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Filialschild von Butlers

Insolventer Multichannel-Händler Gibt es eine Rettung für Butlers?

shutterstock.com/r.classen
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Die insolvente Einrichtungskette Butlers soll kurz vor der Rettung stehen. Die Gläubiger entscheiden heute über einen Insolvenzplan, der den Erhalt von 74 der 100 Filialen vorsieht. Damit könnten 800 Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Der Multichannel-Händler Butlers könnte seinen Kopf doch noch aus der Schlinge ziehen: Nach Informationen der Wirtschaftswoche sollen die Gläubiger heute über einen Insolvenzplan abstimmen. Dieser sehe den Erhalt von 74 der 100 stationären Butlers-Filialen vor. Somit könnten rund 800 Arbeitsplätze erhalten werden.

In dem Plan soll ebenfalls festgehalten sein, dass Butler-Gründer Wilhelm Josten das Unternehmen auch künftig weiterführen wird. Josten kündigte gegenüber der Wirtschaftswoche an, dass er das dafür benötigte Kapital zur Verfügung stellen werde, um den Insolvenzplan zu erfüllen und das Unternehmen anschließend zu finanzieren.

Viel in E-Commerce investiert

Ende Januar meldete der Multichannel-Händler vorläufige Insolvenz an. Die 100 Filialen wurden seither weiterbetrieben. Die Schieflage des Unternehmens kündigte sich über einen längeren Zeitraum an. 2016 erzielte Butlers einen Jahresumsatz von rund 95 Millionen Euro. Im Jahr zuvor waren es hingegen noch 102,3 Millionen Euro gewesen - 20 Prozent davon verdiente die Kölner Einrichtungskette über den Online-Kanal. Dafür hat der Einrichtungshändler viel in E-Commerce investiert und galt mit seinen Bemühungen als ein Vorreiter für den Möbelhandel im Netz.

Bereits 2014 führte Butlers Click & Collect ein; die Kataloge verwiesen die Kunden immer wieder mit offensiver Kanalverknüpfung in den Online Shop. 2015 experimentierte das Unternehmen mit einer aufwändigen Videoberatung, mit der sich Online-Kunden per Video-Livechat Möbel von einem Mitarbeiter in der Filiale zeigen lassen konnten.

Neben dem eigenen Online Shop nutzte Butlers auch Kooperationen mit Online-Plattformen wie Westwing, Home24 oder Amazon, um seine starke Eigenmarke im Netz zu vertreiben. Im gesamten vergangenen Jahr war es allerdings ungewöhnlich still um das Multichannel-Unternehmen geworden.

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