In den 90er und 2000er-Jahren war Peter Kowalsky ein Star. Der Brauer aus der Rhön hat die Kultlimonade Bionade groß gemacht und wurde als erfolgreicher Entrepreneur nicht nur in der eigenen Branche gefeiert. Ihm war gelungen, was bis dato nur wenigen gelungen war: Ökologie und Ökonomie zu einem harmonischen, mainstreamfähigen Ganzen zu verschmelzen.

Zu den Hochzeiten beschäftigte er mit seiner Firma um die 400 Mitarbeiter. Doch dann drehte sich das Blatt. Der Oetker-Konzern übernahm das Ruder, Kowalsky schied aus dem Unternehmen aus. Das Zwischenspiel im Konzern tat der Marke Bionade nicht gut. Jetzt gehört sie zur hessischen Hassia-Gruppe, auch wieder ein Familienbetrieb.

Kowalsky ließe sich nicht bremsen und brachte 2015 das Tonikum Inju auf den Markt. Hergestellt und vermarktet wird das Getränk, das es in fünf Geschmacksrichtungen gibt, von der gleichnamigen Firma in Berlin. Jetzt geht der 55 Jahre alte Entrepreneur in die Offensive und plant den bundesweiten Rollout.

Herr Kowalsky, haben Sie Angst vor grauen Haaren und Falten - kurz: vor dem Alter?

Peter Kowalsky: Nein. Ich bin mir immer treu geblieben. Das war schon zu Beginn der Bionade-Geschichte so. Als die ersten Medienvertreter uns besuchten, war die Brauerei immer noch sehr, sehr marode. Aber wir haben uns gesagt: Okay, so ist es halt. Wir können jetzt hier nichts inszenieren. Damals hatte ich mir geschworen, dass ich immer authentisch bleiben will.