
E-Commerce-Trends 17.07.17 A.T.U. lässt sich von Kunden beobachten
A.T.U. lässt sich per Smartphone auf die Finger schauen, Flixbus setzt auf Daten und IT, Babymarkt wächst um 63,2 Prozent, Asos zweifelt an Social Media und Amazon baut einen eigenen Messenger.
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- NEWS -
A.T.U.: Die Werkstattkette will dagegen vorgehen, dass sich manche Kunden durch vermeintlich unnötige Reparaturen abgezockt fühlen. Während am Wagen geschraubt wird, sollen die Besitzer künftig alles via Smartphone verfolgen können. >>>FAZ.net
Flixbus: Der Busunternehmer, der mit nur einem einzigen Bus die Bus-Branche revolutioniert hat, will im laufenden Jahr erstmals einen Betriebsgewinn erwirtschaften. Statt auf Fahrzeuge setzt der Newcomer auf Daten und IT. >>>Wiwo.de
Babymarkt.de: Der Babymarkt macht der Unternehmensgruppe Tengelmann Freude. Die Umsätze wuchsen im vergangenen Jahr um 63,2 Prozent auf 121,7 Millionen Euro. Aber auch die Ketten Obi, Kik und TEDI wuchsen. >>>Lokalkompass.de
21sportsgroup: Auf rund 25 Millionen Euro werden sich die Kosten des neuen Logistikzentrums belaufen, dessen Spatenstich die 21sportsgroup vergangene Woche feierte. Auf mehr als 30.000 Quadratmetern Hallenfläche will die Mutter von Handelsunternehmen wie 21run, Planet Sports und Vaola ab Frühjahr 2018 ihre Logistikaufgaben bündeln. Um den weltweiten Wachstumskurs und die damit verbundenen Investitionen zu unterstützen, hat die 21sportsgroup im Rahmen einer weiteren Finanzierungsrunde neues Eigenkapital in zweistelliger Millionenhöhe aufgenommen. >>>SAZ Sport
Ceconomy: Metro hat die Abspaltung von Saturn und Media Markt vollzogen. Den Wert der Ceconomy AG taxiert die Börse nach der Trennung auf 3,2 Milliarden Euro. Er liegt damit unter dem nur halb so großen Dixons Carphone und auch unter der Freenet Group, die mit 3,7 Mrd. Euro bewertet wird, hat Exciting-Commerce-Blogger Jochen Krisch nachgeschlagen. >>>Exciting Commerce
Klingel Gruppe: Die K – Mail Order GmbH & Co. KG hat das britische Versandhaus Artigiano übernommen und steigt damit jetzt auch in den britischen Markt ein. Der Pforzheimer Multichannel Distanzhändler will die Marke für elegante Mode im italienischen Stil in Großbritannien weiterentwickeln und dort zusätzliche Marktanteile gewinnen. >>>Versandhausberater.de
- INTERNATIONAL -
Amazon: Wie jetzt durchgesickert ist, soll der Internet-Riese schon seit einiger Zeit an einem eigenen Messenger-Dienst arbeiten, der möglicherweise auch schon kurz vor dem Start steht. Das Angebot trägt den Titel Anytime by Amazon und soll auf allen Plattformen zur Verfügung stehen. >>>GoogleWatchBlog
Asos: Der britische Modeversender will seine E-Mail-Aktivitäten zugunsten von mehr Social Media einschränken. Schon heute hat der Händler mehr als 20 Millionen Follower in sozialen Kanälen. Dennoch weiß CEO Nick Beighton nicht, ob Social Media mehr Chance oder Bedrohung sei. Die Beziehung zu Anbietern wie Facebook oder Instagram sei nicht ganz unproblematisch. Mehr dazu erzählt Asos übrigens auch auf dem "Internet World Kongress" am 10. und 11. Oktober in München. Es ist noch immer Frühbucherpreis-Phase. >>>Marketing Week / Internetworld-Kongress.de
Stichfix: Das US-Startup zählt zu den aktuellsten Hoffnungsträgern des digitalen Handels. Der persönliche Fashionberater versorgt seine Kunden regelmäßig mit neuen Fashion-Produkten, die auf das eigene Profil zugeschnitten sind. Der Umsatz lag 2016 bei 730 Millionen Dollar. Kassenzone.de hat das Geschäftsmodell genauer unter die Lupe genommen. >>>Kassenzone.de
Jet.com: Der Amazon-Herausforderer will es New Yorkern ohne Doorman einfacher machen, Pakete zu empfangen. Die Walmart-Tochter installiert in 1.000 Gebäuden in New York City elektronische Zugangskontrollen. Kunden können dabei ihr Smartphone als Schlüssel benutzen und den Jet.com-Lieferanten Zugang gewähren. >>>Chainstoreage.com
Kleine Zeitung: Produkte aus heimischer Herstellung, vertrieben im eigenen Onlineshop: Für die "Kleine Zeitung" aus Graz ist das ein Experiment, das mittlerweile ernst zu nehmende Erlöse bringt. Mittelfristig sollen fünf Prozent des Jahresumsatzes, der bei rund 120 Millionen Euro liegt, mit E-Commerce erzielt werden. Aktuell geben über 90.000 registrierte Kundinnen und Kunden monatlich im Schnitt 2.100 Bestellungen auf. >>>W&V, Ausgabe 29/17, S. 30f
Olivia Burton: Während die etablierten Schweizer Uhrenmarken mit wenigen Ausnahmen äußerst magere Jahre hinter sich haben und erst langsam wieder neues Wachstum verzeichnen, sind im Schatten der Großen junge, trendige Brands entstanden. Eine davon, das britische Startup Olivia Burton, hat sich jetzt der amerikanische Uhrenhersteller Movado geschnappt. Vor allem im starken E-Commerce-Geschäft sieht der neue Eigentümer "riesiges globales Potenzial". Auf den "Internet World Kongress" haben wir den Konkurrenten Kapten & Son geladen. Gründer Artjem Weissbeck wird erzählen, was Kapten & Son zu einem der erfolgreichsten Retailer auf Instagram macht. >>>Handelszeitung.ch / Internetworld-Kongress.de
- BACKGROUND -
Umsatzentwicklung: Der Online-Handel bleibt nach wie vor ein Wachstumsgeschäft. Im zweiten Quartal 2017 verzeichnete das Segment insgesamt 13,9 Milliarden Umsatz (brutto). Zählt man auch noch den klassischen Versandhandel hinzu, machte die Branche insgesamt 15,0 Milliarden Euro Umsatz. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal des Vorjahres hatte der Online-Handel 12,4 Milliarden Euro eingefahren, während der Gesamtumsatz inklusive Versandhandel 13,6 Milliarden Euro betragen hatte. Das stellt jetzt die Verbraucherstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) fest. >>>Internetworld.de
Kaufverhalten: Der Internetriese Amazon hat das Einkaufsverhalten der Deutschen nachhaltig verändert. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Unternehmensberatung PwC hervor. Demnach kaufen rund 90 Prozent der deutschen Online-Shopper inzwischen beim Marktführer ein. Gut ein Drittel der Befragten gab an, durch den Einkauf bei Amazon seltener im stationären Handel Geld auszugeben. >>>n-tv.de
What’s next, Jeff Bezos: Jeff Bezos hat mit Amazon einst den Buchhandel verändert, jetzt nimmt er sich Supermärkte vor. Und das ist nicht das Ende seines Eroberungsfeldzug. Warum selbst Apotheker und Autohändler Angst vor Amazon haben, hat die "Wirtschaftswoche" eruiert. >>>Wiwo.de
E-Recht: In der Rubrik "Die wichtigsten Urteile für Shop-Betreiber" fassen die Rechtsanwältinnen Dr. Julia Blind und Rebekka Stumpfrock Urteile zusammen, die für Shop-Betreiber wichtig sind. Dieses Mal: "Verlinken, Teilen, Re-Tweet" und "Filesharing, Streaming & Co“. >>>Internetworld.de
China: In China boomt der Markt für Luxusprodukte. Marktforscher Bain & Co schätzt das Umsatzplus für dieses Jahr auf sechs bis acht Prozent. Doch in stationäre Luxustempel bewegen sich wohlhabende Chinesen immer seltener. Die neueste Designer-It-Bag wird über das Smartphone gekauft. >>>WSJ.com
Vergleichsportale: Vergleichsportale wie Check24 oder Verivox sind längst nicht so "neutral" und "unabhängig", wie sie gerne behaupten. Sie kassieren hohe Provisionen und geben fragwürdige Empfehlungen. Greift die Regierung ein? >>>Spiegel Online
- ZAHL DES TAGES -
92 Prozent der deutschen Entscheider im Retail- und E-Commerce-Sektor wollen innerhalb der nächsten 24 Monate KI implementiert haben, zeigt eine aktuelle Studie von Forrester Research im Auftrag von Emarsys. Doch über die Hälfte der Unternehmen hat noch keine effektive Daten-Management-Strategie, die alle Kundeninformationen erfasst und für eine personalisierte, kanalübergreifende Ansprache zur Verfügung stellt. >>>Pressemitteilung
- GEHÖRT -
"Wir leben in turbulenten Zeiten. Stärker als durch die ökonomische Krise ist das Modegeschäft durch den radikal veränderten Vertrieb beeinträchtigt. Der Boom von E-Commerce in Kombination mit den Problemen der klassischen Kaufhäuser wirbelt das System durcheinander."
Franco Pené, Chef der Onward Luxury Group, der unter anderem Jil Sander und der Modehändler Joseph gehört, beobachtet mit Sorge, wie Online-Luxusmodeversender wie Mytheresa oder L’Exception die stationären Concept Stores in Bedrängnis bringen. >>>Fashionnetwork.com
"Ich habe leider in diesem Jahr wesentlich mehr Zeit online auf deiner Webseite verbracht als offline in deinen Betten, schnüffle nach Nebenkosten (welches Studio braucht eigentlich 350 Dollar Reinigungsgebühr?) und abgefahrenen Abzockern. Neuerdings bietest du auch Surf-Kurse in Kalifornien, Samurai-Schwertkampfkurse in Japan und Töpferkurse in der Toskana an. Ich aber habe das verloren, was für gemeinsame Reisen unerlässlich ist: das Vertrauen, online und offline.“
Die deutsche Journalistin und Autorin Michaela Haas bucht nicht mehr über Airbnb. Im "Süddeutsche Magazin" erklärt sie, warum. >>>SZ Magazin