
E-Commerce-Trends 07.06.16 Amazon macht Händler ungewollt zu Großhändlern
Amazon macht Händler ungewollt zu Großhändlern, Poco-Gründer Peter Pohlmann steigt bei Matratzen-Startup Cubitabo ein und die Deutsche Bank beerdigt ihre Pläne für eine Digitalbank.
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- NEWS -
Amazon hat einen Trick gefunden, um Waren, die ihnen Hersteller nie liefern wollten, nun doch verkaufen zu können. Mit der neuen - und im Verkäuferportal Seller Central bereits voraktivierten - Funktion „Kauf meines Lagerbestandes durch Amazon genehmigen“ kann der E-Commerce-Riese Waren der Händler aufkaufen und selbst vertreiben. Dabei zahlt Amazon zwar denselben Preis, den auch ein Endkunde bezahlen würde. Doch weil Hersteller Einzelhändlern in ihren Vertriebsvereinbarungen unter Umständen den Weiterverkauf an Händler untersagen, riskieren die Händler jetzt einen Rechtsbruch. >>>Wiwo.de
Der Gründer der Möbel-Discounterkette Poco, Peter Pohlmann, ist über sein Family-Office Tripos mit einem Millionenbetrag bei dem Berliner Startup Cubitabo eingestiegen. Die Gründer Stefan Zundel und Alexander Stelmaszyk betreiben neben dem Online-Shop BettenRiese seit kurzem auch die Matratzenmarke Buddy. Das Alleinstellungsmerkmal: Spannbettlaken sind überflüssig. >>>Wiwo Gründer
Die Deutsche Bank beerdigt ihre Pläne für eine Digitalbank. Laut Vorstandschef John Cryan sei der Entwurf zwar exzellent, doch statt dafür Ressourcen zur Verfügung zu stellen, wolle das Management lieber die IT-Infrastruktur und die Angebote für die Kunden verbessern. >>>Handelsblatt.com
Amazon schafft Platz für Schuhe: Das Logistik-Zentrum in Graben bei Augsburg soll um 142.000 neue Lagerplätze für 1,1 Millionen Paar Schuhe erweitert werden. Die Ausbaumaßnahmen sollen im August abgeschlossen sein. >>>Textilwirtschaft.de
Der Otto-Konzern bereinigt weiter sein Portfolio. Der französische Versender Becquet, der auf den Handel mit Heimtextilien spezialisiert is, wurde an den einheimischen Distanzhändler Domoti verkauft. Bald schon dürften weitere Verkäufe folgen. >>>Neuhandeln.de
Der Berliner Online-Finanzmarktplatz Savedo für Sparanlagen im EU-Ausland will neue Kunden aus Österreich, Deutschland und den Niederlanden mit einer einfacheren Kontoführung gewinnen. Inlands- und Auslandsüberweisungen (SEPA) können damit kostenlos durchgeführt werden. DerStandard.at
Der Damenmodeversender Madeleine meldet für das Geschäftsjahr 2014/15 gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzplus von sechs Prozent auf 171 Millionen Euro. Der E-Commerce-Anteil am Gesamtumsatz ist um drei Prozent auf 37 Prozent gewachsen. >>>Textilwirtschaft
Die Online-Mitfahrzentrale Blablacar will in Kürze Gebühren einführen. Darüber hinaus lässt das Unternehmen nördlich des Mains nur noch online per Paypal oder Kreditkarte und nicht mehr mit Bargeld bezahlen. Die Nutzer sind wenig erfreut - weil sie oft weder Kreditkarte noch Paypal-Konto besitzen. Süddeutsche Zeitung vom 07.06.16, S. 19
- INTERNATIONAL -
Nestlé wächst online in China: Das Online-Geschäft sei jetzt im Schnitt profitabler als der Verkauf über Ladengeschäfte, sagte Reinhold Jakobi, geschäftsführender Direktor des Nahrungsmittel- und Getränkegeschäfts von Nestlé im Großraum China, in einem Interview mit Bloomberg. Das Online-Umsatzwachstum für die Produkte des Konzerns weise derzeit dreistellige Zuwachsraten auf, so Jakobi. >>>Welt.de
Paypal muss seinen Betrieb in der Türkei einstellen. Der Grund: Die türkische Bankenaufsicht verweigerte dem US-Payment-Dienstleister eine entsprechende Lizenz. >>>Lebensmittelzeitung
Das Schweizer Startup MyAirSeat will künftig auch Privatpersonen die Nutzung von Privatjets ermöglichen. Die beiden Berufspiloten Alexander Burger und Thomas Pfammatter haben bereits 140 Flüge von führenden Helikopter-Unternehmen auf die Plattform aufgeschaltet. >>>Deutsche-Startups.de
- BACKGROUND -
Shopping-Clubs: Die Bekanntheit von Shopping-Clubs liegt einer Studie von Ernst & Young zufolge deutlich unter der der größten Online-Händler. Während zum Beispiel 93 Prozent Amazon kennen, kennen nur 20 Prozent der über 2.000 Befragten den Club Amazon BuyVIP. Bei Zalando zeigt sich ein vergleichbares Bild: Knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) kennen den Online-Modehändler. Die Zalando Lounge ist nur 16 Prozent bekannt. Mit Gesamtumsätzen von 780 Millionen Euro liege der Umsatzanteil von Shopping-Clubs am gesamten E-Commerce-Markt bei zwei Prozent. >>>Onlinehaendler-News.de
Fintech: Jeder dritte Online-Banking-Kunde geht nicht mehr in die Bankfiliale, zeigt eine Studie des Digitalverbands Bitkom. Apps, die helfen, die eigenen Finanzen im Blick zu behalten, haben aber noch Luft nach oben. Nur jeder Zehnte hat solche Apps bereits getestet. Immerhin 22 Prozent können sich vorstellen, Versicherungsverträge durch digitale Technologien auf ihr Verhalten zuschneiden zu lassen. >>>Handelsblatt.com
E-Commerce-Auszeichnung: Die E-Commerce- und Usability-Beratung Shoplupe, Initiator des "Shop Usability Award", sucht zum inzwischen neunten Mal nach den besten Online-Shops Deutschlands. Die Bewerbung ist bis 30. Juni 2016 unter shop-usability-award.de möglich. Die Verleihung findet am 22. September in einer Abendgala im Gloria Palast München statt. >>>zur Bewerbung
- ZAHL DES TAGES -
Um 20 bis 40 Prozent könnten in der Logistikbranche die Kosten für die Warenabwicklung sinken, wenn verstärkt Roboter zum Einsatz kommen, schätzt die Management-Beratung Roland Berger. Die Preise vieler Anlagen sollen bis 2020 auf unter 100.000 Euro fallen. >>>Pressemitteilung
- GEHÖRT -
"Zalando wirtschaftet momentan profitabler als ein Amazon.“
Exciting-Commerce-Berater Jochen Krisch hält große Stücke auf Zalando. 2017/18 sieht er die Umsatzmarke von fünf Milliarden Euro geknackt. Auf absehbare Zeit werden es zehn Milliarden Euro werden. Seiner Beobachtung zufolge hat Zalando momentan sogar eine stärkere Dynamik als Zara beim Börsengang 1999. >>>Fashion United