
Gutscheinportal Groupon: Auf Käufersuche?
Zehn Jahre lang war Groupon eine eigenständige und unabhängige Firma. Das könnte sich Medienberichten zufolge nun ändern. Offenbar sucht die Schnäppchen-Plattform nach einem Käufer.
Groupon - Pionier auf dem Gebiet der Schnäppchen-Plattformen - sucht offenbar einen Käufer. Wie recode.net berichtet, hätten sich die Groupon-Führungsriege und Banker, die das Unternehmen vertreten, in den vergangenen Monaten an mehrere börsennotierte Unternehmen gewandt. Man hätte versucht, das Interesse am Erwerb des in Chicago ansässigen Portals zu wecken, so Branchenbeobachter.
Bereits vor einiger Zeit hatte Groupon deutlich gemacht, dass man grundsätzlich für einen Verkauf offen stehe. Die Offerte soll aber sehr aggressiv und offensiv vonstattengegangen sein. Aktuell ist daher nicht klar, was hinter dem aktuellen Verkaufsschub steckt. Ein Sprecher von Groupon lehnte eine Stellungnahme ab.
Start-up-Liebling und Vorreiter
Groupon wurde 2008 gegründet und entwickelte sich schnell zu einem gehypten Start-up-Liebling. Die Plattform bietet tägliche Rabatt-Deals an und kooperiert dafür mit diversen Unternehmen. 2011 ging Groupon an die Börse - es war der bis dato zweitgrößte Börsengang eines Technologieunternehmens.
Damals wurde Groupon mit rund 16 Milliarden US-Dollar bewertet - zu dieser Zeit schien es klug, das Übernahmeangebot von Google in Höhe von sechs Milliarden US-Dollar abzulehnen. Das sieht jetzt anders aus. Derzeit ist das Unternehmen an der Börse noch rund 2,6 Milliarden US-Dollar wert.
Der Gesamtumsatz des Unternehmens sank im Jahr 2017 um 5,6 Prozent auf 2,84 Milliarden US-Dollar - der niedrigste Wert seit 2013. Allerdings erzielte Groupon 2017 auch erstmals seit 2014 wieder ein positives operatives Ergebnis. Ein Verkauf scheint daher aktuell keine schlechte Idee. Spekulationen zu möglichen Käufern gibt es genug, sie reichen von Alibaba bis hin zu IAC/InterActiveCorp, einem amerikanischen Internetunternehmen.