl am Umsatz als auch am Innovationswillen festmachen lässt.

Die Pandemie hat dem Unternehmen zwar zuerst stark zugesetzt und vom Jahresumsatz über 249 Millionen Euro im Jahr 2019 ging es erst einmal bergab, aber die Talsohle ist mittlerweile wohl überwunden: Marc Cain steigerte im Geschäftsjahr 2022 den Umsatz um gut sieben Prozent auf fast 215 Millionen Euro, das operative Ergebnis hat sich mit rund 8,8 Millionen Euro mehr als vervierfacht. Und auch für das Jahr 2023 ist das Unternehmen zuversichtlich, dass die Umsatzschwelle von 300 Millionen erreicht wird.

Marc Cain ist auf Strickmode spezialisiert und entwickelt und produziert nicht nur im schwäbischen Bodelshausen, sondern hat eigens entwickelte Produktions- und Digital-Druckmaschinen für Modedesigns im Einsatz. Die hauseigene "3-D Knit & Wear“-Technologie spuckt nahtlos gestrickte, fertige Kleidungsstücke anhand von digitalen 3D-Entwürfen aus.

Die positiven Umsatzaussichten als auch der in die Unternehmens-DNA eingeprägte Innovationswillen sind gute Voraussetzungen für die weitere Zukunft von Marc Cain.

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