Wie sehr beeinträchtigt der Ukraine-Krieg das Geschäft der Onlinehändler?
Brax
Marc Freyberg, Geschäftsführer und Unternehmenssprecher bei Brax:
Wirkt sich der Krieg bereits konkret auf Ihr Geschäft aus, und wenn ja, wie?
"Zunächst sind unsere Gedanken bei den Menschen, die betroffen sind. Und erst viel später kommt dann das Geschäft für uns. Die Auswirkungen für unser Geschäft beziehen sich auf der einen Seite auf den Absatz und auf der anderen Seite auf die Beschaffung. Im Absatzbereich fehlen uns natürlich jetzt, und sehr wahrscheinlich ja auch im Herbst, die Umsätze mit den betroffenen Ländern. Im Beschaffungsbereich spielt die Ukraine für uns durchaus eine Rolle und nicht alle Artikel werden zeitlich so kommen wie erwartet. Aber erstaunlich ist - und das spricht für die Moral in diesem Land-, dass aktuell dennoch weiter gefertigt wird. Die Menschen dort suchen auch Ablenkung und wollen mit dem Job auch ein wenig Normalität in ihrem Leben behalten. Da kann man nur den Hut davor ziehen."
Haben Sie die Umsatz- und Gewinnerwartungen für Ihr Geschäft für dieses Jahr deshalb nach unten korrigiert, oder werden Sie das bald tun?
"Nicht wesentlich."
Erwarten Sie aufgrund des Kriegs in diesem Jahr (weitere) Auswirkungen, und wenn ja, welche?
"Neben den bereits genannten Punkten erwarten wir natürlich weitere Kostensteigerungen im Energie- und Beschaffungsbereich."
Wie reagieren Sie auf die mit dem Krieg einhergehenden wirtschaftlichen Herausforderungen?
"Diese Themen hatten wir ja auch vorher schon auf der Agenda. Einen Teil der Kosten haben wir in Form von etwas angepassten UVPs ab HW 22 eingepreist. Personalmangel begegnen wir mit einer sehr hohen Ausbildungsquote und mit unserem attraktiven Arbeitgeberimage."