Rund um die Uhr geöffnet, kein Personal und trotzdem glückliche Kunden. Sogenannte autonome Stores liegen im Trend. Zahlreiche Anbieter testen aktuell unterschiedlichste Konzepte. Wie ist diese Entwicklung zu bewerten und wie weit ist die Technik bereits fortgeschritten? INTERNET WORLD hat bei Ulrich Spaan, Mitglied der Geschäftsleitung und IT-Experte des EHI Retail Institute, nachgefragt.

 

Herr Spaan, einer aktuellen EHI-Studie zufolge kann sich ein Viertel der befragten Retailer vorstellen, künftig autonome Stores einzusetzen. Wie schätzen Sie die aktuelle Entwicklung ein, droht ein Hype?

Ulrich Spaan: Für einen Hype halte ich die autonomen Stores nicht. Es gibt aus meiner Sicht zahlreiche stichhaltige Gründe, welche dafür sprechen, dass sich solche Formate etablieren werden. Es bleibt aber abzuwarten, in welchen Sortimentskategorien, mit welcher Technologie und an welchen Standorten autonome Stores auch in größerem Stil wirtschaftlich zu betreiben sind.

 

Wo sehen Sie Deutschland hier im internationalen Vergleich?

Spaan: Durchaus auf Augenhöhe mit anderen europäischen Ländern wie Großbritannien, Frankreich oder der Schweiz. Betrachtet man die Vielfalt der derzeit pilotierten Formate, würde ich Deutschland sogar eine gewisse Vorreiterrolle zusprechen.

Entwicklungspotenziale