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Start-ups Rocket Internet präsentiert seine Lieblinge

Fotolia.com/Michael Brown
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Wer sich für deutsche Start-ups interessiert, kommt an Rocket Internet nicht vorbei. Anlässlich der Web Week in Berlin haben sechs junge Unternehmen des Inkubators ihre Geschäftsmodelle vorgestellt.

Etwa 70 Unternehmen hat Rocket Internet, der Inkubator der Samwer-Brüder, mittlerweile in seinem Portfolio. Sechs davon zeigten bei der Rocket Pitch Hour im Berliner Base Camp, mit welchen Ideen sie den Markt aufmischen wollen.

Helpling
Das jüngste Unternehmen aus dem Hause Rocket Internet hat sich auf die Vermittlung von Putzkräften spezialisiert. Kunden will der Marktplatz die Suche nach einer geeigneten Haushaltshilfe ersparen. Ist die gebuchte Person krank, wird nach Ersatz gesucht. Helpling übernimmt die Rekrutierung von Personal mit einem eigenen Assessment-Center und stellt sicher, dass alle Reinigungskräfte einen Gewerbeschein haben. Mit einem Preis von 12,90 Euro pro Stunde will das Start-up dem Schwarzmarkt Konkurrenz machen. Helpling finanziert sich über eine Kommission von 20 Prozent pro Buchung. Und das Portal expandiert, wie Gründer Benedikt Franke bekannt gab: Bisher war das Unternehmen in Berlin, Hamburg, München und Köln vertreten - seit heute sind auch Düsseldorf, Frankfurt, Leverkusen, Bonn und Stuttgart dabei. Das Ausland soll bald folgen.

Africa Internet Holding
Der Internet Inkubator in Afrika hat neun junge Unternehmen im Portfolio, darunter Zando, Hellofood und Jumia. Der Retailer Jumia ist beispielsweise in sechs afrikanischen Ländern unterwegs, unter anderem Nigeria, Kenia und Uganda. Im Angebot sind verschiedene Produkte wie vor allem Fashion und Consumer Electronics. Eine der größten Herausforderungen von Jumia ist die Logistik. Firmeneigene Fahrer liefern die Ware an die Endkunden aus. Für viele Afrikaner ist der E-Commerce noch ein relativ neues Phänomen, Kunden werden vor jeder Lieferung angerufen, ob sie den Kauf wirklich annehmen wollen.

CupoNation
Der internationale Marktplatz für Gutscheine und Rabattaktionen baut auf dem Affiliate-Marketing-Modell auf. Kunden können die Rabatt-Gutscheine in Onlineshops wie Zalando über Code direkt auf der entsprechenden Plattform einlösen. Die Rabattaktionen werden auf den Marktplätzen beworben. Derzeit hat CupoNation etwa 8.000 Marken und Partner-Shops weltweit.

Glossybox
"Frauen wollen Beauty erleben und immer wieder neue Produkte kennenlernen" - auf dieser Annahme baut das Abo-Modell von Glossybox auf. Einmal im Monat verschickt das Start-up eine Box mit Kosmetikprodukten für 15 Euro. Vor drei Jahren gegründet ist Glossybox inzwischen in über zehn Ländern weltweit vertreten und hat insgesamt mehr als fünf Millionen seiner Pakete verschickt. Zusätzlich fungiert das Unternehmen als Marketing-Plattform für Kosmetikhersteller. Zur internetaffinen Zielgruppe von Glossybox zählen auch Männer, sie bekommen eine eigene Herrenbox geschickt.

Lendico
Das Start-up hat sich zum Ziel gesetzt, Kreditnehmern günstigere Raten und Anlegern bessere Zinsen als bei Banken zu ermöglichen. Kreditnehmer müssen vorher ihr Kreditprojekt beschreiben. Anschließend können Anleger in die Projekte investieren. Lendico wickelt Zahlungen ab, dafür verlangt die Plattform sowohl von Nehmern als auch von Anlegern eine Vermittlungsgebühr. Als wichtigen Erfolgsfaktor nennt Christoph Samwer die Risikoeinschätzung mithilfe eines mathematischen Modells, nach der die Zinsen entsprechend angepasst werden. Eine ausführliche Überprüfung der Angaben der Kreditnehmer soll Betrug verhindern.

Zencap
Der digitale Kreditmarktplatz für Unternehmen und Privatanleger bringt ebenfalls Firmen und Investoren ohne den Umweg über eine Bank zusammen. Die Plattform ist seit Ende März 2014 online. Der erste Kredit konnte nach eigenen Angaben innerhalb von 48 Stunden finanziert werden.

Westwing
Das 2011 gegründete E-Commerce-Unternehmen verschickt Einrichtungsgegenstände wie Duftkerzen, Gläser oder Sofas. 2013 hat Westwing einen Umsatz von 110 Millionen Euro gemacht, mittlerweile ist es in elf Ländern auf drei Kontinenten vertreten und hat über 1.000 Mitarbeiter. Zielgruppe sind Frauen, denn "meistens entscheiden Frauen bei der Einrichtung", sagt Westwing-Gründerin Delia Fischer. Über 90 Prozent der Kundschaft sind weiblich. Die Seite will vor allem Inspiration bieten und verzichtet auf eine Suchfunktion. Ein "Shoppable Magazine" liefert neben den Produkten auch Homestorys, Einrichtungstipps und Erklärvideos. Denn der Beratungsbedarf sei groß, so Fischer. Größte Herausforderung von Westwing ist die Logistik. Das Unternehmen hat ein eigenes Logistiknetzwerk mit sieben Zentren aufgebaut.

Bereits am Vortag hatten einige Start-ups auf der Next  Conference in Berlin gezeigt, mit welchen Ideen und Geschäftsmodellen sie den Markt umkrempeln wollen.

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