Rocket-Internet-Start-up ShopWings stellt Dienst in Deutschland ein
ShopWings stellt offenbar bereits nächste Woche seinen Dienst hierzulande ein. Gründe sollen die teuren Auflagen für Verbraucherinformationen und die mangelnde Kooperation mit dem Einzelhandel sein.
Nach nur zehn Monaten soll Schluss sein: ShopWings wird offenbar bereits kommende Woche in Deutschland geschlossen. Der Lebensmittel-Bringdienst wird hierzulande komplett eingestellt, die Eigner setzen wohl auf einen Strategiewechsel und suchen Wachstum statt in Deutschland in Südostasien und Australien, erfuhr das Wirtschaftsmagazin Capital aus Branchenkreisen.
Gründe für das überraschende Aus sollen die teuren Auflagen für Verbraucherinformationen und die mangelnde Kooperation mit dem Einzelhandel sein. Das Rocket-Internet-Start-up ging erst im Herbst 2014 an den Start. ShopWings liefert Supermarkt-Einkäufe an die Haustüre. In München und Berlin können sich Kunden je nach Postleitzahl zwischen Aldi, Lidl, Edeka und Alnatura entscheiden, aus deren Sortimenten Shopwings knapp 20 000 Artikel anbietet. Die Boten arbeiten freiberuflich.
Außer an ShopWings ist Rocket Internet auch an HelloFresh und Foodpanda beteiligt sowie an dem regionalen Lebensmittelmarktplatz Bonativo.de, an dem Lebensmittellieferservice Shopwings und dem Essenslieferanten Eatfirst. Seit dem IPO von Rocket Internet im vergangenen Oktober sieht die Start-up-Schmiede den Markt der Online-Bringdienste als eines ihrer Hauptbetätigungsfelder.
Das Engagement erfolgt nicht ohne Grund: Das aktuelle Marktvolumen für den Online-Lebensmittelmarkt weltweit beziffert Rocket Internet auf 324 Milliarden US-Dollar. Es sei die "nächste Grenze des E-Commerce", so das offizielle Unternehmensstatement. Anfang des Jahres übernahm Rocket 30 Prozent des Foodpanda-Konkurrenten Delivery Hero und hundert Prozent der spanischen Plattform La Nevera Roja und der italienischen Plattform Pizzabo.