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Frau auf Couch mit Karton voller Lebensmittel

Online-Supermarkt Motatos "Wir wissen nicht, welche Produkte wir in der kommenden Woche verkaufen werden"

Motatos
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Das schwedische E-Commerce-Unternehmen Motatos verkauft online Lebensmittel, die ansonsten entsorgt worden wären. Alexander Holzknecht, Country Manager Deutschland, erzählt im Interview, wie es in Sachen Profitabilität aussieht und welche Pläne man verfolgt.

Motatos wurde 2014 in Schweden von drei Freunden gegründet, die gute Lebensmittel vor der Entsorgung retten wollten. Heute beliefert das Unternehmen von lokalen Hubs in ganz Skandinavien und Deutschland Kund*innen. Die Auswahl an Produkten wechselt stetig, und neben dem nachhaltigen Konzept sind die Waren auch noch günstiger. Aber ist dieses Konzept profitabel? Das erklärt Alexander Holzknecht, Country Manager Deutschland, im Interview.

Herr Holzknecht, was macht Motatos und was ist der USP Ihres Unternehmens?

Alexander Holzknecht: Motatos verkauft gerettete Lebensmittel zu stark reduzierten Preisen, die ansonsten aus verschiedenen Gründen entsorgt worden wären. Gründe für eine Entsorgung können ​​Überproduktion, Fehldrucke oder falsche Verpackungen, Saisonalität oder ein kurzes beziehungsweise teils überschrittenes Mindesthaltbarkeitsdatum sein. Anders als andere Anbieter geretteter Lebensmittel verkaufen wir unsere Produkte ausschließlich online. Zudem stammt unser gerettetes Sortiment nicht aus dem Einzelhandel, sondern wir kaufen unsere Produkte direkt den Produzenten ab.

Was unser Sortiment so besonders macht, ist nicht nur die Tatsache, dass es hauptsächlich aus geretteten Produkten besteht, sondern auch seine Vielfalt. Vereinfacht gesagt: wir wissen nicht, welche Produkte wir in der kommenden Woche verkaufen werden, wir retten, was gerettet werden muss und das variiert ständig. Das macht unser Sortiment so abwechslungsreich und lädt unsere Kunden zum Sparen und Entdecken ein.

In Deutschland verdient noch niemand Geld mit dem Online-Lebensmittelhandel. Er verlangt sehr große Investitionen, um das Geschäft ins Laufen zu bringen und hohe Ausgaben, um auch nur in die Nähe der Profitabilität zu kommen. Es heißt, erst bei Einkäufen ab einem bestimmten Betrag rechne sich die aufwendige Zustellung wirklich. Wie verdienen Sie Geld und sind Sie profitabel?

Holzknecht: Uns ist natürlich klar, dass wir mit unserem Geschäftsmodell nicht allein sind. Da müssen wir uns gar nichts vormachen. Aber das ist auch gar nicht schlimm, denn am Ende geht es darum, auf ein Problem hinzuweisen, das viel größer ist, als dass Motatos es allein lösen könnte. Man kann sagen, der Zweck heiligt die Mittel, das heißt, um globale Überproduktion und Lebensmittelverschwendung langfristig zu vermeiden, braucht es viele Unternehmen wie uns, die zwar nur langsam profitabel werden, dafür aber langfristige, wirtschaftliche und nachhaltige Lösungen bieten. Wir sehen, dass unser Konzept funktioniert. Allein dieses Jahr mussten wir unsere Wachstumsprognose bereits mehrfach nach oben korrigieren. In unseren nordischen Märkten sind wir bereits profitabel und haben damit den Beweis erbracht, dass es möglich ist. Für Deutschland rechnen wir spätestens in 2024 damit, die Profit-Zone zu erreichen.

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