
Gastkommentar Instore-Technik: "Digitale Brücke vom Lager, über den Laden bis in den Web Shop"
Die technologischen Innovationsfähigkeiten des Handels scheinen grenzenlos. Doch welche Innovation ist sinnvoll? Wo lohnt sich die Investition? Stephan Tromp vom HDE meint: "Wie immer gilt: Die Kunden geben die Richtung vor."
Kann Instore-Technologie den Einzelhandel retten? Gerrit Heinemann, Leiter eWeb Research Center der Hochschule Niederrhein, meint, die meisten Tools sind Blendwerk, das eine Illusion von Erfolg aufbaut - und den Blick auf die wirklich wichtigen Innovationen verstellt. Stephan Tromp, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE) ist da anderer Meinung.
Die Kunden geben die Richtung vor
Roboter, smarte Spiegel, Augmented Reality und Verkaufsterminals - die technologischen Innovationsfähigkeiten des Handels scheinen grenzenlos. Doch welche Innovation ist sinnvoll? Wo lohnt sich die Investition? Und welches technische Gimmick setzt sich durch? Wie immer gilt: Die Kunden geben die Richtung vor.
Der stationäre Einzelhandel hat ein Alleinstellungsmerkmal. Er kann Emotion, Haptik und Beratung im persönlichen Gespräch bieten. Richtig ausgespielt führt dies zu Kundenbindung. Digitalisierung am Point of Sale (POS) kann es Händlern erleichtern, diese Bedürfnisse zu erfüllen und sich auf ihre fachlichen und sozialen Beratungskompetenzen zu konzentrieren.
Smarte Spiegel mit Schnittstellen zum Warenwirtschaftssystem können eine digitale Brücke vom Lager, über den Laden bis in den Online Shop sein. Sie fragen einerseits die Verfügbarkeit in Echtzeit ab, andererseits bilden sie per Hologramm die Darstellung von Farben, Größen, Modellen in Sekundenschnelle ab.
Innovationen wie Computer Vision zur Bestandsüberwachung entlasten Mitarbeiter und schaffen Freiräume für persönliche Kundenberatung. Technische Lösungen wie Self-Checkout Kassen können Prozesse beschleunigen und nervige Warteschlangen für Kunden vermeiden.
Wieso ist der POS dabei entscheidend?
Für die Optimierung des Kundenkontakts und Marketings können technische Lösungen am POS Vorteile bergen. Wieso ist der POS dabei entscheidend?
Ein Großteil aller Kaufentscheidungen werden hier getroffen. Das bedeutet für den Händler eine große Chance, wenn er es schafft, den Kunden mit seinen Erwartungen und Routinen abzuholen. Dabei ist das Smartphone als ständiger Begleiter die Verbindung zwischen analoger und digitaler Welt. Internet of Things (IoT) Technologien können sich mit dem Mobiltelefon des Kunden verbinden und schaffen so ein Omnichannel-Erlebnis. Damit kann Technikeinsatz am POS auch das Bindeglied zwischen E-Commerce und stationärem Handel sein. Für den Verkäufer kann das Tablet das Instrument sein, einen 360 Grad-Überblick zu haben. Inklusive Warenverfügbarkeit, Payment und Organisation des After-Sales-Prozess wie Logistik und Kundenservice.
Entscheidend für die sinnvolle Investition in Technik am POS ist neben dem Kundenwunsch die gesamtheitliche Integration ins Geschäftsmodell. Technik darf kein Selbstzweck sein. Nur eine in die Unternehmensstrategie und -kultur eingebundene Innovation zahlt sich aus und bietet Händlern wie Kunden einen Mehrwert.
Brauchen Sie Beratungsroboter, Virtual Reality Brillen und Sensorik, die Kundenbewegungen misst, um Handel treiben zu können? Sicher nicht. Brauchen Sie ein Verständnis für erlebnisorientierte Omnichannel-Kundenansprache und technische Helfer für mehr Kundenerlebnis und Effizienzsteigerung, um auch in Zukunft erfolgreich zu handeln? Sicher mehr als nur einen Versuch wert.