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Laura-Boentert

Interview Laura Böntert, Bride Cycle "Es gibt zu wenig Fördermöglichkeiten für eigenfinanzierte Start-ups"

Laura Böntert, Gründerin Bride Cycle

Laura Böntert/Bride Cycle

Laura Böntert, Gründerin Bride Cycle

Laura Böntert/Bride Cycle

Laura Böntert hat mit 30.000 Euro Startkapital einen Online-Marktplatz für Brautmode gegründet und bis jetzt selbst finanziert. Knapp zwei Jahre nach dem Start sucht sie zur Weiterentwicklung von Bride Cycle einen Business Angel. Bootstrappen würde sie kein zweites Mal.

Bride Cycle ist ein Online-Marktplatz, über den Bräute privat ihre Brautkleider verkaufen können. Darüber hinaus haben Händler die Möglichkeit, ihre Second-Hand-Kleider im Web sichtbar zu machen und online Beratungstermine zu vereinbaren. Mit einem Pop-up-Store im Münchner Traditionshaus Ludwig Beck will sich Gründerin Laura Böntert bei Kundinnen und in der Industrie bekannter machen. Wir sprachen mit ihr über die Höhen und Tiefen des Bootstrapping - und warum sie jetzt einen Business Angel sucht.

 

Warum hast du dich für Bootstrapping entschieden?

Laura Böntert: Ich habe tatsächlich gar nicht großartig darüber nachgedacht. Ich kam aus der Festanstellung bei Ralph Lauren und ich hatte Rücklagen und Leute, die programmieren können. Dass ich mir für den Go-Live vier bis sechs Monate gesetzt habe, ist im Rückblick total naiv gewesen. Tatsächlich hat es jetzt in Summe eineinhalb Jahre gedauert. Ich habe im Juli 2021 gegründet und der Marktplatz ist seit Mitte März 2023 live.



Mit wie viel Geld bist du gestartet?

Laura: Ich hatte 30.000 Euro Rücklagen, habe dann aber tatsächlich bis zur Marktreife nochmal das Doppelte nachgeschossen und gebe mir auch jetzt noch regelmäßig private Darlehen.

 

Wo floss den anfangs am meisten Geld hin?

Laura: In die App. Da habe ich 30.000 Euro investiert, musste das Projekt dann aber stoppen, weil das einfach zu teuer wurde. Als Plan B habe ich mir jetzt mit WooCommerce selbst einen Marktplatz als MVP gebaut. Darüber hinaus hat mir mein Steuerberater als Gründungsform eine Holding-Struktur empfohlen, weil ich nebenbei unter anderem auch noch eine kleine Agentur betreibe. Das verursacht aber leider pro Firma laufende Kosten von bis zu 6.000 Euro pro Jahr, auch ohne Einnahmen. Auch der Jahresabschluss kostet extrem viel. Jetzt will ich die Holding-Struktur wieder schließen und die Auflösung kostet nochmal 8.000 Euro pro Firma. Für derartige Fehlentscheidungen ist viel Geld draufgegangen. Und dann natürlich in Dienstleister und in Marketing, Google, Instagram, Werbung, Pinterest - da wo sich Bräute aktuell aufhalten.

"Ich habe einfach falsche Partner gewählt"

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