
Sieben Shop-Awards warteten in diesem Jahr auf würdige Sieger. Die begehrte Trophäe wurde 2015 in sieben Kategorien verliehen: Bester Online-Pureplayer, Bester Multichannel-Anbieter, Bester Marken-Shop, Bester B2B-Shop, Bester Mobile-Shop, Beste Produktpräsentation und Innovativstes Geschäftsmodell

Das gut aufgelegte Moderatoren-Team Daniela Zimmer, Ressortleiterin E-Commerce bei INTERNET WORLD Business, und Marcus Diekmann, geschäftsführender Gesellschafter der E-Commerce-Agentur Shopmacher, führte durch den Abend - und bemerkte nach einem Blick durch den Saal: "Man sieht's auch an der Anzugdichte: Der E-Commerce ist erwachsen geworden."

Was die Modewahl des Publikums schon andeutete, bestätigte die 10-köpfige Jury des Shop-Award 2015: Noch nie war das Niveau der Bewerbungen so hoch wie in diesem Jahr, noch nie hatten es so viele ausgereifte Geschäftsmodelle auf die Shortlist geschafft. Die Entscheidung fiel letztlich auf Detailebene, so Johannes Altmann von Shoplupe

Aboutyou.de entschied die Kategorie "Bester Online-Pureplayer" für sich. Zudem nahm der Collins-Shop die Sonderauszeichnung "Best of Show" mit nach Hause. Aboutyou-Vertreterin Hannah-Maria Kemper fährt hochdekoriert zurück nach Hamburg. "Der Preis ist eine tolle Bestätigung für uns", so Kemper. "Wir haben ein Jahr lang sehr hart gearbeitet, um uns stetig zu optimieren. Das Ergebnis macht uns alle in Hamburg extrem stolz." In diesem Jahr will Aboutyou.de nach noch mehr relevanten Apps suchen, die den Kunden wirklich inspirieren können

Auf den Plätzen hinter Aboutyou liefen die Online-Pureplayer Keller-Sports und Badandbold ein. Moritz Keller und Adi Sadija von Keller-Sports (li.) freuten sich über das Lob der Jury für die ausgefeilten Beratungstools auf Keller-Sports.de. "Das hören wir auch von den Kunden", so Keller. "Etwa ein Viertel von ihnen nutzt unseren Shoefitter." Barbara und Matthias Berger (links), selbst stolze Besitzer einer Harley, wollen mit BadandBold so nahe wie möglich an der Zielgruppe sein. "Beratung, auch persönlich am Telefon, ist für unser Geschäft entscheidend", so Barbara Berger

Ein alter Bekannter bei den Shop-Awards ist Douglas. In diesem Jahr nahm die Parfümerie-Kette den Preis für den besten Multichannel-Anbieter entgegen. "Wir haben wieder gewonnen, weil wir das, was wir damals begonnen haben, konsequent und mit viel Power weitergeführt haben", erklärte Jens Diekmann (links, hier mit Jan Schaap). "Wir haben es geschafft, 5.500 Mitarbeiter, die das Multichannel-Konzept in den Filialen mittragen müssen, hinter uns zu bringen."

Den zweiten Platz bei den Multichannel-Anbieter machte das Schweizer Traditionsunternehmen Pfister.ch, das die Kanalverknüpfung Schritt für Schritt vorantreibt. Franco Koelliker (links) und Carlos Friedrich werden sich die Urkunde im heimischen Büro auf jeden Fall an die Wand hängen. "Der Preis zeigt, dass wir nicht alles falsch machen", so Friedrich mit Schweizer Understatement. "Alle Multichannel-Effekte können wir noch nicht tracken, aber wir sehen zum Beispiel bei der Matratzen-Beratung, dass die Kunden, die nach einem Online-Kontakt ins Geschäft kommen, meistens abschließen." Der dritte Platz ging an C&A

Kein Online-Shop verkauft Kompressionsstrümpfe mit soviel Leidenschaft wie CEPsports, fand die Jury und vergab den Preis für den besten Markenshop an die medi-Tochter. Philipp Hausser (mit Sonja Grießhammer) hat in diesem Jahr mit seinem Shop noch viel vor: "Wir haben viele neue Produktvideos geplant. Außerdem kommen neue Produkte in den Shop, die auch alle verfilmt werden. Dabei wollen wir noch mehr ins Detail gehen", verriet der Online- und E-Commerce Manager von CEPsports. "Außerdem wollen wir die 360-Grad-Ansichten, die sich schon sehr bewährt haben, für jedes Produkt ausrollen."

Der zweite Platz in der Kategorie "Bester Markenshop" ging an den Luxusuhren-Hersteller Nomos. "Der Preis zeigt uns, dass wir mit unserem Schwerpunkt auf Vetrauensbildung im Shop richtig liegen", freute sich Sophie Grosch (nicht im Bild) von Nomos. "In diesem Jahr wollen wir weiter expandieren und die USA als Lieferland dazunehmen."
Moritz Hochleitner (links) und Benedikt Hanny von Bogner freuten sich über den dritten Platz, umso mehr als die den aktuellen Shop als "Version 1.0" verstehen. "Wir wissen, was wir verbessern können, um auf 2.0 aufzurüsten", so Hochleitner. "Daran werden wir dieses Jahr arbeiten."

Die Kategorie "Bester B2B-Shop" ist neu bei den Shop-Awards. Die erste Trophäe durfte Rajapack mit nach Hause nehmen. Evgenij Pisetsky und Delphine Jean verrieten, dass dem hohen Joy-of-Use, den die Jury bei dem Verpackungsshop lobte, viel Marktforschungsaufwand zugrunde liegt. "Wir fragen, was unsere Kunden von unseren Lösungen denken", erklärte Jean. "Dann analysieren wir das und versuchen zu sehen, welche Dienstleistungen wir online anbieten können. Es ist eine wichtige Unterstützung für unseren Außendienst, dass wir online alles zeigen können, was wir anbieten."

Platz 2 ging an Layer-Großhandel, der mit seinem frisch relaunchten Shop antrat. Norbert Weiß (2. von links) von Layer-Großhandel nahm den Preis zusammen mit den Vertretern der verantwortlichen Agentur Electronic Sales, Reiner Schmelzle und Martin Pfisterer, entgegen. "Suchmaschinenoptimierung ist für uns ein wichtiges Thema, und sicher wird es nach dem Relaunch auch einiges geben, was noch optimiert werden muss", verriet Weiß.
Für Kwerk.de, den dritten im Bunde der prämierten B2Bler, nahm Gerd Pieper (rechts) die Urkunde entgegen

Noch ein alter Bekannter: Zalando geht auchin diesem Jahr nicht ohne Trophäe nach Hause. Diesmal zeichnete die Jury die Mobile-Strategie des Unternehmens aus. Kristina Walcker-Mayer und Christian Drehkopf können die Trophäe im heimischen Büro neben den "Best of Show"-Award aus dem letzten Jahr stellen. "Wir werden Mobile auch in diesem Jahr weiter vorantreiben", so Drehkopf. "Dabei werden wir nicht nur in Prozesse und Software investieren, sondern verstärkt auch in innovative Features. Etwa jeder zweite Kunde kommt mittlerweile per Smartphone oder Tablet zu uns."

Auf den Plätzen in der Kategorie "Bester Mobile Shop" landeten Spreadshirt und Sheego. Ruzanna Harutyunyan und Christian Lenz (links) kündigten große Pläne für Spreadshirt an: " Der nächste große Schritt sind mobil-fähige Shops für Partner, die über unsere Plattform im eigenen Shop ihre Produkte über Desktop, Tablet und Smartphones anbieten können", so Lenz.
Sheego-Vetreter Philipp Winkelhofer freute sich über das Lob der Jury für den hohen Joy-of-Use seines Shops. "Genau das ist unser Ziel", so Winkelhofer. "Wir haben eine eigene Abteilung, die sich nur mit der User Experience beschäftigt, um Bedienungshürden aus dem Weg zu räumen und einen Joy-of-Use zu generieren. Das steht bei uns ganz oben auf der Agenda."

Die mit Abstand überraschteste Siegerin war Marie Wetzel von Lifebrands Natural Food, dem Betreiber des kleinen, feinen Tee-Onlineshops Just-T. Die Jury zeichnete die liebevolle Produktpräsentation aus, der "das Herzblut förmlich aus jeder Zeile tropft". Für dieses Jahr hat Just-T viele Pläne. "Wir werden einerseits das Sortiment erweitern", verriet Wetzel. "Außerdem sind wir momentan noch nicht 100 Prozent für Mobile optimiert, das wollen wir dieses Jahr ändern."

Den zweiten Platz in der Kategorie "Produktpräsentation" sicherte sich der Dessous-Versender Fancy-Dresses. Markus Hangst (links) und Nadine Tradler vom Betreiber-Unternehmen Hangst Online-Vertrieb sind mit einem frisch relaunchten Online-Shop angetreten und freuen sich über den Erfolg. "Dieses Jahr kümmern wir uns vor allem um den Lifegang des Relaunches und werden uns auf Neuprodukte konzentrieren", so Hangst. "Außerdem wollen wir an Conversion Rate Optimierung, Internet-Prozesse optimieren, an der Retourenquote schrauben."
Julian Hirsemann und Philipp Tippkemper (rechts) vom Drittplatzierten Tennis-Point haben auch "an die 200 Dinge" auf der To-Do-Liste für 2015, wollen aber noch nicht viel verraten. Es wird aber wohl an weiteren Produktberatern gebastelt - nicht umsonst zeigte sich die Jury völlig begeistert vom Schlägerberater des Shops

Preisträger der Shop-Award-Kategorie "Innovativstes Geschäftsmodell" dürfen nicht abergläubisch sein: Immerhin sind einige Preisträger der letzten Jahre inzwischen pleite. Marcus Läbe (links, mit Tobias Kärlein von evoworks media) nimmt die Vorgeschichte seiner Trophäe gelassen. "Wir sind nach 11 Monaten Vorbereitung online gegangen, haben Fehler gemacht und diese ausgemerzt. Jetzt, nach knapp einem Jahr, bekommen wir einen Preis - das ist uns Ehre und Ansporn zugleich", so der Geschäftsführer. "Ich habe kein Interesse daran, in 12 Monaten zu scheitern – wir wollen das Ding wirklich groß kriegen."

Auch Petra Hardeweg (links) vom Gebrauchtswagen-Onlinehändler Beresa und die Macher der Demmelhuber -TV-App, Ingor Gregus (rechts) von .dotkomm und Dirk Kommol von Demmelhuber haben keine Angst vor ihren Auszeichnungen. "Die App ist jetzt seit einem Jahr online, wir haben dort regen Betrieb und es werden regelmäßig Grills verkauft", so die Zweitplatzierten Kommol und Gregus. "Also bis jetzt alles gut." Beresa ist zwar erst seit sechs Wochen mit ihrem Online-Shop für Gebrauchtautos online, aber auch dort ist man zufrieden bis überrascht über den Erfolg. "Seit das neue Tool life ging, haben wir schon 20 Fahrzeuge verkauft", erzählt Hardeweg. "Die Fahrzeuge gehen nach ganz Deutschland, 90 Prozent werden geliefert, kein Kunde hat bisher von seinem Rückgaberecht Gebrauch gemacht. Dieser Erfolg hat uns überrascht, damit hatten wir gar nicht gerechnet. In diesem Jahr wollen wir noch ein Zubehörgeschäft online dazu nehmen."

Allen Gewinnern des Shop-Award 2015 herzliche Glückwünsche!