
E-Commerce-Trends 17.09.14 Deutscher E-Commerce-Markt wächst langsamer
Die Top-100-Webhändler in Deutschland legten 2013 umsatzmäßig nur um 7,7 Prozent zu, Frischeparadies startet einen Online-Shop und Sears zeigt, was kanalübergreifender Kundenservice ist.
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- NEWS -
Der Feinkost- und Delikatessen-Händler Frischeparadies launcht Ende Oktober einen eigenen Online-Shop. 1.200 der 12.000 Produkte aus dem stationären Sortiment sollen online bestellbar werden. Man habe in Deutschland und Österreich ein umfangreiches Netz etabliert und wolle online die letzten Lücken schließen, heißt es zur Strategie. >>>Lebensmittelpraxis.de
Mit einer einstweiligen Verfügung hatte das Landgericht Frankfurt am Main dem Taxi-Konkurrenten Uber die Vermittlung von Fahrern deutschlandweit untersagt - jetzt hat es diese wieder aufgehoben. Es gebe keinen Grund mehr, die Auseinandersetzung im Eilverfahren zu klären, heißt es zur Begründung. In einer mündlichen Verhandlung habe sich die zunächst vermutete Dringlichkeit nicht bestätigt. >>>Internetworld.de
Rocket Internet basiert laut einer internen Mail von Firmengründer Oliver Samwer auf drei Glaubenssäulen: Das Internet wird überall sein. Innovation hört niemals auf. Und die Power steckt in der Plattform. >>>Gruenderszene.de
Küchen Quelle hat im Geschäftsjahr 2012/2013, das am 30. September 2013 endete, einen Netto-Umsatz von 48 Millionen Euro erzielt. Das entspricht einem Umsatzplus von 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Jahresüberschuss kletterte von 0,5 Millionen Euro im Vorjahr auf jetzt 0,6 Millionen Euro. >>>Neuhandeln.de
Das Kaiserslauterner Denim-Label Blue Monkey will den stationären Handel unterstützen. Multichannel-Händler werden beliefert und dürfen auch online verkaufen. Reine Online-Händler hingegen bekommen keine Ware. Außerdem hat das Unternehmen einen Sticker mit der Aufschrift "I didn't buy online" entwickelt, den Geschäfte an der Kasse auf die Tüten kleben können. >>>Textilwirtschaft.de
Ein Online-Shop für Aquaristik sucht einen neuen Besitzer. Der Shop existiert seit 2008 und verzeichnete 2013 einen Netto-Umsatz von 345.000 Euro (Netto-Ertrag: 60.000 Euro). 20.000 Kunden stehen im Kundenstamm. >>>Shopanbieter.de
- INTERNATIONAL -
Asos hat wegen des Feuers in seinem Distributionszentrum in Barnsley das avisierte Umsatzziel von einer Milliarde Pfund für das aktuelle Geschäftsjahr verpasst. Insgesamt flossen 975,5 Millionen Pfund in die Kassen des britischen Modeversenders. Den Umsatzausfall aufgrund des Brandes beziffert Asos auf 25 bis 30 Millionen Pfund. >>>Fashion United
In China hat schon so mancher ausländischer Online-Modehändler viel Geld verloren. Jetzt wagt sich H&M in den Webvertrieb im Land des Lächelns. Der Webshop soll das gleiche Sortiment anbieten wie in den stationären Filialen. >>>Internet Retailer
Sears erweitert seinen In-Car-Pickup-Service, bei dem sich Sears-Kundenkartenbesitzer auf speziellen Parktplätzen vor den Filialen Online-Bestellungen ins Auto bringen lassen können, um In-Car-Retouren. Innerhalb von fünf Minuten soll der Prozess erledigt sein, verspricht die Warenhauskette. Über eine App werden die Sears-Angestellten informiert, dass der Kunde vor Ort parkt. Allerdings können nur Waren, die die Filiale selbst führt, derart bequem retourniert werden. >>>Internet Retailer
Macy's hat in seine Mobile App eine Bilderkennungssoftware integriert. Damit sollen Kunden leichter nach Produkten suchen können, die ihnen im Alltag gefallen. >>>Mobile Commerce Daily
Osman Yousefzada designt für Amazon. Wie Amazon Fashion mitteilt, wird die limitiertes Kapselkollektion des Londoner Labels Osman für die kommenden Saison ab November 2014 erhältlich sein. Verkauft wird die Herbst/Winter-Mode exklusiv auf den europäischen Amazon-Webseiten. Die Preise der Kleidungsstücke liegen jeweils unter 200 Euro - angeboten werden unter anderem eine Unisex-Jacke, ein "kleines Schwarzes" und eine sogenannte Statement-Kette. >>>Internetworld.de
Der US-Shoppingclub Zulily erwartet für dieses Geschäftsjahr Umsätze in Höhe von 1,21 Milliarden US-Dollar. Sich auf E-Commerce-Basics wie Bestellprozess und Fulfillment zu konzentrieren, sei rentabler als in schicke Marketing-Kampagnen zu investieren, findet CEO Darrell Cavens. Der Erfolg scheint ihm Recht zu geben, immerhin werden sich die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln. >>>Internet Retailer
Alibaba meldet für das zweite Quartal 2014 im Großhandelssegment ein Umsatzplus von 33,7 Prozent im heimischen und 17 Prozent im internationalen Markt. Insgesamt 294 Millionen US-Dollar flossen damit in die Kassen des chinesischen E-Commerce-Granden. Das Großhandelsgeschäft von Alibaba läuft in China über die Plattform 1688.com, im internationalen Markt über Alibaba.com. >>>Internet Retailer
- BACKGROUND -
E-Commerce-Entwicklung: Deutschlands Online-Handel wächst langsamer, zeigt eine Studie des EHI zusammen mit Statista. Die 100 größten Webhändler wuchsen 2013 zusammen nur noch um knapp 7,7 Prozent. Zieht man das Wachstum von Amazon ab, wuchsen die größten Webhändler Deutschlands sogar nur noch um 2,8 Prozent. Insgesamt teilen sich die Top 100 Umsätze in Höhe von 19,6 Milliarden Euro. Größter deutscher Online-Händler bleibt Amazon mit Umsätzen in Höhe von 5,8 Milliarden Euro (das sind 29,6 Prozent des Kuchens). Mit weitem Abstand folgen Otto (1,9 Milliarden Euro) und Zalando (702 Millionen Euro), der erstmals in die Top 3 aufsteigt. >>>ibusiness.de
E-Commerce-Nutzung: Nur noch vier von zehn Verbrauchern mit Internet-Zugang kaufen am liebsten alles im stationären Geschäft, zeigt eine Studie von KPMG und GS1 Germany. Die klassischen Vorteile des stationären Handels werden aufgegeben zugunsten von mehr Transparenz und besserer Verfügbarkeit von Produkten und Informationen. >>>Channelpartner.de
Bestellbestätigungen per E-Mail kann man besser machen. "PracticalEcommerce" hat fünf Tipps parat. Denn: Die Bestellbestätigungen haben eine hohe Öffnungsrate und Kunden heben sie oft über Jahre auf und öffnen sie auch gelegentlich wieder. >>>PracticalEcommerce
Mobile Commerce: Es gibt sieben Typen von mobilen Konsumenten, hat Experian Marketing Services ausgezählt. Wer sie kennenlernen will, kann ein kostenloses Whitepaper downloaden. >>>NRF.com
Großbritannien: Die Wachstumsdelle im deutschen Online-Handel findet sich in Großbritnnien offenbar nicht. Im August legten die Web-Umsätze gegenüber dem Vorjahresmonat um 18 Prozent zu. Offenbar kauften die Verbraucher nocheinmal ordentlich online ein, bevor sie in den Urlaub fuhren, analysiert die IMRG. >>>Internet Retailing
- ZAHL DES TAGES -
Um 50 bis 90 Prozent sanken die Verkäufe der 2.500 Hachette-Autoren, nachdem Amazon die Vorbestellmöglichkeit entfernte und Bücher mit niedrigerer Geschwindigkeit auslieferte. Mit dieser Aussage wendete sich die Interessengemeinschaft Authors United unter der Federführung von Douglas Preston in einem offenen Brief an Amazon, um den Streit endlich zu begraben. >>>Buchreport.de
- GEHÖRT -
"Nach dem, was man bisher über den Zalando-Börsengang hört, sollten langfristige Anleger nicht investieren. Denn die Börsenbewertung wird sehr hoch ausfallen. Ich höre im Bereich von vier Milliarden Euro. Das ist eine mehr als sportliche Bewertung für ein Unternehmen, das bisher rund 50 Millionen Euro verbrannt hat."
Daniel Wilhelmi, langjähriger Börsenjournalist und bekannt aus "3sat-Börse" oder "heute-journal", glaubt, dass Zalando gegen Amazon langfristig nicht gewinnen wird. Ins gleiche Horn bläst "markt intern", die auch mittelfristig bei Zalando "allenfalls minimale Gewinne" erwarten. Um die Bilanzen zu schönen, würden aktuell Kosten im Konzern ungleich verteilt. >>>Investor-Verlag.de / markt-intern.de
"Nach Meinung des BUND müssen Warensendungen die Kostenwahrheit widerspiegeln. Expresslieferungen müssen im ein Vielfaches teurer sein als normal Lieferungen, da sie auch deutlich mehr Kosten verursachen. Auch dürfen Retoursendungen den Kunden nicht kostenlos angeboten werden, da auch sie immer zusätzliche Kosten für die Allgemeinheit verursachen. Die Politik darf nicht Unmengen an Subventionen verteilen und gleichzeitig zusehen, wie die Unternehmen unnötige Verkehre generieren und für ihre Hallen riesige Flächen versiegeln."
Antje von Broock, Leiterin Klimateam beim BUND, plädiert dafür, Retouren nicht kostenfrei anzubieten. >>>bevh.org
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