
Der Handel zeigt sich in Sachen Digitalisierung am Point of Sale (PoS) derzeit extrem experimentierfreudig. Wir haben einige Inspirationen zusammengestellt.
Der chinesische E-Commerce-Händler Alibaba erprobte am Singles Day die Einsatzmöglichkeiten von Virtual Reality (VR) am PoS. "New Retail" heißt Jack Mas Konzept, das die Grenzen zwischen Online- und Offline-Welt weitgehend verschwinden lassen soll. So konnten chinesische Verbraucher in über 100.000 realen Pop-up Stores neue Produkte ausprobieren, über QR-Codes an den Artikeln weiterführende Informationen abrufen oder das Produkt virtuell auf dem Smartphone-Bildschirm anprobieren und es dann mit Rabatt über ihr allgegenwärtiges Smartphone online kaufen. Bezahlt wurde nicht an stationären Kassen, sondern mobil mittels Gesichtserkennung.

Bei Saturn führt der Verkaufsroboter Paul die Kunden zum gewünschten Produkt. Im Testmarkt in Ingolstadt helfen Roboter, fliegen Drohnen und fahren digitale Achterbahnen. Auch virtuelle Verkaufswelten erprobt das Unternehmen und tourte damit in der Vorweihnachtszeit durch Deutschland.

Tommy Hilfiger berechnet künftig das Erlebnis pro Quadratmeter. Statt vollgestopfter Regale werden die Klamotten als Einzelstücke präsentiert, die der Kunde dann über interaktive Screens in verschiedenen Farbvarianten und Größen ordern kann. An diesen Bildschirmen lassen sich auch Outfits an virtuellen Models kreieren. Und wer die smarten Umkleidekabinen aufsucht, kann seine Artikel anhand eines RFID-Chips identifizieren lassen und erhält passende Ergänzungen vorgeschlagen.

Hunkemöller verhilft mithilfe von Body-Scannern zum perfekten Sport-BH. Die Handelskette digitalisierte ihre Filialen mit Social-Media-Walls, die es den Kunden ermöglichen, sich selbst zu fotografieren und die Bilder anschließend auf Instagram zu posten. Bodyscanner sollen dafür sorgen, dass der neue BH auch wirklich optimal sitzt.

Die smarte Umkleidekabine von Intersport erfüllt echte Kundenbedürfnisse. Die Kunden sollen künftig über alle Sinne angesprochen werden. Das beginnt bei smarten Spiegeln in der Umkleidekabine, über die die Kunden Warenverfügbarkeiten prüfen und per Tastendruck Verkaufsberaterinnen herbeirufen können, ...

...und hört beim Schuhscanner zur Laufschuhvermessung auf, der ab sofort dem Laufband Konkurrenz macht. Auch über Virtual Reality lässt Intersport neue Sportarten erleben.

Durchaus als Verkaufsunterstützung nutzt der Fahrradhändler Rose Biketown digitale Technik am Point of Sale - und das schon seit Jahren: Die Kunden können ihre Fahrräder individuell konfigurieren, um sie dann auf Konfigurationswänden in Lebensgröße zu betrachten. Das Ganze funktioniert auch kanalübergreifend: Der Kunde kann die individuelle Zusammenstellung des Bikes in jedem beliebigen Kanal beginnen, bearbeiten und beenden.

Sportscheck setzt auf digitale Regalverlängerung.