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Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Zahlungsdienstes Unzer hat die lokalen Bedingungen für den E-Commerce in der EU untersucht. Deutschland liegt im europäischen Vergleich auf dem siebten Platz. Wir zeigen die Top 10 im Ranking.
Der "E-Commerce Hub Index" soll einen Überblick über die grundlegenden Bedingungen für den Onlinehandel in den EU-Märkten geben. Für die Untersuchung wurden insgesamt 14 einflussreiche Faktoren identifiziert, darunter die Mietpreise für Gewerbeflächen, die Internetgeschwindigkeit oder der Umsatz im In- und Ausland.
Es wurden alle EU-Mitgliedsstaaten untersucht (Stand: 2021). Die Rangliste wurde mit Hilfe eines Standardisierungsverfahrens auf Basis eines Punktesystems erstellt. Die Ergebnisse wurden auf einer Skala von 0 bis 100 wiedergegeben. Der Markt mit dem besten Ergebnis im jeweiligen untersuchten Feld bekam die Punktzahl 100; der am schlechtesten bewertete die Zahl 0. Alle anderen verteilten sich entsprechend ihrer Punktzahl dazwischen. Alle Kennzahlen für die Untersuchungsfelder ergaben ein jeweils ein Zwischenergebnis, das wiederum auf einer Punkteskala von 0 bis 100 standardisiert wurde.

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Auf dem letzten Platz ist Belgien mit einem Online-Umsatz von 9,7 Milliarden Euro. Der Anteil der Händler, die nur im Inland verkaufen, beträgt hier 30 Prozent. 16 Prozent der Händler verkaufen auch im Ausland. 24 Prozent von ihnen veräußern aus ihrem eigenen Shop heraus Waren oder Dienstleistungen. Mit 72,3 erreicht die Post mit ihrem Service ein gutes Ergebnis, doch die Versandkosten sind mit 10 Euro die höchsten im Ranking. 315 Miete Euro kostet der Quadratmeter Gewerbefläche im Jahr. Das Internet liegt mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 82 Mbit pro Sekunde im Mittelfeld.

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Mit 800 Millionen wird in Litauen der geringste Umsatz im Ranking gemacht. 39 Prozent der Händlern vertreiben ihre Ware ausschließlich im Inland. 13 Prozent machen auch Auslandsgeschäfte. Dabei haben 16 Prozent der Händler haben einen eigenen Shop. Der Service der Post erreicht einen Wert von 58,6 bei Versandkosten von 3,15 Euro, den günstigsten im Ranking. Auch bei gewerblicher Jahresmiete kann Litauen mit den geringsten Kosten punkten: 192 Euro. Das Internet erreicht 86 Mbits pro Sekunde.

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Auf Platz acht ist Finnland mit 5,8 Milliarden Euro Umsatz im E-Commerce. 28 Prozent der Händler machen innerhalb des Landes Geschäfte, beim auswärtigen Verkauf sind es acht Prozent. 22 Prozent der Händler nutzen den eigenen Onlineshop. Der Post wird indes kein guter Service attestiert, der Wert liegt bei 59,6; die Versandkosten betragen 4,76 Euro. Gewerbeflächen zu mieten kostet jährlich etwa 420 Euro. Die Internetgeschwindigkeit ist mit 89 Mbit pro Sekunde mittelmäßig.

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Deutschland landet auf dem siebten Platz mit einem Erlös von 99,9 Milliarden Euro. 20 Prozent der Händler erwirtschaften ihren Umsatz im Inland, 11 Prozent von ihnen verkaufen auch ins Ausland. Hierzulande haben 16 Prozent der Händler einen eigenen Shop. Die Post erhält das zweithöchste Ergebnis im Ranking: 94,2. Versandkosten betragen 3,53 Euro. Gewerbeflächen zu mieten kostet 480 Euro pro Quadratmeter im Jahr. Die Internetgeschwindigkeit beträgt durchschnittlich 87 Mbit pro Sekunde.

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Mit 123,4 Milliarden Euro Umsatz positioniert sich Frankreich auf dem sechsten Platz. 18 Prozent der Händler betreiben ihr Geschäft im Inland, sieben Prozent machen auch Auslandsgeschäfte. 14 Prozent der Händler operieren durch ihren eigenen Onlineshop. Die Post wird mit dem Ergebnis 86,6 als gut angesehen. Das Porto kostet 3,28 Euro. Der finanzielle Aufwand für Gewerbeflächen liegt bei 880 Euro; dies ist der höchste Wert in diesem Ranking. Das Internet erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 124 Mbit pro Sekunde.

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Schweden landet im Ranking auf Platz fünf. Dort wurden im vergangenen Jahr 12,8 Milliarden Euro im E-Commerce verdient. 34 Prozent wurde von Händlern innerhalb Schwedens gemacht; elf Prozent machten über die Landesgrenzen hinaus Geschäfte. 26 Prozent der Anbieter haben einen eigenen Shop. Die Post wird mit ihrem Service mit einem Score von 62,3 etwa im Mittelfeld gesehen, das Porto beträgt 3,86 Euro. Mieten für Gewerbeflächen liegen bei 676 Euro. Die Internetgeschwindigkeit ist die zweithöchste in diesem Ranking: 120 Mbit pro Sekunde.

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In Dänemark werden 22,7 Milliarden Euro im E-Commerce umgesetzt. Davon wurden 36 Prozent der Händler verkaufen innerhalb des Landes; 15 Prozent sind international tätig. 29 Prozent der Händler handelt mit dem eigenen Onlineshop.
Die dänische Post erhält im Ranking mit 46,5 das schlechteste Ergebnis im Vergleich. Auch die Versandkosten sind mit 8,07 Euro höher als im europäischen Durchschnitt. Die jährlichen Kosten für Gewerbeflächen sind jedoch mit 281 Euro vergleichsweise günstig. Zudem verfügt Dänemark über das schnellste Internet im Ranking mit durchschnittlich 132 Mbit pro Sekunde.

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Österreich belegt mit 9,6 Milliarden Euro Einnahmen den dritten Platz. 29 Prozent der Händler agieren im Inland; 17 Prozent vertreibt Waren auch im Ausland. 23 Prozent der Unternehmen erwirtschaften die Gewinne mit ihrem eigenen Onlineshop.
Mit einem Score von 95,4 wird die Post als leistungsstark beschrieben; die Versandkosten liegen bei 3,99 Euro. Lagerflächen fürs Gewerbe kosten jährlich 306 Euro Miete pro Quadratmeter. Die Internetgeschwindigkeit liegt unter dem Durchschnitt bei etwa 67 Mbit pro Sekunde.

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Mit 8,8 Milliarden Euro Umsatz steht Irland auf dem zweiten Platz im Ranking. 39 Prozent der Händler verkaufen nur innerhalb Irlands; 12 Prozent von ihnen handeln auch im Ausland. 29 Prozent der Händler verfügt über einen eigenen Shop. Mit einem Score von 68.4 schneidet die Post vergleichsweise schlecht ab und die Versandkosten sind die dritthöchsten in im Ranking: 8,15 Euro. Auch Mieten für Gewerbeflächen sind mit 670 Euro pro Quadratmeter und Jahr hoch. Das Internet ist mit 65 Mbit pro Sekunde das zweitlangsamste im Vergleich.

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Mit 27,9 Milliarden Euro Umsatz liegen die Niederlande im Ländervergleich ganz oben. Der Anteil der Einzelhändler, die innerhalb der Niederlande Waren umsetzen, beträgt 27 Prozent. 24 Prozent der Händler haben einen eigenen Shop. 13 Prozent der Händler generieren Einnahmen auch aus dem Ausland.
Alle Zahlen und Ergebnisse der Studie finden Sie im E-Commerce Hub Index von Unzer.
Die Post in den Niederlanden erhält einen Score von 92.7 von 100 möglichen Punkten. Die Versandkosten liegen mit 5,56 Euro im oberen Mittelfeld. Gewerbeflächen kosten jährlich im Durchschnitt 460 Euro Miete pro Quadratmeter. Mit 117 Mbit pro Sekunde haben die Niederlande einen der schnellsten Internetservices in Europa.