
Ladenschlusszeiten, eine wesentliche Einschränkung im stationären Handel, sind bei Webshops kein Thema mehr. Das nutzen die Käufer aus - und immer häufiger spielen dabei Mobile Devices eine Rolle. Denn der digitale Kunde von heute will überall einkaufen. Das sind die Haupterkenntnisse einer Auswertung der mobilen Webshop-Zugriffe auf dem Marktplatz von Rakuten in Deutschland, die im September 2014 durchgeführt wurde.
Interessant für die Gestaltung des Shopping-Erlebnisses im Internet ist in diesem Zusammenhang, dass bereits 15 Prozent der Kundenanfragen auf mobilen Displays erfolgen, die die Full-HD-Auflösung (1080 x 1920) unterstützen. Nur beim endgültigen Kauf zeichnet sich ein anderes Bild: Die Konversion bei Zugriffen über Smartphones oder Tablets liegt immer noch deutlich unter der Abschlussrate bei Desktop-PCs oder Notebooks

Trend 1: E-Commerce wird M-Commerce
Der Anteil der mobilen Zugriffe lag im September schon bei 33 Prozent. Mobiltelefone waren dabei mit einem Anteil von 59 Prozent erste Wahl, gefolgt von Tablets mit 41 Prozent. In den letzten 24 Monaten stieg der Anteil der mobilen Nutzung auf dem Marktplatz von Rakuten demnach um das rund 2,5-Fache auf mittlerweile 35 Prozent vom gesamten Traffic-Volumen

Trend 2: Mobile Conversion Rate hinkt hinterher
Während mobile Geräte vor allem für Recherche und Produktsuche genutzt werden, finden die Käufe indes überwiegend auf PC oder Notebook statt. Das belegt die Konversionsrate, die bei Zugriffen über Smartphones im Vergleich mit Desktop-PC oder Notebook deutlich niedriger lag: Der Wert bei Smartphones lag gerade einmal bei 41 Prozent des Desktop-Wertes. Tablets zeigten mit 68 Prozent schon einen deutlich höheren Wert.
Deutsche Kunden sind beim Online-Shopping also ausgesprochen konservativ. 91,6 Prozent der Nutzer bevorzugen hierzulande noch den PC für ihren Einkauf - mehr als in allen anderen Ländern. Die für den Einkauf so wichtige Recherche-Etappe der Customer Journey unternimmt der Kunde aber immer mehr auf mobilen Endgeräten

Trend 3: Biorhythmus des Mobile Commerce mit Peaks am Abend
Der mobile Anteil der E-Commerce-Anfragen flacht während des Tages deutlich ab. So lag der Anteil der mobilen Zugriffe auf den Marktplatz von Rakuten in der zweiten Septemberhälfte von 0 bis 8 Uhr morgens bei 39 Prozent, von 8 bis 18 Uhr sank er auf 29 Prozent und in der Zeit von 18 bis 24 Uhr stieg er wieder auf 42 Prozent an.
Der Spitzenwert lag mit 45 Prozent in der Zeit zwischen 22 und 23 Uhr. Interessanterweise war er aber auch zwischen 5 und 6 Uhr morgens mit 43 Prozent fast ebenso hoch. Den Tiefpunkt erreichte er in der Zeit von 10 bis 12 Uhr mit 24 Prozent. Die Erklärung scheint einfach: Während der Arbeit gehen weniger Einkäufer mobil auf Shopping-Tour, abends oder frühmorgens werden Rechner - relativ gesehen - seltener hochgefahren

Trend 4: Verkaufsoffener Sonntag
Auffällig ist außerdem, dass die Zugriffe über mobile Devices gerade am Wochenende erfolgen. An Samstagen und Sonntagen lag der Anteil mobiler Zugriffe mit 42 Prozent an den Gesamtzugriffen recht hoch. Aber auch unter der Woche war das digitale mobile Schaufenster nicht geschlossen, obwohl der mobile Zugriff mit Werten zwischen 31 und 33 Prozent deutlich niedriger lag. Demnach gilt auch hier: Der E-Commerce kennt keinen Ladenschluss

Trend 5: Full-HD Shopping-Experience
Der mobile Zugriff auf Angebote erfolgte überwiegend auf Geräten mit Standardauflösungen: Vor allem auf XGA-Auflösungen (768 x 1024 - mit 28 Prozent). In 24 Prozent der Fälle verfügten die Geräte über die für Mobiltelefone typische QVGA-Auflösung (320 x 480). 15 Prozent der Geräte unterstützten allerdings schon Material in Full-HD (1080 x 1920). Dem mobilen Online-Shopping-Erlebnis und seinen zusätzlichen verkaufsunterstützenden Inhalten steht demnach eine in ihrer Bedeutung sicher noch steigende Bühne zur Verfügung

Trend 6: Unterschiedliche mobile Nutzung je Shop-Kategorie
Je nach Kategorie sind die Konsumenten unterschiedlich mobil. Deutlich über dem Durchschnitt liegen die Zugriffe über Smartphone und Tablet bei Kategorien wie "Bücher, Musik und Filme" oder "Mode & Accessoires", leicht über dem Durschnitt liegen sie für Suchen nach Produkten in den Kategorien "Möbel, Wohnen & Lifestyle" sowie "Beauty & Wellness". Für Produkte in den Kategorien "Generation60plusminus" oder "Hobby, Kunst & Sammeln" liegt die Anzahl der mobilen Anfragen deutlich unter dem Schnitt. Hier informiert man sich lieber am stationären Rechner über Angebote.