
Käufer gesucht Wer will Unister?
Mit prominenten Gesichtern wie Reiner Calmund wirbt Unister für seine Webportale. Medienberichte, laut denen das Leipziger Unternehmen nach einem Käufer sucht, hat Unister nun dementiert.
Der Portalbetreiber Unister soll die Investmentbank Jefferies mit der Suche nach einem Käufer beauftragt haben. Das berichtet die Nachrichtenseite Bloomberg. Das Unternehmen werde mit bis zu 1,5 Milliarden Euro taxiert. Unister werde wahrscheinlich in erster Linie auf das Interesse von Beteiligungsgesellschaften stoßen, heißt es in dem Bericht.
Bereichsleiter Unternehmenskommunikation Konstantin Korosides wollte zunächst keine Stellungnahme zu der Meldung abgeben: "Marktspekulationen kommentieren wir nicht", sagte er der INTERNET WORLD Business.
Update:
Einen Tag später, am 15. April, hat Unister die Suche nach einem Käufer dementiert. Das Unternehmen befinde sich derzeit in einer Restrukturierungsphase. "Unister hatte bereits in der Vergangenheit Partner gesucht und wird dies auch in Zukunft weiterführen. Dass es in einem solchen Prozess zu Medienspekulationen kommen kann, ist nicht ungewöhnlich, ändert aber nichts an der Tatsache, dass Unister nicht zum Verkauf steht", heißt es in einer Pressemitteilung.
Zuvor hatte Unister einen Bericht des Manager-Magazins dementiert, wonach das Unternehmen vor der Aufspaltung stünde. "Es gibt Vorbereitungen für die Suche nach strategischen Partnerschaften. Allerdings rechnen wir, das zeigt unsere Sorgsamkeit und Gelassenheit, nicht mit Abschlüssen in diesem Jahr", so Korosides im Januar.
Unister wurde 2002 von dem damals 23-jährigen BWL-Studenten Thomas Wagner in einem Leipziger Studentenwohnheim gegründet. Zur Unternehmensgruppe-Gruppe gehören zahlreiche Online-Portale wie ab-in-den-urlaub.de, Partnersuche.de, Shopping.de oder fluege.de.
Laut Berechnungen des Touristikmagazins fvw lag Unister im Jahr 2012 mit einem geschätzten Umsatz von 1,180 Milliarden Euro im Reisesegment auf Platz zwei der deutschen Online-Reisebüros - nach der Deutschen Bahn.
In der Vergangenheit fiel das Unternehmen häufig mit negativen Schlagzeilen auf. So wurde 2012 wegen Steuerhinterziehung gegen Unister ermittelt. Nach einem Bericht des Fernsehsenders MDR hat die Firma auch gegen den Datenschutz verstoßen. Im Februar 2013 ernannte Unister Andreas Prokop zum neuen Geschäftsführer, der den Gründer Thomas Wagner ablöste. Peter Zimmermann ist Vorstand der Geschäftsführung bei der Holding.
Im November 2013 hatte die Deutsche Telekom, ebenfalls in Zusammenarbeit mit Jefferies, den Portalbetreiber Scout24 für rund 1,5 Milliarden Euro mehrheitlich an den Finanzinvestor Hellman & Friedman verkauft.
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