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E-Commerce-Trends 07.01.15 Verdi meckert über Zalando-Betriebsrat

Verdi missfällt die Betriebsratswahl bei Zalando, Westwing und Mister Spex stehen im Geldregen und Neiman Marcus will Personalisierungs-Weltmeister werden.

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- NEWS -

Online-Händler können offenbar machen was sie wollen, Verdi findet immer etwas zu meckern. So geschehen beim Berliner Modeversender Zalando. Der hat jüngst einen konzernweiten Betriebsrat nach europäischem Recht gegründet, um dem Vorwurf zu begegnen, beim Mitbestimmungsfragen nicht kooperativ zu sein. Jetzt sollen sechs Betriebsräte unter der Führung des Countrymanagers für Schweden die Interessen der Belegschaft vertreten. Verdi allerdings moniert schon das Wahlverfahren, bei dem kritische Kandidaten außerhalb der Führungsebene keine Chance gehabt haben sollen. Dass es vielleicht gewollt wirkt, dass ausgerechnet ein hoher Manager Betriebsratschef wird, mag als Kritik noch angehen. Ein weiterer Vorwurf mutet indes fast schon wie eine Postillon-Meldung an: Verdi missfällt nämlich, dass die Kandidaten bei einer Vorstellungsrunde Englisch hätten sprechen müssen, was weniger gut qualifizierte deutsche Beschäftigte benachteiligt hätte. Zalando-Sprecher Boris Radke hält dagegen. Allein an den Berliner Standorten würden 40 Prozent der Beschäftigten aus dem Ausland kommen. Darüber hinaus habe die Belegschaft die Vorstellungsrunden ausdrücklich gewünscht. Verdi hingegen hätte am liebsten eine Liste von Kandidaten vorgelegt, die die Belegschaft dann hätte wählen sollen. Den Mitarbeitern ist der Betriebsrat offenbar ohnehin egal: Lediglich 25 Prozent gingen überhaupt zur Wahl. Spricht nicht für eine riesige Unzufriedenheit im Unternehmen. >>>Tagesspiegel.de

Für Mister Spex fängt das Jahr gut an: Goldman Sachs und Co. hat für einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag 20 Prozent des Online-Optikers übernommen. Insgesamt sammelten die Berliner in der jüngsten Finanzierungsrunde 32 Millionen Euro ein, unter anderem von Scottish Equity Partners, DN Capital und XAnge. Damit dürfte auch ein Börsengang langfristig zur Option werden. Zuvor will Firmenchef Dirk Grabner die Internationalisierung vorantreiben. Auch in Logistik und den Ausbau des Partneroptiker-Netzwerkes wird investiert. Mister Spex erwirtschaftete 2013 einen Umsatz von 48 Millionen Euro und soll 2014 "einen hohen zweistelligen Zuwachs" erzielt haben. >>>Welt.de

Auch Westwing freut sich über einen warmen Geldregen. 25 Millionen Euro steckten die bestehenden Investoren in den Möbel-Shopping-Club aus dem Hause Rocket Internet. Damit summiert sich das Risikokapital inzwischen auf 179 Millionen Euro. Die Post-Money-Bewertung erhöhte sich auf Basis der neuen Finanzierungsrunde von 353 auf 449,2 Millionen Euro. >>>Deutsche-Startups.de

Unter kauf-in-deiner-stadt.de baut der Duisburger Wochen-Anzeiger ein lokales E-Commerce-Portal auf. Händler können dort besondere Angebote und Dienstleistungen platzieren, Kunden können diese zuhause sichten, auswählen und reservieren. >>>Lokalkompass.de

Badewanne.de heißt ein neuer Online-Shop für - Überraschung - Badewannen, Whirlpools, Armaturen und andere Badezimmerprodukte. Der Magento-Shop ging vor einem Monat online und erzielte ohne Werbung im ersten Monat bereits einen knapp fünfstelligen Umsatz. Für die Zukunft sind SEM, SMA, E-Mail- und Affiliate-Marketing geplant. >>>Shopbetreiber-Blog.de

- INTERNATIONAL -

Jet.com, das neue E-Commerce-Projekt von Diapers.com-Mitgründer Marc Lore, ist ambitioniert geplant: Mit rund einer halben Milliarde Dollar Marketing-Budget soll der Online-Discounter-Marktplatz bis zum Jahr 2020 Umsätze in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar erzielen. >>>Internetworld.de

Neiman Marcus arbeitet mit Hochdruck am Thema Personalisierung. Neu im Shop ist unter anderem der Bereich "MyNM", in dem Kunden Produktempfehlungen finden oder Produkte, die seit ihrem letzten Besuch neu hinzugekommen sind. Auch die Lieblingsprodukte ihrer persönlichen Verkäufer, Events in ihren lokalen Filialen und anderer Content wird ausgespielt. Weitere Features sollen folgen, darunter eine visuelle Suche, über die Kunden wie im Laden auch Fotos oder Zeitschriften präsentieren können, um Produkte, wie sie dort gezeigt werden, zu finden. >>>Business2Community.com

Boohoo.com hat im vergangenen Jahr die eigenen Wachstumsziele nicht erfüllt. Wegen eines geringer als erhofften Umsatzwachstums von 25 Prozent seien die Gewinnprognosen für das Gesamtjahr nicht erreichbar, heißt es. Schuld seien unter anderem die hohen Rabatte stationärer Händler, die damit die Wettereffekte zu kompensieren versuchten. Nach Verlautbarung der Zahlen brach der Aktienwert zeitweilig um bis zu 45 Prozent ein. Der Berliner Modeversender Zalando wurde offenbar gleich mit in Sippenhaft genommen, weil die Börsianer in der Gewinnwarnung auch ein negatives Signal für die Berliner sahen. Auch hier stürzte der Börsenkurs um bis zu 7,6 Prozent nach unten, die Asos-Aktien fielen um bis zu fünf Prozent. >>>Internet Retailing

Abercrombie & Fitch expandiert online: In fünf asisatischen Ländern sollen zehn neue Online-Shops für die Marken Abercrombie & Fitch und Hollister gelauncht werden. Technische Basis ist Demandware. >>>FTT-Online.net

Der österreichische Elektronik-Fachgroßhändler GFI überarbeitet seinen B-to-B-Webshop. Um die Wünsche der Kunden zu berücksichtigen, hat das Unternehmen Kunden dazu aufgerufen, Verbesserungsvorschläge einzureichen. Jede Anregung wird mit 1.000 Bonuspunkten im Shop belohnt. >>>i-magazin.at

- BACKGROUND -

Schweiz: In der Schweiz soll der Online-Anteil am Einzelhandel bis zum Jahr 2020 von aktuell fünf auf dann elf Prozent steigen, proklamiert die Studie "Retail Outlook" von CS. Im Heimelektronik-Bereich könnte der Umsatzanteil von aktuell 26 auf dann 38 Prozent ansteigen, bei Bekleidung erwarten die Marktforscher einen Anstieg von derzeit 14 auf dann 27 Prozent. >>>Finanzen.ch

Channel-Advisor-Kunden, die über Online-Marktplätze verkaufen, steigerten ihre Weihnachtsumsätze im Vergleich zum Vorjahr im Schnitt um 16,2 Prozent, wertete das Unternehmen aus. Amazon-Marktplatzpartner, die 2013 und 2014 auf Amazon verkauften, legten im Schnitt gar um 26,9 Prozent zu. 44 Prozent der Marktplatzumsätze der ChannelAdvisor-Kunden wurden via FBA abgewickelt. >>>Internet Retailer

Web-Weihnachten: Welche Nachfassaktionen versprechen im Nach-Weihnachtsgeschäft den höchsten Umsatz? Und was kann man tun, um Geldgeschenke in den eigenen Shop zu ziehen? Shopanbieter.de hat die erste Weihnachtscheckliste des Jahres 2015 veröffentlicht. >>>Shopanbieter.de

- ZAHL DES TAGES -

E-Mail-Werbung klingt zwar dröge, wirkt aber: Fast ein Viertel aller Weihnachtseinkäufer ließ sich von einer Online- oder E-Mail-Promotion dazu verleiten, bei einem bestimmten Händler einzukauen, zeigen US-Zahlen des Retail Insight Center. >>>Smartbrief.com

- GEHÖRT -

"Sicherheit ist wichtig. Das Vertrauen der Kunden ist die Grundlage für den Erfolg des Online-Handels. Der Gesetzgeber muss Augenmaß beweisen und praktikable Rahmenbedingungen für das Bezahlen im E-Commerce setzen."
Ulrich Binnebößel, Zahlungsexperte beim HDE sieht in der Forderung der Bankbehörden nach einer starken Kundenauthentifizierung über Passwort plus Token oder Fingerabdruck die Gefahr, dass Kunden abgeschreckt werden könnten. Auch die Zukunft der Lastschrift sei dann ungewiss. >>>Fashion United

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