
E-Commerce-Trends 26.05.15 Amazon will in Deutschland Steuern zahlen
Amazon will deutsche Gewinne versteuern und plant Etsy-Konkurrenten, Windeln.de bricht an der Börse ein, Elumeo plant Börsengang und die Online-City-Wuppertal steht vor einem entscheidenden Punkt.
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- NEWS -
Windeln.de hat bei seinem Börsengang 27,5 Millionen Euro weniger eingenommen als geplant. Laut Aussagen der Deutschen Bank wurde die Mehrzuteilungsoption aufgrund des Kurssturzes nicht ausgeübt. Trotz massiver Bemühungen der Bank, den Aktienkurs von Windeln.de zu stützen, lag der Börsenwert vergangenen Freitag mit 14,49 Euro 22 Prozent unter dem Ausgabepreis von 18,50 Euro. Windeln.de muss sich nun mit dem Emissionserlös von 100 Millionen Euro begnügen. >>>Wiwo.de
Nach Windeln.de kündigt sich mit der Juwelo-Mutter Elumeo der nächste Börsengang aus dem Online-Handel an. Neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung in Höhe von 40 bis 60 Millionen Euro sollen platziert werden. Der Emissionserlös soll für die Ausweitung des Produktangebotes, den Ausbau der Preisführerschaft und Investitionen in die digitale und internationale Expansion genutzt werden. 2014 zählte Elumeo rund 100.000 internationale Kunden, die eine Million Produkte kauften und für einen Konzernumsatz von 71 Millionen Euro und ein EBITDA von 4,1 Millionen Euro sorgten. 2015 soll der Umsatz bei 90 Millionen Euro liegen. >>>Exciting Commerce
Die Celexon-Gruppe, Betreiber von Beamershop24, meldet für das Geschäftsjahr 2014 Umsätze in Höhe von gut 59 Millionen Euro - und das ganz ohne Kapitalgeber im Rücken. Einen wichtigen Schritt zur Stärkung der Marktposition stellte 2014 die Übernahme des Wettbewerbers Projektor AG dar, der zuletzt 11 Millionen Euro Umsatz vermeldete und neben dem Online-Shop Beamer-Discount.de ein Franchise-System für Heimkino-Fachhändler aufgebaut hat. Im Frühjahr 2015 stärkte Celexon mit einer weiteren Akquisition des auf Heimkino-Leinwände und Beamer-Halterungen spezialisierten Herstellers Deluxx zudem das Eigenmarkengeschäft. >>>Exciting Commerce
Webinstore hat unter www.preiswertePC.de/reseller einen B-to-B-Shop für gebrauchte Marken-Hardware gelauncht. Zielgruppe sind Reseller. Bei den Gebrauchtgeräten handelt es sich beispielsweise um Leasing-Rückläufer, die fachmännisch geprüft, gereinigt und auf den neuesten Stand gebracht wurden. >>>CRN.de
Ottos Investment-Fonds e.Ventures steht künftig auch Kunden von Roland Berger offen. Die Unternehmensberatung kündigte vor wenigen Monaten bereits eine Kooperation mit Rocket Internet an, um digital Anschluss zu finden. e.Ventures verspricht sich mehr Kontakte zu Geldgebern und Unternehmen. >>>Gründerszene.de
Monoqi hat, wie erst jetzt bekannt wurde, im Herbst vergangenen Jahres eine Finanzierungsrunde in knapp zweistelliger Höhe mit einigen Altinvestoren wie Condé Nast abgeschlossen. Damit hält der Verlag inzwischen rund 34 Prozent der Anteile an dem Shopping-Club für Möbel und Designprodukte. In diesem Jahr will das Startup Shops in Frankreich, Italien und Skandinavien launchen. Da kein Lager gebraucht werde, sei das Modell von Monoqi leicht zu internationalisieren, sagen die Gründer. Auch Fab hat Monoqi einiges zu verdanken. Das Unternehmen habe nicht nur Wettbewerber wie Casacanda aufgekauft, sondern auch andere wie Bamerang von Rocket Internet verdrängt. Der Jahresumsatz 2014 lag bei zehn Millionen Euro, in diesem Jahr sollen es 30 Millionen Euro werden. Die Zahl der registrierten Mitglieder liegt bei einer Million. >>>Gruenderszene.de
Auch für Keller-Sports.de aus München gab es eine Finanzspritze: An der dritten Finanzierungsrunde in Millionenhöhe beteiligten sich Altivestor Christian Mangstl und ein namentlich nicht benannter Private-Equity-Fonds. Der Sportversender nutzt das Investment, um die Markenbekanntheit auch in neuen Produktkategorien zu steigern und neue Kunden vom Angebot zu überzeugen. Ein ausführliches Interview lesen Abonnenten der INTERNET WORLD Business in der aktuellen Ausgabe. >>>per Mail
Zalando (I) ist mit 20 Prozent bei dem Software-Anbieter Anatwine eingestiegen, der sich auf die Online-Anbindung von Marken spezialisiert hat. Passt optimal zur Brand-Solutions-Strategie, die Marken mehr Präsentationsmöglichkeiten auf Zalando geben soll. >>>Exciting Commerce
Zalando (II) hat im ersten Quartal 2015 erstmals mehr Zugriffe von mobilen Endgeräten auf den Online-Shop verzeichnet als vom Desktop. In Verbindung mit diesem Trend steige auch das Bedürfnis nach Inspiration und Personalisierung bei den Kunden, so Zalando-Manager Christoph Lütke-Schelhowe. >>>Stuttgarter-Nachrichten.de
Der lokale Online-Marktplatz "Online City Wuppertal" hat rund sechs Monate nach dem Launch noch immer nicht die Bestellmarke von 100 Bestellungen geknackt. Von Juni an müssen alle teilnehmenden Händler monatlich 20 Euro Werbekosten für den Dienst zahlen. Dann wird sich zeigen, wie schwer die kommunizierten Vorteile, die sich auch in mehr stationärem Umsatz niederschlagen, wirklich wiegen. Die ersten Händler haben bereits angekündigt, abzuspringen. Handelsberater Andreas Haderlein sagte gegenüber der "Welt", das "Projekt stehe jetzt an einem entscheidenden Punkt." >>>Welt.de
Relaxdays, ein Online-Händler für Haus-, Garten- und Freizeitartikel, hat die Umsatzgrenze von zehn Millionen Euro geknackt. Exciting-Commerce-Blogger Jochen Krisch sieht darin einen Trend: „Noch nie sind so viele Online-Händler in den zweistelligen Millionenbereich vorgedrungen“, schreibt er. In Summe würde die Fülle an kleinen Spezialisten und Nischenplayern den E-Commerce-Markt stärker treiben als Amazon & Co. >>>Exciting Commerce
- INTERNATIONAL -
Amazon (I) ändert seine Steueroptimierungsstrategie in Europa. Seit 1. Mai versteuert das Unternehmen Gewinne nicht zentral in Luxemburg, sondern in den Ländern, in denen sie entstanden sind. Damit will der E-Commerce-Riese wohl der EU-Kommission vorgreifen, die EU-weite Regelungen gegenüber US-Steuerdrückebergern erwägt. Erste Ermittlungen, ob Luxemburg Amazon unfaire Steuervorteile gewährt, liefen bereits und kamen in einem vorläufigen Urteil zu dem Schluss, dass das Modell illegal sei. Netz-Trends.de bezeichnet die Schlagzeile "Amazon versteuert Gewinne in Deutschland" als plumpe PR-Nummer. Schließlich verfolgte das Unternehmen in den vergangenen Jahren konsequent die Strategie, sämtliche Gewinne sofort wieder zu reinvestieren. >>>Netz-Trends.de
Amazon (II) launcht einen neuen Markplatz für handgemachte Produkte. Der Name: "Handmade at Amazon". Etsy-Verkäufer haben schon eine entsprechende E-Mail-Einladung erhalten - und reagierten interessiert. >>>eCommerceBytes.com
Bei Net-A-Porter steht für das Geschäftsjahr 2014/15 ein Verlust von zwei Millionen Euro in den Büchern - nach einem Verlust von zwölf Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Umsätze stiegen währungsbereinigt um 22 Prozent. Der Cashflow liegt bei 16 Millionen Euro. >>>WWD.com
Nestlé stößt beim Online-Vertrieb seiner Wassermarken Poland Springs, Perrier und Pure Life auf überraschend große Kundenakzeptanz. Das Heimliefergeschäft wächst eigenen Aussagen zufolge doppelt so schnell wie die Auslieferungen in stationäre Geschäfte. >>>WSJ.com
Bei Gap sind - nach fünf Jahren kontinuierlich zweistelliger Umsatzzuwächse im Online-Handel - im ersten Quartal 2015 die Web-Umsätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum erstmals um 2,1 Prozent auf 575 Millionen US-Dollar gefallen. Schuld sind die Einstellung der Marke Piperlime, ein Streik an der Westküste, der für weniger Ware im Handel sorgte, sowie die generelle Schwäche der Marke Gap. Derweil tut sich das Modelabel in Deutschland mit Zalando zusammen, um Jahre nach dem Rückzug wieder auf dem Markt präsent zu sein. Es ist das erste Mal, dass Gap-Mode über einen Multibrand-Online-Händler vertrieben wird. >>>Internet Retailer / WWD.com
Uber experimentiert mit autonomen Autos. Ein mit unübersehbaren Sensoren ausgestattetes Versuchsfahrzeug ist derzeit auf den Straßen von Pittsburgh unterwegs. Das Auto sei Teil der eigenen Forschung in Sachen Mapping, Sicherheit und autonome Systeme, bestätigte ein Sprecher. Ein selbstfahrendes Auto sei es aber nicht. >>>Heise.de
- BACKGROUND -
Online-Payment: Die europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA sorgt mit neuen Vorgaben über Mindestanforderungen an die Sicherheit von Internetzahlungen für Verwirrung im Handel. "Sowohl die Zahlungsdienste-Anbieter als auch der Handel sind nach wie vor unsicher, wie das Bezahlen im E-Commerce ab Herbst dieses Jahres geregelt ist", so HDE-Zahlungsexperte Ulrich Binnebößel. Die neuen Vorgaben verlangen unter anderem die "starke Authentifizierung" von Online-Zahlungen, für die zwei voneinander unabhängige Merkmale des Zahlers auf zwei verschiedenen Kanälen, beispielsweise über PIN und TAN, geprüft werden müssen. Für den E-Commerce sind derartige Methoden laut Binnebößel "bisher absolut unüblich und unpraktikabel". >>>Gabot.de
Online-Logistik (I): Berlin wird zum Testzentrum für komfortablere E-Commerce-Logistik. Die Deutsche Post hat angekündigt, in den kommenden Monaten die Zahl der Paketautomaten deutlich erhöhen zu wollen - von 180 auf 500. Zusätzlich sollen mehrere tausend Paketkastenanlagen in Mietwohnungen und Mehrfamilienhäusern entstehen und die rund 900 Paketshops zu Ausgabestellen von Paketen erweitert werden. Für die Kunden, die sich ihr Paket weiterhin nach Hause liefern lassen wollen, soll auch die Auswahl möglicher Zeitfenster verbessert werden. Schlussendlich wird dann auch nicht mehr nur der Paketfahrer von DHL an der Tür klingeln. Über eine Smartphone-App können auch Taxifahrer oder Lieferdienste eingesetzt werden. >>>Fastflip.de
Online-Logistik (II): Wie sieht die Online-Logistik der Zukunft aus? "Practical Ecommerce" hat in die Glaskugel geblickt. >>>Practicalecommerce.com
Kaufverhalten: Für 74 Prozent der deutschen Verbraucher ist das Internet der präferierte Kaufkanal von Technikprodukten, doch nur 41 Prozent kaufen tatsächlich im Web, zeigt eine Studie von Dr. Grieger & Cie. Ein weiteres, interessantes Ergebnis der Studie auf Händlerebene: Bei Jack Wolfskin führen 82 Prozent der Online-Informationsvorgänge auch zum Kauf bei diesem Händler, Tom Tailor kommt hier nur auf Werte von 30 Prozent. >>>zur kompletten Studie
Suchmaschinen-Marketing: Google bringt ein neues Werbeformat in sein mobiles Angebot. Lokale Suchergebnisse können mit bis zu vier Anzeigen für "Nearby Businesses" ergänzt werden. >>>Internetworld.de
Widerrufsrecht: Das Oberlandesgericht Frankfurt hat entschieden, dass es Shopbetreibern erlaubt ist, vom gesetzlichen Muster der Widerrufsbelehrung insoweit abzuweichen, dass sie nicht nur eine vierzehntägige Widerrufsfrist, sondern ein Frist von einem Monat gewähren. Das Oberlandesgericht folgt damit der Auffassung des Landgerichts Frankfurt m Main, welches ebenfalls von keinem Wettbewerbsverstoß ausging. >>>Anwalt.de
Online-Autokauf: Neuwagenportale entwickeln sich zur großen Konkurrenz für stationäre Autohäuser. Bei einer Befragung von Puls Marktforschung gaben 51 Prozent der Umfrageteilnehmer an, Neuwagenportale attraktiver zu finden als Händler-Angebote. Besonders der günstigere Preis und die höhere Auswahl stößt bei den Kunden auf Gefallen. >>>Absatzwirtschaft
- ZAHL DES TAGES -
Von den 41,9 Milliarden Euro B2C-E-Commerce-Umsatz in Deutschland stammen bereits 17,6 Milliarden Euro aus Marktplatzumsätzen, errechnete iBusiness.de. Damit erwirtschaften Marktplätze bereits 42 Prozent des gesamten deutschen B2C-Online-Umsatzes. Im Schnitt erzielt ein Amazon-Händler auf dem Marktplatz einen Umsatz von 285.000 Euro, bei Ebay sind es 64.000 Euro, bei Allyouneed 40.000 Euro und bei Hood.de 4.950 Euro, so die iBusiness-Berechnungen weiter. >>>iBusiness.de
- GEHÖRT -
“I don’t know one (of our maisons) where e-commerce is bigger than the largest single brick-and-mortar store. It represents one percent of sales for us. It’s frankly not gigantic for any luxury goods company.“
Johann Rupert, Vorstandsvorsitzender von Campagnie Financiere Richemont, ist zwar gerade damit beschäftigt, durch den Zusammenschluss von Net-a-Porter und Yoox ein 1,3 Milliarden Euro umsatzschweres E-Commerce-Imperium für Luxusmode zu schaffen. Doch betrachtet er den Online-Kanal im Luxusmodemarkt noch immer eher skeptisch. >>>WWD.com
"Das war das Werk eines überambitionierten Mitarbeiters, nicht die Strategie unseres Unternehmens, und es tut uns sehr leid, wenn Kunden dadurch schlechter gestellt worden sind. (...) Man muss aber auch klar sagen, dass MyDeals kein strategischer Partner von Conrad ist. Die Art von Kundennachfrage, die dort hergestellt wird, ist für uns nicht von Interesse."
Channelpartner.de sprach nur wenige Tage nach dem Amtsantritt des neuen Conrad-Electronic-CEO Holger Ruban über die zukünftige Strategie der Elektronikfachmarktkette. Ein Tenor: E-Commerce bleibt wichtig. >>>Channelpartner.de
„Wir möchten mit unseren Vorgaben sicherstellen, dass Kunden die entsprechenden Produkte angeboten werden, dass Kundenservice und Kundeninformation durch offizielle Händler durchgeführt werden, welche die Qualitätskriterien von Asics erfüllen [...] Asics unterscheidet zwischen zwei Vertriebsarten, dem Einzel- und dem Online-Handel. Obwohl es rechtlich nicht gefordert ist, hat sich Asics aus freien Stücken entschieden, auch reine Online-Händler als Verkäufer zu unterstützen […] Für beide Vertriebswege setzen wir die gleichen Qualitätskriterien voraus. Es gibt keine Einschränkung dafür, dass einzelne Produkte nur Online- oder im Einzelhandel verkauft werden dürfen […] Asics benachteiligt keine der beiden Vertriebsarten […] Asics Vertriebsstrategie wird von Amazons Seite unterstützt."
Asics gibt sich auf Nachfrage von Onlinehaendler-News.de in Sachen Vertriebsbeschränkung auf Amazon selbstsicher und uneinsichtig. >>>Onlinehaendler-news.de
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