
Die E-Commerce-Trends des Tages - 03.05.2012 Neckermann: Restart wird teuer
Der Neckermann-Neustart wird teuer: Allein die Restrukturierung des Unternehmens soll einen zweistelligen Millionenbetrag verschlingen, ein ungünstiger Immobilien-Deal aus Arcandor-Zeiten lastet auf dem Unternehmen und auch die Neuausrichtung als Online-Pure-Player dürfte einige Investitionen verlangen. Außerdem: Amazon will nun auch noch TV-Serien produzieren und in den USA gibt es ein interessante Online-Shop-Modell, das ohne Online-Shop auskommt.
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- NEWS -
Neckermann-Neustart dürfte schwieriger als erwartet werden. Rund 20 bis 30 Millionen Euro muss Eigner Sun Capital in die Restrukturierung des Versenders stecken, glauben Branchenexperten. Weitere Millionen für eine Neuausrichtung des Geschäftsmodells noch gar nicht eingerechnet. Vor allem die Neckermann-Immobilie könnte teuer werden. Noch unter Arcandor-Führung wurde die Zentrale 2007 an einen Investor verkauft und langfristig zurückgemietet. Der Mietvertrag für die nun viel zu großen Räume (Neckermann will mehr als jeden zweiten Mitarbeiter entlassen) läuft noch bis 2017 und ist mit einer Bürgschaft über 15 Millionen Euro abgesichert. Die könnte weg sein, wenn Neckermann vorzeitig kündigt. >>>Der Handel
Zalando expandiert weiter und hat unter zalando.be einen neuen Online-Shop in Belgien eröffnet. Bereits seit dem 11. April ist außerdem ein schwedischer Store online. Versand und Retouren sind auch bei den neuen Ablegern kostenlos, außerdem gibt es eine Gratis-Hotline und 30-Tage-Umtauschrecht. Betreut werden die Shops von Muttersprachlern, die aber in der Unternehmenszentrale in Berlin sitzen. Insgesamt ist Zalando in Deutschland, Österreiche, der Schweiz, Holland, Frankreich, Großbrittanien und Italien vertreten. >>>One-to-One
Monoqi, junger Design Shopping-Club aus Berlin, hat zahlreiche neue Investoren gefunden: Inzwischen gehören der Designer Rolf Sachs, Minimum-Gründer Wilfried Lembert, Filmproduzent Dario Suter, Michael Rosenblat, Gründer des Modelabels Tom Tailor, und RI Digital Ventures und Raffay & Cie, der Investmentgesellschaft der Raffay Unternehmensgruppe, zu den Gesellschaftern der Jungfirma. Atlantic Ventures, die bislang maßgeblich and dem Start-Up beteiligt waren, hält nach der neuesten Finanzierungsrunde noch 33 Prozent an Monoqi. >>>deutsche-startups.de
Joy eröfffnet Schuh-Shop: Die modeinteressierten Joy-Leser können auf der Website des Magazins nun auch Schuhe kaufen. Hierzu ist der Verlag mit dem Online-Shop "I'm Walking" eine Kooperation eingegangen. >>>INTERNET WORLD Business
Glam Media, Vermarkter Lifestyle-affiner Online-Angebote, hat Kleiderkreisel.de unter seine Fittiche genommen. Auf der Plattform können Nutzer Klamotten und Accessoires verkaufen und tauschen. Kleiderkreisel.de hat nach eigenen Angaben rund 190.000 registrierte User. >>>Glammedia.de
Point-Rouge.de heißt ein neuer Kosmetikversand, der vom ehemaligen Douglas-Manager Hendryk Grund gegründet wurde. Der Webshop verspricht viel „Erlebnisfaktor“ – hält aber wenig, findet E-Commerce-berater Jochen Krisch. >>>Exciting Commerce
Die Deutsche Post will mehr als Briefe verschicken: Jetzt steigt sie auch ins Website- und Online-Shop-Hosting ein und bietet Marketing-Dienstleistungen für kleine bis mittlere Unternehmen (KMU). Von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt hat das Unternehmen zum Jahreswechsel den "Webservice" gelauncht und will Websites und Shops für "schlüsselfertig" ins Netz bringen. Auch an anderen Stellen hat der Bonner Konzern sein Dienstleistungsportfolio erweitert. >>>One-to-One Â
- INTERNATIONAL -
Amazon (I) heizt die Kindleverkäufe weiter an und reduziert den Preis rechtzeitig vor Muttertag auf 139 US-Dollar. Regulär kostet das Gerät, das inzwischen als das führende Android Tablet gilt, 199 US-Dollar. Für den günstigen Preis gibt es zwar nur ein aufbereitetes ("refurbished") Gerät, doch als Amazon zuletzt eine ähnliche Aktion durchführte, war der gesamte Vorrat trotzdem binnen weniger Stunden ausverkauft. Dank dem Kindle konnte Amazon zuletzt die Verkäufe digitaler Güter deutlich steigern. Inzwischen sind 9 von 10 Bestseller digitale Produkte. >>>CNet.com
Amazon (II) steigt nun auch noch in die Produktion von TV-Shows ein. Konkret will das Unternehmen Comedy und Kinder-Formate entwickeln und über den Streaming-Dienst Amazon Instant Video anbieten. Die Arbeiten werden von den Amazon Studios durchgeführt, die sich bislang auf die Produktion von Spielfilmen konzentriert haben. >>>Internetretailer.com
Hermes Fulfillment baut in den USA die Kooperation mit dem Logistikdienstleister Kenco Logistic Services aus. So soll Online-Händlern die Expansion in den amerikanischen Markt erleichtert werden. Auch amerikanische Unternehmen sollen in Europa die Leistungen von Hermes in Anspruch nehmen können. >>>One-to-One
Foursquare beschleunigt den Anmeldeprozess für Händler: Unternehmen, die nicht auf die Freischaltung per klassischer Briefpost warten wollen, können sich nun auch online Anmelden. Die Verifikation findet mittels Kreditkarte statt und kostet 10 US-Dollar. >>>Bizreport
- BACKGROUND -
Ein Link genügt: Gumroad ist der erste Online-Shop, der auf einen Online-Shop verzichtet. Zur Verbreitung genügt es, einen Link zu veröffentlichen, der – ähnlich wie der URL-Verkürzer Bit.ly – zum eigentlichen Produkt führt. Das System soll sich insbesondere eignen, um digitale Produkte über soziale Netzwerke zu verkaufen. >>>etailment.de
Knapp zwei Drittel der Deutschen vertrauen auf Online-Bezahlsysteme. 40 Prozent der Deutschen nutzen Dienste wie PayPal oder ClickandBuy sogar häufig oder sogar sehr häufig, so die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von Faktenkontor und Toluna für die 1.000 Bundesbürger befragt wurden. Nur jeder sechste Befragte (16 Prozent) nutzt solche Services noch nicht. >>>INTERNET WORLD BusinessÂ
- Zahl des Tages –
3 Prozent Umsatzsteuer führen Amazon und Apple dank des „Luxemburg-Tricks“ ab, wenn sie elektronische Bücher verkaufen. Die Masche erklärt auch, weshalb bei beiden Anbietern E-Books „nur zu privaten Zwecken“ gelesen werden dürfen. >>>spiegel.de
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