
Microsoft legt Rekordquartal hin Onlinegeschäft schreibt weiter Verluste
Das erste Quartal des Geschäftsjahres 2011 schloss Microsoft mit 16,2 Milliarden US-Dollar Umsatz und 5,4 Milliarden US-Dollar Gewinn ab. Vorschub leisteten sowohl das Betriebssystem Windows 7 als auch der Entertainmentbereich, die prozentual am stärksten zulegen konnten. Bei den Onlinediensten bleibt Microsoft jedoch in den roten Zahlen.
Zwar stieg der Umsatz in der Onlinesparte, zu der neben bing und MSN auch das Onlinemarketinggeschäft zählt, um acht Prozent auf 527 Millionen US-Dollar an. Dennoch fuhr Microsoft 560 Millionen US-Dollar Verlust ein. Im Vorjahreszeitraum waren es nur 477 Millionen US-Dollar gewesen. Auch im vergangenen Geschäftsjahr verhagelte dieses Geschäftsfeld die Bilanz. Der Konzern schrieb im Jahresabschluss 696 Millionen US-Dollar Verlust in diesem Bereich. Microsoft investiert auch weiterhin in diesen Bereich. Erst gestern hat der Konzern einen weiteren großen Schritt in Richtung Search-Allianz mit Yahoo gemacht und nach der organischen Suche von Yahoo nun auch die Auslieferung von bezahlten Suchanzeigen in den USA übernommen. Mit dem Onlinegeschäft tut sich Microsoft schon seit langem schwer. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat der US-Konzern in diesem Bereich rund sechs Milliarden US-Dollar in den Sand gesetzt.
Der Gesamtumsatz kletterte im Zeitraum Juli bis September 2010 um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 16,2 Milliarden US-Dollar nach oben. Der Konzern steigerte damit seinen Gewinn um 51 Prozent gegenüber den drei Monaten 2009 auf 5,4 Milliarden US-Dollar.
Klassisches Geschäft im Aufwind
Mit Windows 7 hat Microsoft sich dagegen seit Windows XP wieder einen Goldesel geschaffen. Der Umsatz mit dem Betriebssystem stieg um 66 Prozent von 2,9 Milliarden US-Dollar auf 4,8 Milliarden US-Dollar an. Zugleich hat sich der Gewinn gegenüber dem Vorquartal auf 3,3 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt.
Die Nachfrage nach den neuen Office-Paketen sei ebenfalls sehr stark, bekräftigte Microsofts Finanzchef Peter Klein. Der Konzern steigerte seinen Umsatz mit Office- und Business-Produkten, zu denen auch das neue Cloud-Büropaket Office 365 gehört, um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 5,1 Milliarden US-Dollar. Auch das Geschäft mit Server-Lösungen läuft gut. Der Umsatz stieg um 12 Prozent auf rund vier Milliarden US-Dollar im abgelaufenen Quartal.
"Unsere Kunden sind sehr an unseren Cloud- und Onlinelösungen interessiert, das zeigen die neuen Großkunden für Windows Azure, die wir in diesem Quartal gewinnen konnten. Es gibt aber bereits auch ein deutliches Interesse für unser erst kürzlich angekündigtes Office 365", verkündete Kevin Turner, Chief Operating Officer bei Microsoft.
Entertainment kommt gut an
Vor allem in den USA schätzen die Konsumenten Microsofts Spielkonsole Xbox 360. Nach Unternehmensangaben setzte der Konzern deutlich mehr Geräte ab als die Konkurrenz. Ebenfalls in diesen Bereich fällt die neue Smartphone-Software Windows Phone 7, aber auch verschiedene Onlinespiele und die Musikplattform Zune. Die Umsätze in diesem Bereich stiegen im abgelaufenen Quartal auf 1,8 Milliarden US-Dollar und lagen damit 27 Prozent höher als noch im Vorjahresquartal.
Schon im Jahr 2009 hat Microsoft einen harten Sparkurs eingeschlagen. Der Konzern strich in dieser Zeit weltweit rund 6.000 Stellen und will auch weiterhin bei seinen Ausgaben sparen. So sollen die 89.000 Beschäftigten ab 2013 erstmals selbst Beiträge zu ihrer Krankenversicherung entrichten.