Als "moderne Sklaverei" bezeichnet DGB-Chef Hoffmann die Geschäftspraktiken von Uber. Gegenwind gibt es auch aus Berlin: Die Stadt will die Fahrdienst-App verbieten. Uber will trotzdem weitermachen.
- NEWS -
Die Stadt Berlin hat den Fahrdienst Uber verboten, der Mitfahrten über seine gleichnamige App vermittelt. Das US-Unternehmen hat umgehend Widerspruch eingelegt und will den Service trotz Androhung eines Bußgelds von 25.000 Euro pro Fahrt weiteranbieten. Offenbar erwartet der Anbieter, dass ein Gericht, ähnlich wie in Hamburg, das Verbot der App aufhebt, bis ein finales Urteil gefallen ist. >>>Handelsblatt
Amazon hat bei der Verrechnung von Gutscheinen getrickst. Das entschied das Landgericht München auf Klage der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Demnach hat Amazon Kunden, die Produkte unter Einsatz eines Gutscheins gekauft und später zurückgeschickt haben, nicht den vollen Kaufpreis erstattet, sondern den Wert des Gutscheins abgezogen. Rechtswidriges Verhalten, entschied das Gericht. >>>Heise.de
Die Konsolidierung der Lieferdienste geht weiter: Delivery Hero, Mutterkonzern von Lieferheld, hat den größten deutschen Konkurrenten pizza.de übernommen. Zusammen haben die beiden Unternehmen rund 75 Prozent Marktanteil, schätzen Experten. Die Übernahme wurde allerdings wohl dem Kartellam nicht gemeldet - eine Einschätzung könnte noch ausstehen. Delivery Hero war laut CEO Niklas Östberg auch in Gesprächen mit Lieferando, wurde aber vom jetztigen Besitzer Takeaway überboten. >>>Location Insider, >>>Gründerszene
Der Schneiderdienst YouTailor steckt mächtig in der Krise - wieder einmal. Nach zwei Insolvenzen kämpft die aktuelle Krisenverwalterin und Generalbevollmächtigte Claudia Sterrer-Pichler mit unbezahlten Lieferantenrechnungen, einbehaltenen Gehältern und einem gigantischen Lieferstau. Gründerszene hat die verwirrende Situation im Unternehmen aufgedröselt. >>>Gründerszene
Der Beate Uhse Konzern ist wieder in der Gewinnzone. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz des Erotik-Unternehmens um 2,3 Prozent auf 70 Millionen Euro, 30,6 MIllionen entfallen auf den Versandhandel. Der im E-Commerce erzielte Umsatz, der mittlerweile 83 Prozent des gesamten Versandgeschäfts ausmacht, stieg um 4,3 Prozent. Seit Jahresbeginn stieg die Neukundenzahl im Online-Shop um 14 Prozent. >>>Aktiencheck
Der Online-Erotikshop Amorelie verkauft jetzt auch in der Schweiz und erschließt sich damit nach Österreich den zweiten Auslandsmarkt. Die internationale Expansion soll weitergehen. >>>Gründerszene
Otto-Tochter mytoys hat unter dem Claim "Lapurisa Beauty neu entdecken" eine eigene Bildmarke für seine Tochter Lapurisa eintragen lassen. Vielleicht geht bei dem schon seit langem geplanten Beauty-Shop jetzt endlich was vorwärts...>>>deutsche-startups
Metro-Wein, der Wein-Shop von Metro Cash & Carry, ist wieder offline. Im November 2011 wollte sich die Großhandelskette damit eigentlich einen neuen Vertriebskanal erschließen. Metro will sich in Zukunft mehr auf das Kerngeschäft und Online-Services, "die das stationäre Geschäft unterstützen", konzentrieren. >>>neuhandeln
Gerry Weber verkauft seine Mode ab sofort über einen eigenen Markenshop bei ebay. Nutzer des Online-Marktplatzes können damit aus einem Angebot von rund 1.000 Artikeln des Herstellers wählen. >>>Internetworld
- INTERNATIONAL -
Alibaba gerät kurz vor dem Börsengang in die Kritik: Anscheinend hat der chinesische Onlinehändler bei seinen zahlreichen Übernahmen mit der Bilanzprüfung nicht so genau genommen. Bei der Rechnungslegung der Film- und TV-Tochter Alibaba Pictures habe es Unstimmigkeiten gegeben, klagen Investoren. >>>Welt.de
Das Online-Möbelhaus Wayfair, Vorbild für den Rocket-Internet-Klon Hom24, hat seine Börsenunterlagen eingereicht. Demnach hat das Unternehmen seine Umsätze 2013 von 601 auf 916 Millionen US-Dollar steigern können, dabei aber auch wachsende Verluste eingefahren. Bis 2011 war Wayfair eigenfinanziert, die Gründer halten immer noch 58 Prozent der Anteile. >>>Exciting Commerce
Der Online-Kunsthändler Artspace hat einen neuen Besitzer: Der Kunstverlag Phaidon übernahm die Plattform. Zu den aussichtsreichsten Bietern gehörte auch Auctionata, der deutsche Online-Versteigerer musste sich kurz vor dem Abschluss geschlagen geben. >>>Exciting Commerce
Dem Alibaba-Konkurrenten JD.com macht der Nahkampf mit der chineischen E-Commerce-Nummer 1 zu schaffen: Im zweiten Quartal hat seine Verluste auf 93,9 Millionen US-Dollar erhöht. Im Vorjahreszeitraum hatte JD.com noch einen Verlust von knapp 5 Millionen US-Dollar geschrieben. Das schlechtere Ergebnis liegt nach Unternehmensangaben vor allem an Zukäufen im Mobile Gaming-Bereich. >>>Forbes
- BACKGROUND -
Ungebraucht vs. Neu: Werden ungebrauchte Artikel längere Zeit gelagert, ist dei Artikelbezeichnung "neu" unter Umständen irreführend. Ein entsprechendes Einzelfahrurteil sprach jetzt das Saarländische Oberlandesgericht. In dem verhandelten Fall hatte ein Händler für Kfz-Teile Kugellager, die vor 20 Jahren produziert und seitdem gelagert wurden, mit dem Zusatz "Artikelzustand: neu" beworben. Das sei Irreführung des Kunden, urteilte das Gericht. >>>Beraternews
TV-Werbung für E-Commerce-Startups: Ewald Pusch, Geschäftsführer der Filmagentur Neverest fasst auf etailment zusammen, wie man mit einem TV-Spot und kleinem Budget trotzdem gute Image-Arbeit leistet: Erst ins Fernsehen gehen, wenn das Geschäft funktioniert, Anteile nicht zu leichtfertig für Sendezeit an TV-Sender verkaufen, sich von der Masse abheben. >>>etailment
- ZAHL DES TAGES -
10 Milliarden Euro müsste der Bund bereitstellen, um einen bundesweite und branchenübergreifende Netzabdeckung mit einer Verbindungsgeschwindigkeit von 50 Mbit pro Sekunde zu gewährleisten, schätzt Telekom-Chef Niek Jan van Damme. Dann würden etwa 90 Prozent der Bevölkerung erreicht werden. "Für die letzten zehn Prozent brauchen wir weitere 15 Milliarden Euro", so van Damme. >>>Wirtschaftswoche
- GEHÖRT -
"Das ist doch moderne Sklaverei. Die Politik muss dafür sorgen, dass Kündigungsschutz, Mindestlöhne, Arbeitsschutz und Arbeitszeitregeln auch für die neuen digitalen Angebote gelten."
DGB-Chef Reiner Hoffmann warnt vor den Geschäftsprinzipien der Sharing Economy, speziell vor Uber und Anbietern von Haushaltshilfen. Auf diesen Plattformen entstünden neue Formen prekärer Solo-Selbstständigkeit ohne jede soziale Absicherung. >>>Spiegel Online