
Türkischer Wettbewerber Delivery Hero kauft Yemeksepeti für Rekordpreis
Der Lebensmittel-Lieferdienst Delivery Hero baut seine Position im Nahen Osten aus und schluckt den türkischen Wettbewerber Yemeksepeti - für einen Rekordpreis von 589 Millionen US-Dollar.
Mega-Übernahme im Online-Lebensmittelbereich: Delivery Hero kauft den türkischen Konkurrenten Yemeksepeti für insgesamt 589 Millionen US-Dollar, das ist nach eigenen Angaben weltweit die bislang größte Übernahme in dem Sektor.
Yemeksepeti startete vor 15 Jahren und verzeichnet monatlich mehr als drei Millionen Bestellungen. Das Unternehmen ist neben der Türkei auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi Arabien, Libanon, Oman, Katat und Jordanien aktiv. Mit der Übernahme baut Delivery Hero seine Position im E-Commerce-Wachstumsmarkt Naher Osten also weiter aus. Nevzat Aydin, CEO und Mitgründer von Yemeksepeti, wechselt als Berater zum Team von Delivery Hero.
Gleichzeitig hat Delivery Hero die Übernahme des griechischen Essens-Bringdienstes e-Food.gr angekündigt. Erst vor wenigen Wochen hat sich Delivery Hero, in Deutschland Betreiber der Essens-Lieferplattform Lieferheld.de, für einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag bei dem lokal ausgerichteten Transportdienstleister MyLorry eingekauft.
Der Markt für Online-Bringdienste konsolidiert sich zunehmend: Im Februar 2015 gründete Rocket Internet die Global Online Takeaway Group. Sie bündelt 30 Prozent des Foodpanda-Konkurrenten Delivery Hero und hundert Prozent der spanischen Plattform La Nevera Roja und der italienischen Plattform Pizzabo. 496 Millionen Euro zahlte Rocket allein für die Beteiligung an Delivery Hero.
Rocket Internet scheint indessen mit einigen Problemen zu kämpfen: das Unternehmen hat offenbar seine Beteiligungen an den Plattformen Lendico und Zencap reduziert. Ein weiteres Sorgenkind ist Delivery-Hero: Trotz millionenschwerem Investment hat die Start-up-Fabrik keinen strategischen Einfluss bei der Lieferservice-Plattform erlangt.
Zum ersten Mal seit Debüt an der Börse gibt es bei Rocket Internet einen Jahresbericht. Erstes Fazit: Der Börsengang war teuer. Mehr als 20 Millionen Euro Verlust stehen in der Bilanz.