
Nachhaltige Logistik H&M führt in Deutschland Papierverpackungen für Online-Bestellungen ein
Der Online-Handel erzeugt viel Müll. Um die Berge zu reduzieren, will H&M Deutschland künftig auf unnötige Plastikverpackungen verzichten und setzt schrittweise auf zertifizierte Papierverpackungen.
Marktstudien zufolge wünschen sich immer mehr Kunden mehr Nachhaltigkeit in der E-Commerce-Logistik. Die Textilkette H&M Deutschland reagiert darauf und will künftig auf unnötige Plastikverpackungen für Online-Bestellungen verzichten. Um Plastikmüll zu reduzieren, sollen Kunden ihre Bestellungen künftig in Papierverpackungen erhalten, die vom Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert wurden.
Die Einführung des Papierverpackungssystems durch H&M Deutschland zahlt auf die Erreichung des Ziels der H&M Group ein, bis 2025 alle Verpackungen wiederverwendbar, recycelbar oder kompostierbar zu gestalten. Abfälle zu minimieren und Ressourcen zu maximieren sind essentielle Schritte auf unserem Weg hin zu einem zirkulären Geschäftsmodell.
"Mode ist kostbar, und bei der Umstellung von Plastik- auf Papierverpackungen benötigen wir ein Papier, das haltbar und belastbar genug für den Transport unserer Kleidungsstücke ist und so garantiert, dass unsere Produkte sicher bei unseren Kund:innen ankommen", sagt Hendrik Heuermann, Nachhaltigkeitsmanager bei H&M Deutschland. "Deshalb haben wir uns für ein Papier entschieden, das auf verantwortungsvolle Weise hergestellt wird und eine FSC-Zertifizierung hat. Darüber hinaus ermöglicht die neue Verpackung, die Waren mit einem Minimum an Luft zu verpacken, um den Platzbedarf beim Transport zu verringern."
GenZ will ihren CO2-Abdruck kompensieren
Derweil testeten die Online-Shops von Tchibo, Otto und Avocadostore im August und September vergangenen Jahres den Einsatz von Mehrwegverpackungen beim Versand. Die größte Herausforderung dabei ist, das Mehrwegsystem so zu gestalten, dass möglichst viele Verbraucher die Verpackungen wieder zurückschicken. Der Test der drei Händler förderte eine Rücksendequote von rund 50 Prozent zutage.
Laut einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Appinio im Auftrag von Galaxus begrüßen inzwischen knapp 60 Prozent der Befragten, wenn sie den CO2-Abdruck ihrer Online-Einkäufe kompensieren können. Bei den Online-Shoppern unter 25 Jahre ist dieser Wunsch besonders stark ausgeprägt – knapp 80 Prozent signalisierten hier Interesse an einer solchen Möglichkeit.
Allerdings könnte der Online-Handel zumindest in diesem Punkt besser sein als sein Ruf. Denn erst Mitte April errechneten die Unternehmensberatung Oliver Wyman und die Logistics Advisory Experts, dass die Klimabilanz des Online-Handels besser ist als die des stationären Handels. Demnach liegt der berechnete CO2-Ausstoß beim stationären Handel im Schnitt pro verkauftem Produkt um den Faktor 2,3 höher als im E-Commerce.