Uber, Lyft und Co: Das sind die größten Ridesharing-Services der Welt

In der noch jungen Branche der Ridesharing-Dienste wird aktuell unverschämt viel Geld bewegt. Sage und schreibe fünf Unicorns finden sich unter den acht reichsten Ridesharing-Start-ups der Welt.

Die Rocket Internet-Beteiligung Easy Taxi hat schwere Zeiten hinter sich. Gegründet 2011 in Brasilien breitete sich der Ridesharer zunächst schnell auf der ganze Welt aus. Ende 2014 war Easy Taxi in 420 Städten in 30 Ländern aktiv. Dann aber konnte das Start-up gegen die finanzkräftige Konkurrenz von Uber und Co nicht mehr bestehen: Im Januar 2016 gab Easy Taxi seinen Rückzug aus Asien bekannt. Jetzt konzentriert sich die Rocket-Beteiligung auf seinen weiterhin starken Heimatmarkt in Südamerika.
Geschätzte Bewertung: rund 100 Millionen US-Dollar
Verbreitung: über 100 Städte in Süd- und Lateinamerika
Investoren (Auswahl): Rocket Internet, Tengelmann Ventures

Hailo ist der einzige europäische Beitrag, der beim weltweiten Konzert der Ridesharer halbwegs mitspielen kann. Gegründet 2011 in London ist das Start-up vor allem auf den britischen Inseln sowie in Spanien, Japan und Singapur prominent vertreten. Aus dem US-amerikanischen und kanadischen Markt zog sich Hailo allerdings bereits Ende 2014 mit eingezogenem Schwanz zurück - die Konkurrenz war zu übermächtig. Im Januar 2016 warnte das Start-up, dass ihm binnen 12 Monaten das Geld ausgehen könnte - sofern sich keine neue Finanzspritze findet.
Geschätzte Bewertung: mehrere Hundert Millionen US-Dollar
Verbreitung: 20 Städte in Europa, Singapur und Japan
Investoren (Auswahl): Union Square, Accel Partners

Das isrealische Start-up GetT (früher GetTaxi) machte sich bereits 2012, ein Jahr nach der Gründung, auf in die große weite Welt und eröffnete Büros in London, Moskau und New York. Dort setzt sich das Unternehmen aus Tel Aviv bisher erfolgreich gegen die Dickschiffe Uber und Lyft zur Wehr. Im März übernahm GetT das Londoner Taxiunternehmen Radio Taxis und seine berühmten Black Cabs für "mehrere Millionen Pfund". Das Unternehmen verdreifachte nach eigenen Angaben im letzten Jahr seinen Umsatz auf 500 Millionen US-Dollar und arbeitet in Europa profitabel.
Geschätzte Bewertung: 575 Millionen US-Dollar
Verbreitung: 57 Städte weltweit
Investoren (Auswahl): Access Industries, Inventure Partners

Grab (früher: GrabTaxi) ist der führende Ridesharing-Vermittler in Südostasien. Gegründet 2011 ist das Start-up aus Singapur mittlerweile auch in Malaysia, Thailand, Vietnam, Indonesien auf den Philippinen aktiv. Im April hat sich Grab mit Lyft, Didi Chuxing und Ola zur Anti-Uber-Allianz zusammengeschlossen: Nutzer können über ihre Stamm-App auch Taxis in den Kernmärkten der anderen Allianz-Mitglieder buchen.
Geschätzte Bewertung: rund 1,5 Milliarden US-Dollar
Verbreitung: 30 Städte in sechs Ländern in Südostasien
Investoren (Auswahl): Tiger Global, GGV Capital, Softbank

Der indische Marktführer Ola vermittelt nach eigenen Angaben 80 Prozent aller Taxifahrten auf dem Subkontinent. Über 200.000 Autos fahren für Ola in Indien (gegründet 2010), über 26.000 davon allein Neu-Delhi. Das Start-up, das Teil der Anti-Uber-Allianz ist, liefert sich einen erbitterten Kampf mit dem übermächtigen Gegner aus den USA. Aktuell läuft eine Klage wegen Geschäftsschädigung von Uber gegen Ola: Angeblich hätten Ola-Mitarbeiter über 90.000 Fake-Accounts bei Uber eröffnet und darüber über 400.000 falsche Taxi-Bestellungen abgegeben, um die Uber-Fahrer aus dem Verkehr zu ziehen. Ola dementiert heftig.
Geschätzte Bewertung: 5 Milliarden US-Dollar
Verbreitung: über 100 indische Städte
Investoren (Auswahl): Baillie Gifford, DST Global, Softbank

Ubers einziger ernstzunehmender Konkurrent im Heimatmarkt USA ist Lyft. Das Start-up ist in rund 200 US-amerikanischen Städten aktiv und liefert sich seit seiner Gründung 2012 einen erbitterten Kampf mit Uber um Fahrer und Kunden - sowohl auf der Straße als auch im Gerichtssaal. International will Lyft als Teil der Anti-Uber-Allianz mit dem großen Konkurrenten Schritt halten. Zusammen mit seinem Investor General Motors will Lyft langfristig an der Entwicklung selbstfahrender Taxis arbeiten.
Geschätzte Bewertung: 5,5 Milliarden US-Dollar
Verbreitung: 200 US-Städte
Investoren (Auswahl): General Motors, Alibaba, Andreessen Horowitz, Didi Chuxing

Eine Milliarde US-Dollar hat Uber letztes Jahr beim Versuch verbrannt, die Vormachtstellung von Didi Chuxing in China zu brechen - vergeblich. Jeder zweite chinesische Internet-Nutzer hat die App des Ridesharing-Vermittlers auf seinem Handy, über 10 Millionen Fahrten werden täglich über Didi Chuxing gebucht. Damit ist das Start-up die zweitgrößte Online-Plattform Chinas, nur der Alibaba-Marktplatz Taobao verzeichnet noch mehr tägliche Zugriffe. Ähnlich wie Uber versteht sich Didi Chuxing nicht nur als Personenbeförderer, sondern als Mobilitätsvermittler; deshalb hat das Unternehmen im letzten Herbst kräftig in den chinesischen Fast-Food-Lieferdienst Ele.me investiert.
Geschätzte Bewertung: 20 Milliarden US-Dollar
Verbreitung: über 350 Städte chinesische Städte
Investoren (Auswahl): Tencent, Alibaba

Uber ist das Mammut unter den Ridesharern: Allein in den letzten drei Jahren wanderten über 10 Milliarden US-Dollar in die Kriegskasse des 2009 gegründeten US-Start-ups. Den Geldsegen nutzte Uber für eine internationale Expansion in schwindelerregendem Tempo. Aktuell ist der Fahrdienst-Vermittler in über 400 Städten auf der ganzen Welt vertreten, die nächste Expansionswelle soll den afrikanischen Markt erobern.
Geschätzte Bewertung: 62,5 Milliarden US-Dollar
Verbreitung: über 400 Städte in über 60 Ländern weltweit
Investoren (Auswahl): Goldman Sachs, Jeff Bezos, Google Ventures