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American Express investiert in iZettle Handy als Kreditkartenterminal

Das Kreditkartenunternehmen American Express ist mit einem nicht genannten Betrag beim Mobile-Payment-Anbieter iZettle eingestiegen. Die Investition zeigt, welche Dynamik in diesem Geschäftsfeld steckt, denn American-Express-Konkurrent Mastercard gehört ebenfalls zu den iZettle-Investoren.

Ein Kreditkartenterminal ist normalerweise eine aufwendige Angelegenheit, doch Startups wie Square, PaylevenStreetpay, Paypal here oder Sumup arbeiten daran, das mobile Bezahlen in der Real World zu revolutionieren. Durch einen kompakten Magnetstreifenleser machen sie aus einem iPhone, iPad oder Android-Smartphone ein vollwertiges Kreditkartenlesegerät inklusive Online-Bezahlabwicklung und Autorisierung der Zahlung.

Wie ernst die Kartenindustrie diese Technik inzwischen nimmt, zeigt das Investment von American Express: Der Konzern steigt jetzt als Investor bei iZettle ein. Das schwedische Unternehmen gilt als aussichtsreichstes Copycat des Payment-Pioniers Square und konnte im Juni 2012 mit Mastercard bereits einen anderen Kreditkarten-Konzern als Investor gewinnen. Mastercard-Erzfeind Visa gehört bereits zur Investorenriege von Square

Wie Square ist auch iZettle auf dem deutschen Markt nicht präsent, derzeit bereiten die Schweden ihren Markteintritt in Großbritannien vor. Hierzulande teilen sich bislang das Samwer-Startup Payleven und sein Berliner Konkurrent Sumup den jungen Markt auf. Mobile Payment per Kreditkarte eignet sich ebenso für kleine Händler, die relativ selten Kreditkartenzahlungen abwickeln wie für Außendienstmitarbeiter oder Lieferdienste, die Transaktionen an der Haustür, im Freien oder etwa in einer Messehalle machen wollen. Neben einem Smartphone oder Tablet, dem Lesegerät und einer entsprechenden App benötigt der Händler nur einen Account bei einem der Payment-Unternehmen und einen Netzzugang via Mobilfunk.

Während die kompakten Lesegeräte aller genannten Systeme problemlos die Magnetstreifen der meisten gängigen Kartensysteme auslesen können, scheitern sie bislang am Plastikgeld des Marktführers: Visa akzeptiert nur Terminals, die statt des Magnetstreifens den Chip der Karte auslesen und zusätzlich noch eine Geheimzahl abfragen. Hier hat Payleven derzeit die Nase vorn: Seit heute können sich Gewerbetreibende für die Einführung einer Visa-kompatiblen Chip-und-PIN-Lösung registrieren. Payleven ist damit der erste Anbieter dieser Kategorie auf dem europäischen Festland, der alle Debit- und Kreditkarten abrechnen kann. 

Auch Paypal arbeitet an einem Point-of-Sale-System für Kreditkarten. Im Sommer 2012 kauft die eBay-Tochter das kalifornische Startup Card.io, das an einer entsprechenden Technologie arbeitet. 

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