Datenallianzen (auch Log-in-Allianzen) sind Bündnisse mehrere Unternehmen und spätestens seit 2018 das große Thema in der Digitalbranche. Das Ziel ist es, gemeinsam ein Gegengewicht zu amerikanischen Plattformen zu schaffen.
Spätestens seit der Einführung der neuen Datenschutzgrundverordnung im Mai 2018 ist klar: Wollen Webseitenbetreiber, Publisher und Werbetechnologie-Unternehmen künftig rechtlich auf der absolut sicheren Seite sein, müssen sie eine Zustimmung von den Verbrauchern einholen, wenn sie deren Daten für digitale Werbezwecke nutzen wollen. Diese Einwilligung muss dokumentiert sein und sie muss widerrufen werden können. Das geht aus Anbietersicht am einfachsten, wenn sich Nutzer für Webangebote mit einem Log-in identifizieren. Vorbilder und gleichzeitig Konkurrenten sind Google und Facebook. Sie sind in der für sie vorteilhaften Situation, dass sie bereits über sehr viele Log-in-Daten von Nutzern verfügen und Werbung zu deren Interessen passend ausliefern können. Um dieser Marktmacht etwas entgegenzusetzen und auch künftig rechtssicher agieren zu können, bildeten sich in Deutschland Allianzen. Sie wollen im Verbund Internet-Nutzer dafür gewinnen, sich zu registrieren und das Opt-in für Targeting-Zwecke zu erhalten. Verimi und netID Die in Deutschland bekanntesten sind Verimi und die European netID Foundation. Der Verimi-Login kann als eine Art Generalschlüssel bei Portalen und Diensten teilnehmender Unternehmen verwendet werden. Personenbezogene Daten und Zugangsdaten können vom Nutzer verwaltet und kontrolliert werden, während Firmen und öffentlichen Einrichtungen "eine europäische Alternative zu etablierten Anmelde- und Registrierungssystemen geboten wird", so Verimi. Der Gesellschafterkreis besteht aus Firmen wie Samsung, Allianz, Axel Springer, Bundesdruckerei, Core, Daimler, Deutsche Bahn, Deutsche Bank und Postbank, Deutsche Telekom, Giesecke+Devrient, Here Technologies, Lufthansa und Volkswagen Financial Services. Verimi konkurriert mit der Plattform NetID - der European netID Foundation, hinter der die Fernsehkonzerne ProSiebenSat.1 und RTL sowie United Internet mit seinen Marken GMX und web.de stehen. Ob mehrere konkurrierende Player in diesem Bereich in Deutschland auf Dauer überleben werden, ist derzeit noch die große Gretchenfrage. (Stand: Januar 2019)