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Gastkommentar Suche im Onlineshop: Das unterschätzte Thema

Matthias Heimbeck, Geschäftsführer von Findologic

Findologic

Matthias Heimbeck, Geschäftsführer von Findologic

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Die richtige Suchlösung in Online-Shops kann den Umsatz steigern. Matthias Heimbeck von Findologic erklärt, mit welchen Tipps und Tricks das möglich ist.

Von Matthias Heimbeck, Geschäftsführer von Findologic

1.) Suchfeld

User entscheiden sich in den ersten Sekunden, ob der Online-Shop das gewünschte Produkt auch führt. Dazu nutzt der potenzielle Kunde in den meisten Fällen das Suchfeld auf der Hauptseite. Neben der Auffindbarkeit des Suchfeldes ist auch eine gute Lesbarkeit der Schrift, insbesondere der Schriftgröße, eine Grundvoraussetzung. Zudem sollte das optimale Suchfeld mindestens 27 Zeichen lang sein.
 
2.) Vorschlagsfunktion

Damit Online-Käufer finden, was sie suchen, ist es notwendig, dass ihnen bereits nach Eingabe der ersten Buchstaben im Suchfeld sinnvolle Produktvorschläge oder Kategorien empfohlen werden. Binden Sie in Ihrer Autocomplete-Funktion Produktbilder und Preise mit ein und zeigen Sie neben den Produktvorschlägen auch Suchvorschläge und Kategorien an.
 
3.) Gestaltung der Suchergebnisse

Viele Online-Shopper surfen täglich im Netz und besuchen viele Online-Shops. Anhand des visuellen Eindrucks entscheidet der User innerhalb weniger Sekunden, ob der Shop für ihn interessant und seriös ist. Ist das Design der Suchergebnisseite ansprechend? Achten Sie darauf, dass wichtige Informationen, wie Preis, Kurzbeschreibung, Titel oder Größe sofort ersichtlich sind.

Beispiel aus unserem Praxisalltag

Zuerst trennen wir uns die Umsätze in zwei Gruppen. Gruppe 1 sind die Kunden, die über Links, menügeführte Navigation etc. zum gekauften Artikel gelangt sind. In unserem realen Fallbeispiel sind das 26,68 Prozent aller Käufer. Das entspricht einem Umsatz von 22.095,84 Euro in einer Woche. Gruppe 2 sind die Kunden, die über die Suche im Onlineshop zum gekauften Produkt gekommen sind. Das sind in unserem Fallbeispiel 71,32 Prozent, das entspricht einem Umsatz von 54.936,96 Euro in einer Woche.
 
Die Conversion-Rate

Die Conversion-Rate gibt an, wieviel Prozent der Nutzer eines Online-Shops tatsächlich kaufen. In der Gruppe 1 "Besucher ohne Verwendung der Suche" sind das 1,26 Prozent. In der Gruppe 2 "Besucher, die mit der Suche zum gekauften Artikel gelangten" sind es in unserem Fallbeispiel 8,72 Prozent. Ein guter Wert, die meisten Suchlösungen generieren eine Conversion-Rate um die drei Prozent, also nur ein Drittel des Werts im Fallbeispiel. Wir haben Kunden mit einer Conversion-Rate von bis zu 21 Prozent.

Wie wird eine möglichst hohe Conversion-Rate erzielt? Neben vielen anderen Faktoren mit geringerem Einfluss sind drei Dinge entscheidend:

Zuerst natürlich die Suchlösung, die eingesetzt wird. Ganz wichtig ist auch die Einbindung/Konfiguration der Suche im Shop. Häufig werden dabei herkömmliche Suchlösungen vom Shopbetreiber oder einer beauftragten Agentur unbewusst regelrecht "zerschossen". Das geschieht leider oft, so dass diese Suche dann eventuell nur die halbe Conversion-Rate bringt, zu der sie fähig wäre.

Das Problem dabei ist, dass kaum ein Shopbetreiber weiß, welche Conversion-Rate seine Suchlösung erzielen könnte. Also orientiert man sich an der Conversion-Rate von drei Prozent, die in der Literatur als "normaler" Wert beschrieben wird. Mit Verlaub, dieser Wert ist in nahezu allen Fällen deutlich zu gering. Sehen Sie sich einfach Ihre Zahlen an Es geht schlicht um Ihren Umsatz. Sie können sicher sein, diese Prüfung zahlt sich aus.

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