Jobs an der Wand, R2D2 auf dem Tisch, ein Balance-Board in der Ecke: Das Büro von Frank Thelen entspricht durchaus dem Klischee eines Startup-Investors. Der Sitz seiner Firma befindet sich jedoch nicht, wie man vielleicht vermuten würde, in der Gründer-Hochburg Berlin, sondern in Bonn - seiner Geburtsstadt. INTERNET WORLD-Redakteurin Alessa Kästner hat ihn dort besucht und sich mit ihm über spannende E-Commerce-Investments, die richtige Social-Media-Positionierung und seine größte Inspirationsquelle unterhalten.

Frank, du giltst als Innovator im Tech-Bereich, der Trends früh erkennt und in diese investiert. Was ist dahingehend dein Blick auf den deutschen E-Commerce?

Frank Thelen: E-Commerce steht noch am Anfang. Die Basis ist gelegt, aber jetzt werden 360-Grad-Innovationen für den nächsten Wachstumsschub sorgen. Durch Roboter, Drohnen und Self-Driving wird zum Beispiel der gesamten Logistik-Part automatisiert. Und natürlich Virtual Reality - auf einmal kaufe ich online nicht nur Kleidung, sondern auch Autos und Häuser. Technisch ist das bereits möglich, es wurde leider nur noch nicht wirklich konsequent investiert. Mich nervt zum Beispiel, dass wir unsere Körper zu Hause noch nicht mit dem Lidar-Scanner unserer Smartphones dreidimensional einscannen können.

Genau das ist E-Commerce: vollautomatisch, effizient und intelligent kaufen. Kunden erwarten aber trotzdem eine Experience. Dafür wird es zum Beispiel Showstores geben. Dort erlebe ich die neue Kollektion, vielleicht in Kombination mit einer Vernissage. Der Handel wird damit natürlich kleiner und spezifischer.