
E-Mail-Marketing E-Mail: Unterschätztes Zwischenglied zwischen CRM- Daten und Verkaufserfolg
Schon oft wurde das Ende der E-Mail proklamiert, eingetreten ist es nicht - und seit einiger Zeit beobachten Experten eine Trendwende. Zu Recht: Geschickt eingesetzt, kann E-Mail-Marketing für eine individuellere Kundenansprache sorgen - und Verkaufszahlen steigern.
Uwe-Michael Sinn beschäftigt sich seit 20 Jahren in seiner Agentur "Meister Lampe und Freunde" mit dem Thema E-Mail-Marketing. Im Interview erklärt er, warum die E-Mail bislang als Kommunikationskanal unterschätzt wurde und warum sie über Erfolg und Misserfolg in der Kundenansprache entscheiden kann.
Sie haben in ihrer langjährigen Beschäftigung mit E-Mail-Marketing die entscheidenden Bausteine zusammengetragen. Könnten Sie die wichtigsten einmal kurz rekapitulieren?
Uwe-Michael Sinn: Ich kann nicht auf jeden einzelnen eingehen, aber ich glaube, die beiden wichtigsten sind die Themen Content und Reichweite - wobei aus meiner Sicht das Thema Reichweite noch wichtiger ist als das Thema Content. Ich habe da eine Geschichte zur Verdeutlichung: Man stelle sich vor, man ist ein Sänger oder eine Sängerin auf einer Bühne und singt - und keiner hört zu. Dann kann der Content noch so toll sein - die Reichweite muss vorhanden sein! Deshalb glaube ich, dass das Thema Reichweite wichtiger ist. Aber die Reichweite funktioniert natürlich nur dann, wenn der Content gut ist, denn sonst geht sie ganz schnell wieder verloren. Es sind zwei Seiten derselben Medaille.
Ein anderes Thema, das langsam, aber sicher am Kommen ist, ist Marketing Automation, das ist einer der ganz großen Trends. Der letzte große Baustein ist aus meiner Sicht Individualisierung. Da geht es darum: Wie schaffe ich es, Relevanz zu erzeugen? Ich glaube, dass die Kombination aus Individualisierung und Automation wichtig ist. Das machen momentan die allerwenigsten Unternehmen. Es ist wirklich erschreckend, wie wenige das machen - aber diejenigen, die es machen, werden die Gewinner sein. Denn: Wenn Mailings individualisierter sind, sind die Abmeldequoten wesentlich geringer.
Was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile der E-Mail gegenüber Messengern wie WhatsApp?
Sinn: WhatsApp ist ein Kanal, der der E-Mail relativ ähnlich ist - abgesehen davon, dass die E-Mail ein einheitlicher Internet-Status ist und WhatsApp zu Meta gehört. Bei WhatsApp ist es so, dass man seinen Verteiler aufbaut - der Verteiler besteht aus Telefonnummern und die Menschen kann man darüber ansprechen. Von der grundsätzlichen Logik ist WhatsApp gar nicht mal so anders als die E-Mail.
Bei dieser hat man aber die Skalierung schon mit eingebaut. Man hat seine E-Mail-Liste und diese kann man individualisiert anschreiben. Ich würde die beiden Kanäle gar nicht als Gegensatz sehen, es sind einfach zwei unterschiedliche Arten der Ansprache. Die E-Mail hat aus meiner Sicht immer noch den Vorteil als Traffic-Bringer, ich bekomme Leute auf die Website. Die E-Mail ist WhatsApp und Co. zeitlich vorgeschaltet - und im Zweifelsfalle auch nachgeschaltet, etwa wenn man noch Updates bringt.
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