
Miet-Commerce-Anbieter Wie Grover mit Millionen-Investments sein Business finanziert
Um sein Wachstum finanzieren zu können, braucht der Miet-Commerce-Anbieter Grover immer wieder frisches Kapital. Wie es dem Elektronik-Vermieter gelingt, auch in Krisenzeiten Geldgeber und Investoren zu finden.
Für viele Commerce- und Tech-Unternehmen ist es im vergangenen Jahr immer schwieriger geworden, Investoren zu gewinnen und sich neue Finanzmittel zu beschaffen. Zu sehr wirken die Folgen der Coronapandemie und das schwache Konsumklima durch den Ukrainekrieg und die Energiekrise nach. In der Folge halten sich Investoren gerade deutlich zurück, Banken vergeben nur zögerlich Kredite. Dem Berliner Miet-Commerce-Anbieter Grover ist es im September 2022 dennoch gelungen, sich eine kräftige Finanzspritze zu sichern.
Das Geheimnis heißt ein mit Vermögenswerten besicherter Kredit. Der Finanzinvestor M&G hat Grover über dieses Finanzierungsinstrument 270 Millionen Euro bereitgestellt, die Grover verwendet, um neue Elektronik-Geräte anzuschaffen - auch für den Ausbau von bestehenden Märkten wie Spanien und die weitere Expansion in neue Märkte. Diese Geräte, beispielsweise Drohnen, Spielekonsolen, Smartphones, E-Scooter oder Saugroboter vermieten die Berliner mit flexiblen Laufzeiten an Verbraucher und Geschäftskunden.
Die Geräte dienen als Sicherheit
Und so funktioniert die Finanzierung der Gerätebeschaffung: M&G stellt den Betrag über die vereinbarte Laufzeit zur Verfügung. Grover koppelt sie an die Nutzungsdauer der Geräte, also in der Regel drei oder vier Jahre. Die Geräte dienen dabei als Sicherheit für das Darlehen - daher auch die Bezeichnung besicherter Kredit. M&G hat also das erste Zugriffsrecht auf die Elektronikprodukte, falls die Rückzahlungen von Grover ausbleiben sollten.
Um solche Finanzierungen nutzen zu können, hat Grover eine eigene Zweckgesellschaft gegründet, über die die Transaktion abgewickelt wird. Sie dient zum Beispiel als Prüfinstanz für die Festlegung des Warenwerts der Geräte und verwaltet die Buchkonten.
Der Aufwand dafür ist zunächst recht hoch: "Es fallen relativ hohe Rechtsberatungs- und Gutachterkosten an", erklärt Thomas Antonioli, Chief Financial Officer bei Grover, "als Anfangsinvestition müssen schon 0,5 bis ein Prozent der Darlehenssumme gerechnet werden." Dafür aber bekomme man eine Art Hülle, die skalierbar ist, wenn die Beträge später noch einmal erhöhen werden sollen. Außerdem kann sie als Blaupause für weitere Deals mit anderen Partnern dienen.
Für Frühphasen-Start-ups seien die Anforderungen an die unternehmensinternen Prozesse und die Compliance dabei oft noch nicht so hoch. Mit wachsender Reife komme es dann zu einer Professionalisierung, was sich im Idealfall in niedrigeren Zinsen niederschlage, weil mehr und aussagekräftigeres Zahlenmaterial über die Geschäftsentwicklung zur Verfügung stehe.
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