
Internet World Messe About You: Personalisierung bis in die Navigation
Der frisch gekürte Shop-Award-Gewinner About You sieht das Potenzial für Personalisierung im E-Commerce noch lange nicht ausgeschöpft. Auf der Internet World verriet Stefan Tobel, Director Shop & BI Applications, was die Otto-Tochter plant.
90 Prozent der Besucher von Online-Modeshops verlassen die Website, ohne etwas zu kaufen. Wie diese schlechte Conversion Rate verbessert werden kann, glaubt About You, Otto-Tochter und seit gestern Abend "bester Online-Pureplayer" 2017, zu wissen: Personalisierung ist der Schlüssel, so Stefan Tobel, Director Shop & BI Applications. "Personalisierung ist kein Feature, sondern Pflicht", sagte der About-You-Mann in seinem Vortrag "Re-thinking Fashion" auf der Internet World. Deshalb versucht das Unternehmen, personalisierte, also auf jeden einzelnen Kunden zugeschnittene Produkte im gesamten Shop anzuzeigen, nicht nur in einem einzelnen personalisierten Feed.
"Was nutzt dem Kunden eine Kategorieseite mit schicken Sweatern, wenn es die Hälfte der angezeigten Produkte nicht mehr in seiner Größe gibt?", fragte Tobel. "Was helfen toll aufeinander abgestimmte Outfits, wenn einzelne Teile davon ausverkauft sind?" Nichts würde den Kunden mehr frustrieren - und damit aus dem Shop treiben - als schlecht gemachte, halbherzig umgesetzte Personalisierung. Stattdessen sollten Händler mutiger mit ihren gesammelten Kundendaten umgehen. "
Kunden stünden der Benutzung ihrer Daten heute entspannter gegenüber als noch vor ein paar Jahren, sagte Tobel: "Sie wissen, dass das Netz Daten über sie sammelt und erwarten deshalb relevantere Angebote." Wer die biete, könnte seine Conversion Rate kräftig steigern.
Personalisierung im Shop-Design
"Das Potenzial für Personalisierung wächst ständig mit der Anzahl an Kanälen, Zugängen und Inspirationsquellen, die ein Shop miteinbezieht, bis er sich vom Shop zur Fashion Community gewandelt hat", so Tobel. Auch About You ist noch längst nicht am Ende mit seinen Ideen zur Personalisierung. Das ganze Shop-Design inklusive der klassischen Navigation könnte ebenfalls an die Präferenzen der User angepasst werden. So spräche nichts dagegen, einer Nutzerin, die ausschließlich Damenmode einkauft, gewisse Kategorien wie Herren- oder Kindermode gar nicht mehr oder nur versteckt anzuzeigen. Umgekehrt könnten User, die vornehmlich gezielt nach Produkten über das Suchfeld suchen, in ihrem Shop auf eine deutlich prominenter platzierte Suchfunktion stoßen.
Laut Tobel arbeitet die Otto-Tochter aktuell an genau solchen Ideen. Schon in diesem Jahr könnten einige davon umgesetzt werden.
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