
Web-Weihnachten Tipps fürs internationale Weihnachtsgeschäft
Noch fünf Wochen, dann ist Weihnachten. Mickael Froger, CEO und Mitbegründer von Lengow, weiß, wie deutsche Web-Händler zur Weihnachtszeit auch im Ausland punkten können.
Von Mickael Froger, CEO und Mitbegründer von Lengow
Lebkuchen werden langsam attraktiv für Kunden - die Weihnachtszeit rückt näher. Auch der Handel übt sich in freudiger Erwartung, denn die festliche Jahreszeit kann 20 bis 40 Prozent des Jahresumsatzes eines Händlers ausmachen. 2015 verspricht ein weiteres Plus, denn die Prognosen sind positiv. Laut einer Umfrage von Ernst & Young werden die Deutschen 18 Prozent mehr Geld für Geschenke ausgeben als im Vorjahr. Immerhin 25 Prozent der Weihnachtseinkäufe sollen über digitale Kanäle erledigt werden. Der Holiday Shopping Index von Adobe sagt gar voraus, dass ganze 60 Prozent des Weihnachtsgeschäfts über den Online-Handel abgewickelt werden. Mit 21,7 Milliarden Euro würde der deutsche E-Weihnachtsumsatz Platz zwei in Europa belegen - hinter Großbritannien und vor Frankreich.
Im europäischen Ausland sehen die Zahlen ähnlich positiv aus, Online-Shopping ist nach wie vor auf dem Vormarsch. In Großbritannien machten Onlineverkäufe ein Viertel (23,4 Prozent) der gesamten Weihnachtseinkäufe 2014 aus. In Frankreich haben 28 Millionen Online-Shopper ihre Weihnachtsverkäufe 2014 online getätigt - das ist mehr als die Hälfte der gesamten französischen Internetnutzer.
Dabei finden die europäischen Verbraucher zunehmend Interesse an Geschenken aus dem Ausland: Bereits drei von zehn Online-Kunden haben ihre Geschenke auf internationalen Webseiten gekauft - Tendenz weiter steigend. Die Weihnachtszeit wird also immer wichtiger im internationalen Cross-Border E-Commerce - gute Neuigkeiten für Händler, die bereits international tätig sind. Aber auch für Händler, die über eine Internationalisierung nachdenken, kann diese Information eine wichtige Entscheidungshilfe sein.
Weihnachtszeit ist nicht gleich Weihnachtszeit
Wer vom Weihnachtsgeschäft im Ausland profitieren will, muss allerdings einiges beachten. Während in Deutschland das Weihnachtsgeschäft erst am ersten Adventwochenende beginnt, ist der November in anderen Regionen der Welt bereits ein äußerst geschäftiger Monat, auf den deutsche Händler mit einer entsprechenden Marketingstrategie vorbereitet sein sollten.
So haben sich mit "Black Friday" und "Cyber Monday" die eigentlich aus den USA stammenden internationalen Schlussverkaufstage, die nach Thanksgiving, einem der wichtigsten amerikanischen Feiertage, stattfinden, mittlerweile auch als wichtige Online-Shoppingtage in Europa etabliert, allen voran in Großbritannien.
Dieses Jahr fallen sie auf den 27. und 30. November. Die Zahlen sind beeindruckend: Am "Black Friday“ 2014 haben insgesamt 90 Millionen Amerikaner eingekauft, die Umsätze sind innerhalb von 24 Stunden auf 1,5 Milliarden Dollar gestiegen. In Großbritannien und Frankreich wächst der E-Commerce-Umsatz am Cyber Monday deutlich stärker als im Jahresdurchschnitt - eine Chance auch für deutsche Onlinehändler. Aber auch in Deutschland springen immer mehr Onlinehändler auf den Zug auf. 2014 wurden hierzulande in der Cyber Monday Woche immerhin 296 Millionen Euro generiert.
Marktplätze und Black Friday Portale erleichtern das Geschäft
Wer einen leichten Einstieg ins internationale Weihnachtsgeschäft sucht, ist bei den großen Marktplätzen richtig. Denn für eBay und Amazon sind Black Friday und Cyber Monday weltweite Aktionstage, die speziell beworben werden. Aber nicht nur das. Der Großteil der Verbraucher, die in ausländischen Webshops einkaufen (immerhin 83 Prozent der weltweiten Online-Shopper), bevorzugen laut einer aktuellen Studie von Forrester Consulting die globalen und bekannten Marktplätze. Der Verkauf über Amazon und Co hat für Händler noch einen weiteren Vorteil: Marktplätze sind auch perfekt geeignet, um erstmals Cross-Border Aktivitäten zu testen. Händler können schnell und einfach von der Reichweite internationaler Marktplätzen profitieren und erreichen so weltweit potentielle Kunden mit minimalem Aufwand und niedrigen Kosten.
Black Friday-Portale: Zusätzliche Sichtbarkeit verschaffen Portale wie www.blackfridayfrance.fr, auf der unter anderem FNAC, Lafuma und Atlas for Men ihre Angebote für das Shoppingerlebnis einreichen können. Ähnlich ist es in Deutschland: Hier gibt es zwei spezielle Seiten für den Black Friday Verkaufstag: Blackfridaysale.de und Black-Friday.de. Händler haben die Möglichkeit ihre Angebote auf den Webseiten einzureichen. Im Jahr 2014 war Black-Friday.de das meist besuchte Black Friday-Portal in Deutschland.
Last-Minute Shopper weltweit glücklich machen
Auf den letzten Drücker kaufen nicht nur gerne die deutschen Männer ihre Geschenke. Das ist ein weltweites Phänomen mit entsprechenden Erwartungen: Insgesamt erwarten 63 Prozent der Online-Shopper, dass Händler die Option einer Express-Lieferung anbieten. Wer bei seinen Kunden punkten will, sollte auch das Lieferdatum 24.12. möglich machen, damit die Geschenke pünktlich an Heiligabend oder am Weihnachtsmorgen unter dem Weihnachtsbaum übergeben werden können.
Allerdings ist nicht nur das Lieferdatum wichtig. Wer im Cross-Border E-Commerce erfolgreich sein will, muss sich vorab über die bevorzugten Lieferoptionen in dem jeweiligen Land informieren, da diese von Land zu Land variieren können. Eine kürzlich veröffentlichte Studie von MetaPack besagt, dass 55 Prozent der Briten und 56 Prozent der Franzosen die kostenfreie Lieferung als wichtigsten Faktor angeben, bei den deutschen Online-Shoppern sind das allerdings nur 41 Prozent. Für deutsche Online-Shopper ist wiederum die Schnelligkeit der Lieferung wichtiger (27 Prozent) als für Briten (22 Prozent) und Franzosen (18 Prozent).
Die Internationalisierung von E-Commerce Shopping-Tagen verhilft der gesamten Branche Verkäufe und Traffic weltweit und das ganze Jahr hindurch zu steigern. Online-Händler, die die Besonderheiten des Zielmarktes fest im Blick haben, werden davon in Zukunft besonders profitieren können. Mit der richtigen Strategie und einer effektiven Feed Management Lösung ist der Weg frei für erfolgreiches Cross-Border-Selling und damit letztlich auch für den Erfolg im Heimatmarkt.