
Ikea, Home24 Deutlich höhere Nachfrage im Online-Geschäft mit Möbeln
Sowohl Ikea als auch Home24 können in der Corona-Krise eine signifikant stärkere Online-Nachfrage verzeichnen. Es sei aber nicht abzusehen, wie lange der Boom anhalte. Denn insgesamt sei die Kundennachfrage schwieriger zu prognostizieren und anfälliger für Schwankungen.
Angesichts geschlossener Möbelgeschäfte während der Corona-Krise weichen in diesen Tagen viele Verbraucher bei der Suche nach Sofa und Co. ins Internet aus. "Es ist in der Tat so, dass wir in den letzten drei Wochen eine signifikant stärkere Nachfrage erlebt haben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und im Vergleich zu unserer Planung", sagte der Chef des Online-Möbelhändlers Home24, Marc Appelhoff, der Deutschen Presse-Agentur.
Die Nachfrage sei zu Beginn der Krise auch online zurückgegangen, habe aber in den Tagen nach der Schließung der Möbelmärkte deutlich zugenommen. "Zunächst für die Kategorien, in denen man auch mit einer kürzeren Entscheidungszeit kauft", sagte Appelhoff. Dazu gehörten etwa Bürostühle, Schreib- und Beistelltische oder Lampen.
Auch Ikea erzielt mehr Umsatz
Auch der Möbelriese Ikea bestätigt die Entwicklung. "Aktuell hat sich unser Online-Umsatz mehr als verdreifacht", teilte der Konzern auf Anfrage mit. Die Einbußen im stationären Handel würden allerdings nicht kompensiert. "Wir erzielen damit gut 30 Prozent des Umsatzes, den wir unter normalen Umständen für Ikea Deutschland erwarten würden", hieß es.
Es sei nicht abzusehen, wie lange der aktuelle Online-Boom anhalte, betonte Home24-Chef Appelhoff. Zwar meldeten sich derzeit viele neue Kunden an. Insgesamt sei die Kundennachfrage aber schwieriger zu prognostizieren und anfälliger für Schwankungen, teilte die Rocket-Internet-Beteiligung am Dienstag in Berlin bei der Vorlage ausführlicher Jahreszahlen mit. Jedoch werde Online strukturell gewinnen, sagte Appelhoff.
Beim Blick auf das Gesamtjahr bleibt Home24 vorsichtig. Demnach peilt das junge Unternehmen 2020 nun ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von zehn bis 20 Prozent an. Im Februar hatte der Vorstand noch mindestens 15 Prozent angestrebt.
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