
Home- und Living-Markt Umsatzrückgang: Westwing und Home24 leiden unter getrübter Verbraucherstimmung
Auch der Home- und Living-Markt bekommt die Lieferkettenprobleme und das allgemein hohe Inflationsniveau nach wie vor deutlich zu spüren. Die Onlinehändler Westwing und Home24 verzeichnen beide einen deutlichen Umsatzrückgang im ersten Quartal.
Die Möbelbranche hat nach wie vor unter den Schwierigkeiten in der Lieferkette und dem allgemein hohen Inflationsniveau zu leiden. Das betrifft auch den Online-Möbelhändler Westwing: Das Unternehmen erzielte im ersten Quartal 2022 einen Umsatz von 111 Millionen Euro, was einem Minus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das DACH-Segment setzte dabei 61 Millionen um, während das internationale Segment 50 Millionen Euro erzielte.
Das bereinigte EBITDA des Konzerns betrug -1,7 Millionen Euro bei einer bereinigten EBITDA-Marge von -1,5 Prozent, bedingt durch niedrigere Umsätze und strategische Investitionen in zukünftiges Wachstum.
Die Gesamtzahl der aktiven Kunden beläuft sich laut des Unternehmens zum Ende des ersten Quartals auf 1,6 Millionen, was einem Rückgang von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspricht.
Hohe Fulfillment-Kosten
Westwing hätte neben dem geschwächten Marktumfeld mit gedämpfter Verbraucherstimmung zudem mit hohen Fulfillment-Kosten aufgrund der geringeren Auslastung der vergrößerten Lagerinfrastruktur und der anhaltend hohen Kosten für die Zwischenlagerung hoher Lagerbestände zu kämpfen. Des Weiteren würden die strategischen, auf langfristiges Wachstum ausgerichteten Investitionen in die Westwing Collection, Marketing und Technologie zu dem Gewinnrückgang führen.
"Westwing ist ein Vorreiter im Home & Living E-Commerce. Trotz kurzfristiger makroökonomischer Herausforderungen sind wir entschlossen, die richtigen Investitionen in unser Unternehmen zu tätigen, um zukünftig weiter zu wachsen. Gleichzeitig fokussieren wir uns auf Kosteneffizienz und Profitabilität", sagt Westwing CEO und Gründer Stefan Smalla.
Westwing bestätigt die Prognose für das Geschäftsjahr 2022 und erwartet, die untere Hälfte der Jahresprognose in Bezug auf Umsatz (460 bis 540 Millionen Euro bei einer Wachstumsrate von -12 Prozent bis +3 Prozent) und bereinigtes EBITDA (-9 Euro bis +16 Millionen Euro bei einer bereinigten EBITDA-Marge von -2 Prozent bis +3 Prozent) zu erreichen.
Home24 meldet ebenfalls Umsatzrückgang
Auch der Westwing-Konkurrent Home24 spürt die getrübte Verbraucherstimmung: Das Unternehmen erwirtschaftete im ersten Quartal einen Umsatz von 140 Millionen Euro, dies entspricht einem währungsbereinigten Umsatzrückgang von 14 Prozent und einem Umsatzrückgang von 12 Prozent ohne Währungseffekte im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die bereinigte EBITDA-Marge des Unternehmens lag für das erste Quartal bei -4 Prozent.
"Wir haben mehrere Eckpfeiler unseres Geschäftsmodells weiterentwickelt und gestärkt, damit wir weiterhin eine vertrauensvolle Anlaufstelle für Kundinnen und Kunden bleiben. Dazu zählen die erfolgreiche Übernahme von Butlers, die Einführung eines kuratierten Marktplatzes für Dritthändler ab Sommer 2022 und die Aufstockung unserer Lagerbestände", sagt Marc Appelhoff, CEO von Home24.
Um Kundinnen und Kunden, die in der aktuellen Lage den Kauf von größeren Möbeln möglicherweise verschieben, weiter an Home24 zu binden, will das Unternehmen sein Angebot an erschwinglichen Artikeln aufstocken. Auch der für Sommer 2022 geplante Marktplatz für Dritthändler soll das Angebot im Bereich Wohnaccessoires erweitern und Lücken im bestehenden Angebot schließen. Laut Home24 konnten Händler in einem hohen zweistelligen Bereich für den Marktplatz gewonnen werden.
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