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E-Commerce-Trends 11.09.15 eBay will Händlerbewertungen objektivieren

eBay beugt sich der Kritik seiner Händler und will die Händlerbewertungen objektivieren, Rewe startet Click & Collect für Premium-Fleisch und Keller-Sports.de gewinnt den Shop-Usability-Award 2015.

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- NEWS -

Internet-Stores-Gründer René-Marius Köhler hat sich auf der E-Commerce-Konferenz K5 in München tiefer in die Karten gucken lassen. Innerhalb eines Jahres wurden 622.000 neue Kunden gewonnen, der Umsatz im vergangenen Jahr betrug 140 Millionen Euro, das Ebitda lag 2015 bei zehn Millionen Euro - nach 3,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. „Wir sind an einem Punkt, wo die Strukturen skalieren“, sagte Köhler. Und: "Mit dem gleichen Ebitda wie 2014 hätten wir auch 20 Prozentpunkte mehr wachsen können.“ Auch im Bestandskundenmarketing ist man vorangekommen: Der Customer Value wurde innerhalb von zwei Jahren um 110 Prozent gesteigert - unter anderem durch vermeintlich altmodische Maßnahmen wie Print-Anzeigen oder Kataloge. Stolz sind die Schwaben auch auf ihre Logistik: 90 Prozent der Bestellungen sind am nächsten Tag beim Kunden. Auch die Internationalisierung beherrscht Internet-Stores inzwischen aus dem Eff-Eff: Vier bis fünf Personen reichen, um in ein neues Land zu expandieren. Die Personalkostenquote liegt bei ein bis zwei Prozent. Die nächste große Herausforderung sieht Köhler darin, die Anforderungen der Kunden so abzubilden, dass der Großteil des Marktes, der immer noch an Fahrrad.de vorüberzieht, doch noch zum Online-Käufer wird. >>>K5

Rewe hat in Köln und Bonn den neuen Click & Collect-Dienst Beef by Rewe gestartet. Premium-Fleisch kann online vorbestellt und zum gewünschten Termin an eine ausgewählte Filiale geliefert werden. Darüber hinaus sollen 1.000 Filialen mit W-LAN ausgestattet werden. >>>Location Insider

Keller-Sports.de hat den diesjährigen Gesamtsieg beim „Shop Usability Award“ geholt, der von der Usability-Beratung Shoplupe im Rahmen der E-Commerce-Konferenz „K5“ in München verliehen wurde. Der Münchner Sportartikelversender erzielte die höchste Punktzahl und beste Jurybewertung auch in der Kategorie „Sport & Outdoor“. Die weiteren Kategorie-Auszeichnungen gingen an Goin.de (B2B), Mymuesli.com (Essen & Trinken), Demmer-Piano.de (Freizeit, Hobby & Haustier), Luxusschall.de (Hardware, Software & Unterhaltungselektronik), WMF.com (Haushalt, Heimwerk & Garten), Click-Licht.de (Möbel & Wohnen), Gaastraproshop.com (Mode), Devolo.de (Special Interest), Stabilo.com/shop (Spielwaren & Kids), Shop.Zeit.de (Uhren, Schmuck, Geschenke & Lifestlye) und Lensbest.de (Wellness, Beauty & Gesundheit). Der Sonderpreis „Bester Markenshop“ ging an Devolo.de. Als innovativster Shop wurde Aboutyou.de ausgezeichnet. >>>per Mail

Wie Citylogistik made by Amazon aussieht, kann man dem Vernehmen nach in Deutschland in Kürze in München besichtigen. Dort will der E-Commerce-Riese nach Informationen der"Süddeutschen Zeitung" schon Stunden nach der Bestellung Pakete ausliefern. Zu diesem Zweck sollen zwei neue Logistikzentren eingerichtet werden - eines im Stadtgebiet und ein 12.000 Quadratmeter großes Lager in Olching, berichtet die "SZ". Amazon selbst gibt sich wie immer verschlossen: "Wir äußern uns nicht zu Gerüchten", kommentierte eine Unternehmenssprecherin gegenüber der Münchner Tageszeitung. >>>Internetworld.de

Die Einstellung der virtuellen Kundenberaterin Lena zahlt sich für den Software-Hersteller Kaspersky Lab aus, zeigt ein zehntägiger A/B-Test: 30 Prozent der Kunden, die während des Bestellprozesses mit Lena interagierten, schlossen ihre Bestellung ab. Insgesamt wurde die Zahl der abgeschlossenen Bestellungen um mehr als drei Prozent und der Umsatz um 2,5 Prozent gesteigert. >>>Lead Digital

Die Abo-Beautybox Glossybox kommt künftig mit Hermes. In zwei Testläufen wurden die Leistungen des Logistikers getestet. Punkten konnte die Otto-Group-Tochter mit einer hohen Erstzustellquote von 97 Prozent und dem Service von bis zu vier Zustellversuchen. >>>Logistik-Watchblog.de

Shopwings, dem unter anderem die LMIV-Veordnung in Deutschland das Genick gebrochen hat, verkauft seine Transaktionsdaten. Wer Einblick ins Kaufverhalten bei Aldi Nord, Aldi Süd, Lidl, Edeka, Alnatura und FrischeParadies und außerdem 18.000 Produktdaten braucht, kann sich bei Shopwings melden. >>>Location Insider

Die Baumarkt Direkt GmbH & Co KG, 2007 gegründetes Joint Venture der Otto Group und der Hagebau Gruppe, hat den Onlineshop Werkerswelt.de komplett überarbeitet. Ziel ist es, "Online-Shop-Konzepte und Vertriebsmarken flexibel und schnell zu multiplizieren". Im März wurde der Onlineshop Hagebau.de mit gleicher E-Commerce-Plattform gestartet. >>>Versandhausberater.de

Autobutler.de reichen traditionelle Web-Lösungen nicht aus, um Nutzern ein optimales mobiles Erlebnis zu bieten. Deswegen soll im Oktober eine eigene App gelauncht werden, die Autobesitzer und Werkstätten vernetzt. Auch in Dänemark, Schweden und UK kommt die App auf den Markt. >>>ecommerce-news-magazin.de

- INTERNATIONAL -

eBay will seine Verkäuferstandards objektivieren. Bislang basieren diese sehr stark auf den Bewertungen der Käufer. So verlässt sich der Marktplatz bei der Versandzeit beispielsweise sehr stark auf die detaillierten Verkäuferbewertungen.  Ab Februar soll die Bewertung an die Tracking-Nummern gekoppelt werden. Verkäufer sollen ihre Versandtrackingnummern dann in das System hochladen, so dass eBay objektiv messen kann, ob der Verkäufer seine Bestellung in dem von ihm definierten Rahmen auf den Weg gebracht hat. Die Bewertungen der Käufer werden dann nicht mehr berücksichtigt. Auch bei der Mängelquote beschwerten sich Händler immer wieder, dass sie sich dem Feedback der Kunden teilweise ausgeliefert fühlen. Daher will eBay auch diese objektivieren und die Quote auf weniger Kriterien stützen. Künftig werden nur noch Kaufabbrüche durch den Verkäufer und Fälle, die von eBay ohne Klärung durch den Verkäufer geschlossen werden, in die Mängelquote einfließen. In Deutschland gibt es noch weitere Herbstneuheiten zu vermelden. Die allerdings haben noch Sperrfrist bis heute 9.00 Uhr. >>>Internet Retailer

Google Express hat in einem Posting Handelspartner im US-Liefergebiet Mittlerer Westen benannt: 17 sind es insgesamt, darunter Costco, Kohl’s, Walgreen’s, Ace Hardware, Staples, Toys ‚R‘ Us und Babies R Us. Die Google-Express-Mitgliedschaft kostet Verbraucher 95 US-Dollar pro Jahr oder 10 US-Dollar pro Monat. >>>Internet Retailer

Die spanische Inditex-Gruppe hat für ihre Wäschemarke Oysho einen eigenen Online-Shop in China eröffnet. Seit Mai 2015 ist das Label auch mit einem Shop auf Tmall präsent. >>>Textilwirtschaft.de

Waitrose trifft mit dem Programm „Pick Your Own Offers“ offenbar den Nerv der Verbraucher. 700.000 Kunden hätten das Angebot der britischen Supermarktkette bereits genutzt, auf zehn ausgewählte Produkte 20 Prozent Rabatt zu bekommen. Jetzt soll das Programm um 250 neue Produkte erweitert werden. >>>Thegrocer.co.uk

Der Wiener Flohmarkt-App Shpock-Betreiber Finderly geht an die Mediengruppe Schibsted Classifieds Media. Das Unternehmen ist bereits seit 2013 an Finderly beteiligt und hat seine Anteile jetzt auf 91 Prozent erhöht. >>>Gründerszene.de

- BACKGROUND -

E-Payment: Google hat in den USA Android Pay auf den Markt gebracht. Zum Start soll der Apple-Pay-Konkurrent in mehr als einer halben Million Shops, darunter alle großen Handelsketten, verfügbar sein. >>>CNet.com

Buy-Button: Wie der Spagat zwischen Verkauf im E-Shop und Social Media gelingt, hat sich Onlinehaendler-News.de angesehen. >>>Onlinehaender-News.de

Amazon Dash Button: Während der Bestellknopf auf Produkten in den USA das Experimentierstadium laut Amazon bereits verlassen hat, zeigen die deutschen Verbraucher sich gewohnt zögerlich: 52,7 Prozent der Deutschen würden ihn nicht nutzen, weil sie nicht immer nur die gleiche Marke kaufen wollen, ermittelte das ECC Köln. >>>Location Insider

- ZAHL DES TAGES -

69 Millionen Euro Umsatz standen für das Jahr 2012 im ersten Business-Plan von Zalando. Tatsächlich wurde in diesem Jahr die Milliarden-Euro-Umsatzgrenze geknackt. >>>K5

- GEHÖRT -

„Wir wollen in drei Jahren nicht dastehen und müssen, sondern lieber jetzt den neuen Zalandos entgegenkommen.“
Christoph Lange, Vice President Brand Solutions bei Zalando, sagte auf der K5 in München, dass sich ein Unternehmen alle fünf Jahre selbst disrupten muss und plauderte über Zalandos Weg vom Retailer zur Plattform. Weil 90 Prozent der Fashion-Bestände offline lägen, suchen die Berliner bekanntermaßen Wege, um Händler, Logistiker und Marken so miteinander zu verknüpfen, dass es möglich wird, innerhalb von 30 Minuten jedes Fashion-Item zu jedem Kunden in Europa und vielleicht auch darüber hinaus zu bringen. Ende des Jahres sollen erste Schritte zu sehen sein, Anfang 2016 soll es dann Schlag auf Schlag gehen. >>>K5

„Nach dem Handel werden jetzt die Marken disrupted!“<
Max Berger, Gründer der digitalen Marken-Holding Ryzze, ist sich sicher, dass Marken jetzt vor der Marktentwicklung stehen, die der Handel schon hinter sich hat - und ebenso wie die Händler erst noch Antworten darauf finden müssen. Weil durch das Internet die Einstiegskosten zum Launch einer Marke extrem sinken und Content und Storys online leicht in die Community zu bringen sind, würden es große Marken künftig schwer haben. >>>K5

„Wichtig ist, dass man alle möglichen Freiheiten hat.“
Nicolas Speeck, der für die CBR Fashion Group die Online-Shops von Cecil und Street One aufgebaut hat, erzählte auf der K5 von den Anfängen im Online-Handel und wie er es schaffte, den Online-Umsatz von 23,9 Millionen Euro im Jahr 2012 auf 46,6 Millionen Euro im Jahr 2014 zu pushen. Man habe mit vier Leuten angefangen, ohne Produkte und Content und auch der Endkunde existierte nicht. Heute gebe es 50 interne und 150 externe Mitarbeiter im E-Commerce-Bereich. Sein Tipp an Newcomer: Zahlen gut kennen. Man müsse schon wissen, was ein Kunde kostet und den Customer Lifetime Value berechnen können. >>>K5

"Quirligkeit und gute Leute. Aber verglichen mit dem Silicon Valley noch zu wenig Professionalität, zu viel E-Commerce und zu wenig echte Tech-Innovation."
Telekom-Chef Tim Höttges auf die Frage, was man sieht, wenn man vom Telekom-Chefsessel auf die deutsche Startup-Szene schaut. >>>Gruenderszene.de

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