
Karin und Patrick Hallinger, Gründer der Hallingers Schokoladenmanufaktur
Karin und Patrick Hallinger, Gründer der Hallingers Schokoladenmanufaktur
Mit viel Leidenschaft, Unternehmermut und einem durchdachten Multichannel-Konzept überzeugt die Landsberger Schokoladenmanufaktur Hallingers On- und Offline-Kunden mit ihren genussvollen Kreationen.
Verkaufsraum der Landsberger Hauptfiliale von Hallingers: Hier lagern in einer langen Vitrine in allen erdenklichen Farben und Geschmacksrichtungen Pralinen - von "Macadamia Nougat" über "Nusstraum" bis hin zu "Marc de Champagne" ist alles dabei, außerdem aufwendig gestaltete Torten. Die eine zeigt ein Fußballfeld mit kleinen Spielern, eine andere einen Angler, der an einem blauen Teich aus Marzipan verweilt.
Von ihren individuell gestalteten Torten verkaufen Karin und Patrick Hallinger 300 Stück im Jahr. Zusätzlich umfasst das Sortiment 800 Schokoladenprodukte, 60 Teesorten, zehn Sorten Kaffee aus zehn verschiedenen Ländern sowie exotische Gewürze. Einige Erzeugnisse sind in edle schwarze Kisten verpackt, die von einer beschrifteten Banderole umschlossen werden. Diese variiert je nach Produktart. Für ihr selbst entworfenes Verpackungsdesign haben die Unternehmer 2014 sogar viermal den "German Design Award" erhalten.
In der Hauptfiliale der Schokoladenmanufaktur Hallingers befinden sich Herstellung und Vertrieb der Waren. Jeder Arbeitsschritt wird hier, wie der Name Schokoladenmanufaktur schon sagt, von Hand erledigt: von der Herstellung der Pralinen und Torten über das Aufkleben der Zahlen für die Adventskalender bis zum Verpacken der Ware für den Versand.
Zwei Autodidakten der Pralinenherstellung
Patrick Hallinger beschreibt sich und seine Frau als "zwei Alphatiere, wie sie im Buche stehen". Und dass dem so ist, zeigt sich, sobald die beiden Gründer gemeinsam voller Enthusiasmus ihre Entstehungsgeschichte erzählen: Sie beginnt einen Satz, er spricht ihn zu Ende und umgekehrt.
Ihr Unternehmen haben die zwei Autodidakten im Jahr 2011 gegründet. Ganz allmählich haben sich der Unternehmensberater und die Benimmtrainerin damals aus ihren sicheren Jobs herausgezogen, um Pralinen herzustellen - ohne Erfahrung mit der Produktion von Pralinen gemacht zu haben. Aus dieser "wahnsinnig intensiven Anfangszeit" (O-Ton Karin Hallinger) ist ein veritables Geschäft geworden: Was zunächst im Keller des eigenen Wohnhauses begann, hat sich zu einem eigenen Online-Shop, einem Shop auf dem Online-Marktplatz Amazon und sieben stationären Geschäfte mit insgesamt 30 Mitarbeitern ausgeweitet.
Fit fürs Weihnachtsgeschäft auf allen Kanälen
Derzeit stehen auf allen Kanälen die Zeichen auf Weihnachten: "Bereits im September waren 80 Prozent unserer Verkäufe Weihnachtsprodukte", sagt Karin Hallinger. Das Produktsortiment für dieses Jahr ist unter anderem auf sechs Pralinen-Adventskalender und einen Kalender mit Barbecue-Gewürzen erweitert worden. Am umsatzstärksten Tag im November konnte die Schokoladenmanufaktur 150 Bestellungen an einem Tag verzeichnen.
Auch im B2B-Bereich starten die Hallingers durch: Besonders zur Weihnachtszeit fallen in diesem Segment mehr Aufträge an, weil viele Firmen individualisierte Pralinen als Geschenke für ihre Geschäftspartner ordern. Auch Kooperationen mit Restaurants und Hotels kommen oft zustande. Der Bayerische Hof und das Hyatt Hotel bieten sowohl die Tees und Kaffees als auch die Pralinen und Kuchen der Schokoladenmanufaktur an.
"Aufgrund des anstehenden Weihnachtsgeschäfts haben wir vor einigen Wochen auch unsere Webseite responsive gelauncht", erklärt Patrick Hallinger. Im neu gestalteten Webshop gibt es bis zu zehn Bilder pro Artikel, eine Zoom-Funktion und detaillierte Angaben zu den Inhalts- und Nährstoffen. "Hierbei haben wir uns bezüglich der Bildervielfalt und Informationstiefe stark an den Produktpräsentationen bei Amazon orientiert", so der ehemalige Unternehmensberater.
Hallingers auf Amazon
Auf dem Online-Marktplatz sind die Hallingers in diesem Jahr besonders erfolgreich in die Weihnachtssaison gestartet: "In den letzten Wochen konnten wir im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Umsätze bereits verdreifachen. Ausschlaggebend dafür sind unsere Premium-Adventskalender, mit denen wir über 30 Prozent mehr Umsatz pro Bestellung schaffen", erklärt Patrick Hallinger. Im E-Commerce auf Amazon setzt das Unternehmerpaar nicht auf Fulfillment by Amazon (FBA), weil es bei dem Online-Marktplatz noch keine Möglichkeit für die Lagerung von Produkten gibt, die eine dauerhafte Kühlkette benötigen.
Der Umsatzanteil stationär und online hält sich derzeit die Waage. Laut Karin Hallinger ist der November im Online-Geschäft für sie der ausschlaggebende Monat, im stationären Einzelhandel der Dezember. Grund dafür sind insbesondere die Firmenkunden und die Laufkundschaft kurz vor Weihnachten.
Expansion der Schokoladenmanufaktur 2016
Für die Zukunft plant das Ehepaar die Expansion ihres Geschäfts. "UK ist hier für uns der nächste logische Schritt, darauf sollen die USA folgen. Grundsätzlich sind aber auch China, Japan und Dubai für uns interessante Märkte", sagt Patrick Hallinger. Bei diesem Vorhaben wollen er und seine Frau erstmals auf FBA setzen. Gestartet werden soll zunächst einmal mit Ware, die sich gut lagern lässt. Wenn Amazon eine Lösung für eine gekühlte Lagerung gefunden hat, wollen die Hallingers auch verderbliche Produkte über FBA vertreiben.