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Intersport-Tochter Voswinkel

Ein weiterer stationärer Händler Intersport Voswinkel beantragt Insolvenz

Intersport Voswinkel
Intersport Voswinkel

Der Sportfachhändler Voswinkel hat einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Die Intersport-Tochter erhofft sich damit vor dem endgültigen Aus retten zu können.

Die Intersport-Tochter Voswinkel hat beim Amtsgericht Dortmund die Einleitung eines Schutzschirmverfahrens beantragt, berichtet die Wirtschaftswoche. Dabei handelt es sich um eine auf die Sanierung ausgerichtete Insolvenzvariante. Damit ist ein weiterer etablierter stationärer Händler wirtschaftlich ins Straucheln geraten.

Der Sportfachhändler verfügt derzeit deutschlandweit über 74 Filialen. Diese gilt es nun zu retten. Voswinkel ist Teil des Einkaufsverbunds Intersport, einem Zusammenschluss von über 1.100 Sportfachhändler in fünf europäischen Ländern.

Betreut wird das Schutzschirmverfahren von Christoph Schulte-Kaubrügger. Er kommt von der Kanzlei White & Case und ist als vorläufiger Sachwalter bestellt worden. Zudem wird das Management von Voswinkel von Lorenzo Matthaei, Gründungspartner der auf Corporate- und Insolvenzrecht spezialisierten Frankfurter Kanzlei Finkenhof, unterstützt.

2003 übernahm Intersport in Heilbronn von der Douglas Holding den Sporthändler Voswinkel. Damals betrieb Voswinkel 34 Filialen. In den darauffolgenden Jahren wurden mehr als doppelt so viele stationäre Läden eröffnet. Je mehr Geschäfte es wurden, desto größer wurden auch die Probleme.

Gründe dafür die finanzielle Schieflage

Die Gründe für die finanzielle Schieflage sind laut Wirtschaftswoche ein Mix aus strukturellem Gegenwind und hausgemachten Schwächen. Insbesondere dem Online-Boom hatte Voswinkel in den letzten Jahren zu wenig entgegengesetzt.

Der Sportfachhändler bot seinen Kunden zu wenig Anreize, um sie in seine Geschäfte zu locken. Dazu hat offenbar die Wandlung seiner Läden in digitale Stores mit Displays, Touchscreens und digitalen Umkleidekabinen auch nicht den gewünschten Erfolg gebracht.

Zudem hat das Wetter der vergangenen Monate insbesondere in den Segmenten Outdoor und Wintersport für einen deutlichen Umsatzeinbruch gesorgt. Ein weiteres großes Problem ist, dass Sporthersteller immer häufiger selbst ihre Waren in eigenen Shops verkaufen und somit zu einer großen Konkurrenz für die Sportfachhändler werden.

Nicht nur im Sportfachhandel geraten immer mehr Händler in Schwierigkeiten. Auch zahlreiche Modeketten wie Gerry Weber oder Miller & Monroe haben in den vergangenen Monaten Insolvenz angemeldet. Tom Tailor versucht sich derzeit mit einer Übernahme durch den chinesischen Großaktionär Fosun zu retten.

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