INTERNET WORLD Logo Abo
Nachhaltigkeit

Weltverbrauchertag 7 Initiativen für mehr Nachhaltigkeit in Europa

Shutterstock /Circlephoto
Shutterstock /Circlephoto

Zum 15. März, dem Weltverbrauchertag, stellt das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland fünf Handelsinitiativen vor, die das Thema Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellen. Nicht alle Initiativen lassen sich jedoch 1:1 im Onlinehandel umsetzen.

Der 15. März ist Weltverbrauchertag. Für das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland steht in diesem Jahr das Thema Nachhaltigkeit im Vordergrund, denn der von der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ausgerufene "New Green Deal" sieht vor, dass der Kontinent bis 2050 Klimaneutralität erreicht hat. Auf diesem Weg helfen können Initiativen wie die, die das EVZ zusammengetragen hat.

Nicht alle Geschäftsmodelle lassen sich von Egenregier von Onlinehändlern umsetzen. Einige erfordern auch Lobby-Arbeit - aber die genannten Beispiele können zumindest die Phantasie anregen.

Österreichische Reparatur-Gutscheine

Mithilfe von Reparaturbons bekämpft das Land tonnenweise Elektroschrott. Die Gutscheine decken die Hälfte der Reparaturkosten bis zu einem Höchstbetrag von 200 Euro ab. Bürgerinnen und Bürger werden so ermutigt, Geld in eine Reparatur zu investieren anstatt ein Gerät wegzuwerfen und ein neues zu kaufen. 
Seit 2020 ist das Programm in der Hauptstadt Wien ein großer Erfolg und wird 2022 auf das ganze Land ausgeweitet.

Kostenloser Nahverkehr in Luxemburg

Luxemburg ist das erste Land der Welt, das den öffentlichen Nahverkehr kostenlos anbietet. Egal, ob Einwohner oder Touristen: Jeder kann einfach in den Zug, Bus oder die Straßenbahn einsteigen, ohne einen Fahrschein lösen zu müssen. Ziel ist es, das Bewusstsein für umweltfreundliche Transportmöglichkeiten zu erhöhen.

Frankreich: Reparatur statt Austausch von mangelhaften Produkten

Frankreich ermutigt Verbraucherinnen und Verbraucher von Gesetzes wegen dazu, mangelhafte Produkte lieber reparieren zu lassen, als auf den Austausch gegen ein neues Produkt zu pochen.
Zum Beispiel, indem es den Ablauf der gesetzlichen Gewährleistungsrechte anhält, während sich ein Artikel in der Reparatur befindet. Oder durch eine Verlängerung der Gewährleistung um sechs Monate, wenn der Verbraucher den Händler um Reparatur bittet. In Frankreich kann die Gewährleistung sogar um zwei Jahre verlängert werden, wenn der Händler entscheidet, ein Gerät auszutauschen anstatt es zu reparieren.

Verpackungsfreier Online-Supermarkt in den Niederlanden

Der in Rotterdam ansässige "Pieter Pot" ist der erste verpackungsfreie Online-Supermarkt in den Niederlanden. Kunden kaufen Produkte in großen Mengen und bekommen sie in Pfandgläsern geliefert. Die Gläser können anschließend zurückgegeben werden. Sie werden gereinigt und neu befüllt.

Lettland: Rabatt auf Kaffee im mitgebrachtem Becher

Mehrere lettische Tankstellen ermuntern Verbraucherinnen und Verbraucher dazu, ihren eigenen wiederverwendbaren Kaffeebecher mitzubringen. Auch eine der größten Einzelhandelsketten mit hunderten von Geschäften verfolgt diesen Ansatz. Kunden, die ihren eigenen Becher mitbringen, bekommen 10 bis 15 Prozent Rabatt auf den Kaffee. So soll die Menge an Abfallbechern im Land reduziert werden.

Mehrwertsteuersenkungen auf Reparaturen in Schweden

Schweden hat seinen Mehrwertsteuersatz von 25 auf 12 Prozent gesenkt, wenn es um die Reparatur von Fahrrädern, Schuhen, Lederwaren, Kleidung und Haushaltswäsche geht. Handwerker dürfen Reparaturen an größeren Elektrogeräten zu Preisen anbieten, die bis zu 50 Prozent unter den tatsächlichen Kosten liegen - den Differenzbetrag bezahlt der Staat.

Gesetz gegen Vernichtung von Kleidung & Co. in Deutschland

Mit einer Änderung des deutschen Gesetzes zur sogenannten Kreislaufwirtschaft möchte der deutsche Gesetzgeber der Vernichtung von Neuwaren, Überproduktion und unnötigen Retouren einen Riegel vorschieben. Bislang landen neuwertige und funktionstüchtige Waren oft im Müll, insbesondere Elektroartikel oder Bekleidung. Hersteller und Händler sollen zukünftig nachvollziehbar dokumentieren, wie sie mit unverkauften Produkten umgehen. Ob sie diese zum Beispiel spenden oder günstiger weiterverkaufen. 

Das könnte Sie auch interessieren