
YouGov Studie 42 Prozent der Deutschen ist nachhaltige Kleidung wichtig
In vielen Lebensbereichen gewinnt das Thema Nachhaltigkeit mehr und mehr an Bedeutung. Laut des European Fashion Report 2021 von YouGov legen deutsche Verbraucher auch zunehmend Wert auf den Kauf von ethisch und nachhaltig produzierter Kleidung.
Der Modehandel ist ein weltweites Milliardengeschäft, und kann damit auch eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen. In diesem Zusammenhang erfahren auch hier nachhaltige Alternativen immer mehr Aufmerksamkeit - und könnten dadurch die Branche in der Zukunft formen. In seinem aktuellen "European Fashion Report" teilt das Marktforschungsinstitut YouGov Umfrageergebnisse zur Einschätzung der Modebranche in 10 europäischen Ländern.
Zwar landet Mode erst auf Platz 8 der für Verbraucher wichtigsten Sektoren im Thema Nachhaltigkeit, trotzdem sagen 42 Prozent der Befragten, dass ihnen ethisch und nachhaltig produzierte Kleidung wichtig ist. Deutschland landet hier mit 39 Prozent etwas unter dem Durchschnitt, während Italiener und Spanier mit je 60 und 56 Prozent am stärksten abschneiden. Norweger treffen diese Aussage mit 24 Prozent am seltensten.
Jeweils 39 und 36 Prozent der in Europa Befragten geben außerdem an, dass für sie wenig bis gar kein Einsatz von Chemie, sowie das "Cruelty-Free"-Label wichtige Kriterien sind. Deutsche bleiben in Umfragen zu diesem Thema im Durchschnitt.
Die Studie gibt außerdem Auskunft darüber, welche deutschen Modemarken von Befragten als besonders nachhaltig empfunden werden. Von den vorgegebenen 23 Labels konnten Trigema mit 13,8 Prozent, Jack Wolfskin mit 13,5 Prozent und Adidas mit 10,2 Prozent besonders überzeugen.
"Fast Fashion" vs. "Slow Fashion"
Der Begriff "Fast Fashion" beschreibt eine Methode in der Modeindustrie, bei der sehr schnell große Mengen an Kleidung hergestellt, beworben und verkauft werden. Hier wird wenig Augenmerk auf Qualität oder Nachfrage gelegt, was eher negative Effekte auf Markt und Umwelt hat. Viele große Modemarken arbeiten nach diesem Prinzip. "Slow Fashion" bildet hier das Gegenstück, bei dem durch Entschleunigung der Modeindustrie bessere Bedingungen für Mensch und Natur geschaffen werden sollen. 15 Prozent der Deutschen zeigen Bereitschaft, ihre Kleidung im "Slow Fashion" Segment zu erwerben.
Kunden, die bei "Slow Fashion" Marken kaufen, sind häufig älter als 45 Jahre. Außerdem geben weitere 84 Prozent dieser Befragten an, dass grüne Energie ihrer Meinung nach die Zukunft ist. In der Gesamtbevölkerung sind es zum Vergleich 68 Prozent. 75 Prozent der "Slow-Fashion"-Begeisterten shoppen außerdem lieber Marken aus dem Land, in dem sie leben. Hier sind es in der Gesamtbevölkerung 66 Prozent. Weiterhin geben 76 Prozent aller Befragten an, dass es moralische Grenzen für freie Märkte gibt.
Durchgeführt wurde die Studie durch die Data & Analytics Group YouGov mittels standardisierter Online-Umfragen an über 11.000 Personen in 10 verschiedenen europäischen Ländern im September 2021. Sie ist repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung ab 18 Jahren.