Angebote und Studiengänge fürs Digital Business

DBU
Der Bedarf an Fachkräften in digitalen Geschäftsfeldern ist groß. Neben dem neuen Ausbildungsberuf "Kaufleute im E-Commerce" bieten heute zahlreiche Hochschulen Studiengänge, die sich mit entsprechenden Aspekten beschäftigen. Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e.V. (bevh) listet in seinem "Hochschulatlas E-Commerce" 133 Studiengänge für die betriebliche Aus- und Weiterbildung auf. Wir zeigen eine Auswahl.
Die DBU Digital Business University of Applied Sciences wurde unter anderem vom Präsidenten des Bundesverbandes Groß- und Außenhandel (BGA), Holger Bingmann, gegründet. Die private Hochschule wurde erst 2018 ins Leben gerufen und hat ihren Sitz in Berlin. Sie sieht sich als als "Wirtschaftshochschule für das digitale Zeitalter", die ihre Studienangebote und Forschungsleistungen konsequent auf die digitalisierte Wirtschafts- und Arbeitswelt ausrichtet. Das Besondere: Erlaubt sind beispielsweise eine freie Wahl des Lernortes und auch der Lernzeit.

Ebenfalls nah an der Praxis verbinden inzwischen drei Hochschulen die IHK-Ausbildung zur "Kauffrau/Kaufmann im E-Commerce" mit einem Bachelor-Abschluss: die "Hof-University" (zusammen mit der Berufsschule Lichtenfels), die "Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg" und die "University of Applied Sciences Europe" (Iserlohn, Berlin, Hamburg). Nach maximal viereinhalb Jahren haben die Absolventen sowohl einen einschlägigen, bundesweit anerkannten IHK-Abschluss, als auch einen Bachelor-Titel.

Für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen in ihren bisherigen Berufen nicht mehr arbeiten können, empfiehlt sich das Berufsförderungswerk in Bayern. Angeboten wird hier der Fortbildungsberuf "Fachwirtin/Fachwirt im E-Commerce", der derzeit in der Zulassung ist. "Mit der Qualifizierung und dem Erwerb von E-Commerce-Kenntnissen lassen sich in den häufig kleinen und handwerklich orientierten Betrieben sinnvolle und zukunftssichere Tätigkeiten ausführen", meint Martin Groß-Albenhausen, Stv. Hauptgeschäftsführer im bevh.

EAH Jena
Den Abschluss als "E-Commerce Master" bietet die Ernst-Abbé Hochschule Jena. Der Studiengang integriert "theoretisch fundierte betriebswirtschaftliche und informatikorientierte Inhalte und vermittelt dabei praxisorientiert die holistische Denk- und Arbeitsweise eines Digital Business Leaders". Der Masterstudiengang erstreckt sich über eine Regelstudienzeit von drei Semestern.

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Gründer gesucht: Die Universität zu Lübeck beispielsweise bietet den Studiengang "Entrepreneurship in digitalen Technologien". "Entrepreneurship und Business Development" hingegen kann man an der Frankfurt University studieren und an der AKAD University in Stuttgart alles über "Entrepreneurship und Innovation / Electronic Entrepreneurship" lernen.

Spannend und hoch aktuell ist auch der Studiengang "Angewandte Informatik und Soziale Medien" an der Hochschule Hamm Lippstadt. Er vermittelt die fachlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Methoden der angewandten Informatik, ergänzt um die Grundlagen der Sozialen Medien. "Dabei geht es um die dynamischen Herausforderungen sozialer Netzwerke wie Instagram, Facebook oder Twitter, beispielsweise für die Softwareentwicklung", so die Universität. Ab dem sechsten Semester erfolgt eine zunehmende Spezialisierung auf Profile des Wahlpflichtbereichs: Cyber Security, Interaktion und Kommunikation oder Marketing und Technologie.

Dazu passt auch das Angebot der Technischen Hochschule Mittelhessen "Social Media Systems". Hier werden Grundlagen und Anwendungen in Social Media vermittelt, darunter Texten für das Web, Social Media in der Unternehmensstrategie, Social Media im internen Einsatz und Online Marketing.

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Kein Handel ohne Logistik: Die Hochschule Koblenz / Remagen bietet den Studiengang "Logistik und E-Business" an. "Logistikmanagement" lässt sich dann an der Technischen Hochschule Mittelhessen erlernen. Bielefeld bietet zudem noch den spezialisierten Studiengang "Digitale Logistik" an.

Das Fazit: "E-Commerce ist heute offen für alle", so Martin Groß-Albenhausen vom bevh. "Man kann Universitäten und Fachhochschulen heute als Bachelor oder Master, mit einem kaufmännischen oder eher technischen Hintergrund, in jedem Fall aber mit solidem Fachwissen über digitale Wirtschaft verlassen." Auch in Industrie und Handwerk ist die Arbeit mit digitalen Werkzeugen inzwischen weit verbreitet. Die Verknüpfung von Robotik und Sensorik mit neuen digitalen Geschäftsmodellen wird jedoch in Ausbildung und Studium noch zu wenig vermittelt, bemängelt Groß-Albenhausen. "Der E-Commerce der Zukunft findet auch zwischen Maschinen statt. Die mutigsten Entwürfe digitaler Wertschöpfungsprozesse kommen heute aus China. Aber in der Industrie ist der Platz des digitalen Champions noch nicht vergeben."