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E-Commerce-Trends 26.06.15 Amazon lässt die "Treasure Trucks" los

Shopwings liefert pro Bestellung 35 Produkte aus, Media-Markt expandiert das Drive-In-Konzept, Amazon kommt mit Super-Deals in ausgewählte Wohngegenden und Tchibo muss online schneller wachsen.

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- NEWS -

Shopwings ließ sich auf den "Omnichannel Days" des EHI in Köln tiefer in die Karten blicken. Demnach listet das Unternehmen aktuell 18.000 Artikel von sieben Supermarktketten. Der durchschnittliche Einkaufswert pro Bestellung liegt bei 55 Euro, 35 Produkte müssen die Picker pro Bestellung im Schnitt einsammeln. Auch auf die Frage, wie Shopwings eigentlich Geld verdient, gab der neue Geschäftsführer Conrad Bloser eine Antwort: "Hey, ich habe doch gesagt, wir sind von Rocket Internet." Dann allerdings folgte eine dezidiertere Erklärung: Neben den Liefergebühren und Preisaufschlägen, die die Kunden zahlen, will Shopwings auch kostenpflichtige Zusatzservices anbieten, beispielsweise die Wäsche mit zur Reinigung oder das Paket zur Post bringen, Einzelhändlern und FMCGs Markt- und Kundendaten verkaufen oder mit ihnen Affiliate- und andere Marketing-Deals vereinbaren. >>>Vor-Ort-Vortrag

Media-Markt baut sein Drive-In-Konzept aus. Nach Rostock-Brinckmansdorf und Herzogenrath sollen Kunden ihre Online-Bestellungen künftig auch in St. Gallen in der Schweiz sowie Meyrin, Oftringen und Zürich bequem mit dem Auto abholen können. Eine Erweiterung des Drive-In-Konzeptes in allen Märkten der Schweiz ist geplant. Derweil will Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals der Metro ihren rund 78-Prozent-Anteil an MSH abkaufen. Der seit Jahren schwelende Streit zwischen der Metro und Kellerhals wäre damit beseitigt. >>>Neuhandeln.de / Wiwo.de

Tchibo muss schneller online wachsen und erweitert zu diesem Zweck die Geschäftsführung. Die 40-jährige Ines von Jagemann, die bisher Online-Plattformen wie Tchibo.de verantwortete, ist nun an oberster Stelle für das E-Commerce-Geschäft verantwortlich. 2013 war im Geschäftsbericht zu lesen, dass Tchibo den Umsatz durch mehr Besucher und eine höhere Anzahl an abgeschlossenen Bestellungen im Webshop steigern konnte. Dennoch seien die Umsätze "hinter den Erwartungen zurückgeblieben". >>>Neuhandeln.de

Project A Ventures will mit den "Horizn Studios" eine Plattform für "Smart Bags" launchen. Die Taschen sollen Flüge umbuchen können, Smartphones laden und über GPS auffindbar sein. Der Start ist noch für den Sommer geplant. Das Design erfolgt in Kooperation mit bekannten Designern. Die Horizn Studios sind Teil der "Brand Ventures", die Project A Ventures gerade aufbaut. >>>Exciting Commerce

Der britische Online-Möbelhändler Made.com eröffnete am Donnerstag einen eintägigen  Popup-Store in München. Eine ähnliche Aktion ist auch für Berlin geplant. Auch dauerhaft stationäre Showrooms sind denkbar, da in London vier Ausstellungen zu permanenten Einrichtungen wurden. >>>wuv.de

Amaze ist live. In der App, die jetzt im Apple-App-Store verfügbar ist, geben bekannte Fashion-Blogger Modetipps. Kunden können Looks, die sie nicht mögen, Tinder-like nach oben wischen, Looks, die sie mögen landen per Wisch nach unten in einer Wunschliste. Kaufen lassen sich aber nicht genau die angezeigten Looks, sondern nur ähnliche Produkte bei Zalando. >>>Exciting Commerce

Ebay startet ein B-Waren-Center für elektronische Geräte. Das Angebot umfasst unbenutzt B-Ware, generalüberholte Geräte und geprüfte Gebrauchtware in den Kategorien Handys, Computer, Kameras, Haushaltsgeräte und Fernseher. >>>tmta.de

Atalanda startet weitere lokale Marktplätze: Nach dem Pilotprojekt Online City Wuppertal sollen jetzt Attendorn, Göppingen und Wolfenbüttel folgen. >>>Internetworld.de

Zooplus hat mit dem Verkauf seiner Eigenmarke "Zoolove by Zooplus" von Januar bis Mai 30.000 Euro an Spendengeldern für den Tierschutz generiert. Kaufen Kunden Katzen- oder Hundefutter oder Zubehör der Marke, kommen zehn Prozent des Kaufpreises dem Tierwohl zugute. >>>Pressemitteilung

- INTERNATIONAL -

Tag der Innovationen bei Amazon: Der E-Commerce-Riese (I) kündigt mit dem "Treasure Truck" eine Art Eis-Auto an, das in der Nachbarschaft Killer-Deals verkauft. Am Wochenende gehts los in Seattle. Über Amazons mobile Shopping-App lässt sich der Deal des Tages ansehen und bestellen und die Ware dann zu einem vereinbarten Termin beim Treasure Truck abholen. Beim ersten Deal kann gleich ordentlich gespart werden: Statt 480 Euro müssen Käufer für ein Paddelbrett im Treasure Truck nur 99 US-Dollar ausgeben. "Wir können uns nicht vorstellen, dass das ein sehr skalierbarer Service für Amazon ist. In Seattle konzentriert sich das Unternehmen auf populäre Wohngebiete, doch es zeigt einmal mehr die unglaublichen logistischen Vorteile, die das Unternehmen gegenüber seinem Wettbewerb hat", schreibt Engadget.com. >>>Engadget.com

Amazon (II) erweitert seine Kindle-App für Android. Kunden können nun Buchzitate mit Freunden in sozialen Netzwerken und über Messenger teilen. "Instant Previews" heißt das Feature und erlaubt es den Netzwerk-Freunden, auch ohne Installation der Kindle-App eine Leseprobe des empfohlenen Buches direkt auf ihrem Smartphone, Tablet oder Desktop-PC sehen zu können. >>>Engadget.com

Amazon (III) pusht die Entwicklung von Sprachanwendungen für seinen umstrittenen Lautsprecher Echo. "Alexa Skills Kit" heißt eine Sammlung von Self-Service-APIs und Tools, mit denen Entwickler neue Ideen in die Tat umsetzen können. Einige Unternehmen wurden bereits aktiv: So lässt beispielsweise der Online-Ticketing-Service StubHub Kunden per Sprachbefehl über Echo Tickets bestellen. Die Mühe wird belohnt: Für die Entwicklung hat Amazon einen Fonds in Höhe von 100 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt. >>>Amazon-Developer-Blog / Pressemitteilung

Taylor Swift begräbt das Kriegsbeil mit Apple. Nach dem öffentlichkeitswirksamen Disput über die Bezahlung bei Apple lässt die erfolgreiche Sängerin ihr aktuelles Album "1989" jetzt doch über Apple Music streamen. Zuvor änderte Apple seine Geschäftsstrategie und erklärte sich bereit, Künstler jetzt doch dafür zu entlohnen, wenn Test-Account-Nutzer von Apple Music ihre Musik hören. Bei anderen Gratis-Streaming-Diensten sind Swifts Songs weiterhin nicht gelistet. "Es ist einfach das erste Mal, dass es sich in meinem Bauch richtig anfühlt, mein Album zu streamen. Danke, Apple, dass ihr es euch noch einmal anders überlegt habt", twittert die Künstlerin. Apples Antwort erfolgt prompt: "See you on #AppleMusic on June 30th!" >>>NYTimes.com

Ikea will in Großbritannien in Innenstadt-Nähe kleine Click-and-Collect-Stores für Online-Bestellungen eröffnen. Das erste ist für Norwich geplant. Hier können Kunden mit Einrichtungsberatern sprechen, eine Auswahl von Möbelstücken begutachten und ihre Online-Bestellungen abholen. >>>Engadget.com

Spotify könnte es demnächst an die Börse drängen. Ein Indiz dafür ist die Tatsache, dass mit Barry McCarthy ein neuer Finanzvorstand bei dem Streaming-Dienst anheuert, der schon Netflix an die Börse brachte. >>>Wiwo.de

Die Schweizer Migros-Tochter Ex Libris hat ihren Online-Shop renoviert. Eine großzügige Bilderwelt soll zum Stöbern einladen. Zudem zeigt der Shop an, welche Artikel in den Filialen gerade über den Ladentisch gehen. Auch die Lieferwagen, die das Filialnetz bedienen, wurden auf "online" getrimmt und werben mit Beschriftungen wie "App die Post", Bring en hei" und "Oh Happy Day" für den größten Schweizer Online-Shop für Bücher, Musik, Filme, Games und Electronics. >>>Pressemitteilung

Für Blue Tomato, einen Multichannel-Händler für Snow- und Skateboards aus Österreich, ist die steigende Zahl mobiler Zugriffe auf den Online-Shop nicht unbedingt ein Grund zur Freude, wie Eustachius Kreimer auf dem "Omnichannel Days" des EHI verriet. Denn die Konversionsraten im mobilen Webshop sind längst nicht so gut wie auf dem Desktop. Dafür müsste man erst eine Lösung finden. >>>Vor-Ort-Vortrag

Home Depot integriert die visuelle Suche in seine App. Kunden können ihr Lieblingsmöbelstück fotografieren und dann im Home-Depot-Sortiment nach ähnlichen Produkten suchen. Dies soll den Zugang zu dem eine Million SKUs umfassenden Online-Sortiment erleichtern. Ein weiteres cooles Feature der App, das aber schon vor längerer Zeit eingeführt wurde, ist der "Product Locator". Kunden können die Verfügbarkeit von Produkten überprüfen und sich anzeigen lassen, wo das Produkt im Laden zu finden ist. >>>Mobile Commerce Daily

In Paris kochen die Emotionen gegenüber dem Chauffeurdienst UberPop einmal mehr hoch und führten zu wahren Straßenschlachten: Die französischen Taxifahrer schnitten den Uber-Fahrern den Zugang zu den Flughäfen ab und schreckten auch vor körperlichen Angriffen nicht zurück. Auch Reifen wurden angezündet und Autos umgeschmissen. In einem Fall griff die Polizei wegen des Einsatzes von Tränengas ein. >>>Fast Company

- BACKGROUND -

Amazon Prime: Die Konversionsrate für Prime-Mitglieder von Amazon liegt mit 74 Prozent rund 22 Mal höher als die eines Nicht-Prime-Kunden bei Amazon (13 Prozent). Das will Millward Brown Digital herausgefunden haben. Die durchschnittliche Konversionsrate der Top-500-US-Händler im Web liegt übrigens bei 3,32 Prozent. >>>Internet Retailer

Innovationsfieber bei Zalando: Mit der Übernahme von Bread & Butter steigt Zalando ins Eventgeschäft ein und kommt in immer kürzeren Abschnitten mit Innovationen im Shop und der strategischen Ausrichtung daher. In "Exchanges" unterhalten sich Jochen Krisch und Marcel Weiß darüber, wie Zalando dabei ist, sich in Rekordgeschwindigkeit neu zu erfinden. >>>Exciting Commerce

Preisportale: Wie man dort erfolgreich wirbt, hat Shopanbieter.de zusammengefasst. >>>Shopanbieter.de

- ZAHL DES TAGES -

120.000 Anfragen generierte die Verbundgruppe Expert in den vergangenen sechs Monaten über ihr Ende 2014 gestartetes Multichannel-Angebot. Die Hälfte davon seien außerhalb der Geschäftszeiten und häufig auf mobilen Geräten erfolgt, heißt es. Mit der Entwicklung ist Expert-Vorstand Stefan Müller "sehr zufrieden, da deutlich mehr als die Hälfte der Anfragen zu Umsatz in den Fachgeschäften und Fachmärkten führe." Auf dem Online-Angebot von Expert sind aktuell 283 Fachgeschäfte integriert und 18.000 Artikel online abrufbar. Rechnet man die Zahlen auf die stationären Geschäfte herunter, bleiben für jeden Händler pro Monat 71 Abfragen und etwa 36 echte Kunden. In Zukunft will Expert die Verfügbarkeitsanzeige auf der Website der Expert-Geschäfte ausbauen. >>>Channelpartner.de

- GEHÖRT -

"We're bringing to the customer all this rooted legacy...that's ruining the experience for the new customer."
Brian Solis, Marktforscher bei der Altimeter Group, glaubt nicht, dass es für die neue Generation von Online-Kunden reicht, Produktkataloge ins Web zu stellen und das dann "E-Commerce" zu nennen. Kunden würden heute im Ego-System einkaufen und Produkte genau dann haben wollen, wenn sie sie haben wollen. "The on-demand economy is more important than the sharing economy", so sein Credo. >>>WWD.com

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