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Weingläser

Weinhändler E-Commerce-Umsatz der Hawesko-Gruppe schwächelt

Shutterstock/Africa Studio
Shutterstock/Africa Studio

Verbraucher reagieren auf die steigenden Preise mit Kaufzurückhaltung - das merkt auch Hawesko. Vor allem der E-Commerce-Bereich des Weinhändlers hat in Q2 2022 das Wegfallen der pandemischen Sonderkonjunktur im Vergleich zum Vorjahr am stärksten zu spüren bekommen.

Die Weinhandelsgruppe Hawesko Holding AG hat ihren Halbjahresfinanzbericht 2022 einschließlich der Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Mit einem Umsatz von 312 Millionen Euro (Vorjahr: 324,9 Millionen Euro) und einem EBIT von 17,1 Millionen Euro (Vorjahr: 31,1 Millionen Euro) zum Halbjahr bleibt das Geschäft hinter der lockdownbedingten Sonderkonjunktur des Vorjahres zurück.

Durch Inflation und Ukraine-Krise reagieren die Konsumenten aktuell verstärkt mit Kaufzurückhaltung. Im April berichtete der Lebensmitteleinzelhandel von einem Umsatzrückgang von 7,7 Prozent. Aufgrund der breiten Aufstellung über verschiedene Marktsegmente entwickelte sich der Umsatz der Hawesko-Gruppe im ersten Halbjahr mit -4,0 Prozent beziehungsweise im zweiten Quartal mit -2,3 Prozent jedoch besser als der Markt.

Der E-Commerce spürt im zweiten Quartal 2022 das Wegfallen der pandemischen Sonderkonjunktur im Vergleich zum Vorjahr am stärksten und verlor 12,3 Prozent im Umsatz. Auch in Retail zeigt sich eine Normalisierung des Bedarfs im Vergleich zum durch Gastronomieschließung geprägten Vorjahr mit einem leichten Rückgang im Umsatz von 4,1 Prozent.

Zuwachs im B2B-Segment

Das B2B-Segment erfreute sich jedoch dank wiederbelebter Gastronomie und Hotellerie über 17,7 Prozent Zuwachs im Umsatz. Das Konzern-EBIT im zweiten Quartal belief sich auf 7,8 Millionen Euro und fiel deutlich gegenüber dem Vorjahreswert von 15,5 Millionen Euro zurück. Gründe hierfür seien der veränderte Umsatzmix mit einem höheren Anteil des margenschwächeren B2B-Umsatzes, das Wiederkehren von während der Pandemie entfallenen oder deutlich niedrigeren Kosten und Inflationseffekte.

Für das Gesamtjahr 2022 rechne der Vorstand der Hawesko-Gruppe unverändert mit einem geringen Umsatzrückgang zwischen minus einem bis minus sechs Prozent im Vergleich zum Corona-Jahr 2021. Im Ergebnis wird aufgrund des veränderten Segment-Mixes eine leicht reduzierte Rendite mit einer EBIT-Marge zwischen 6,0 und 7,0 Prozent erwartet. Beeinflusst von Inflationseffekten ist ein Ergebnis am unteren Rand der Bandbreite aktuell wahrscheinlicher.

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