
Bing Streetside unter Druck Datenschützer attackieren Microsoft
Online-Straßenatlas ist ins Visier von Datenschützern geraten. Der bayerische Datenschutzbeauftragte Thomas Kranig hatte bereits angekündigt den Start des Dienstes zu verzögern, wenn Bürgern kein Vorab-Widerspruchsrecht eingeräumt würde. Nun droht der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) mit einem Verbot von Streetside.
Bürger müssten im Vorfeld Widerspruch gegen Aufnahmen von ihren Häusern einlegen können, fordert Herrmann laut einem . "Es ist nicht hinnehmbar, dass es für die Aufnahmen kein vorheriges Widerspruchsrecht gibt. Das ist mit einem wirksamen Datenschutz unvereinbar", zitiert der Nachrichtensender Herrmann. Sollte sich Microsoft weigern, Vorab-Widersprüche zuzulassen, werde ein Verbot des Dienstes in Angriff genommen.
Microsoft hält Selbstverpflichtungserklärung für ausreichend
Der Konzern hingegen sieht die Rechte der Bürger auf Basis der Selbstverpflichtungserklärung der Industrie ausreichend gewahrt. Diese war Anfang März an den damaligen Innenminister Thomas de Maizière (CSU) übergeben worden. Im Mittelpunkt dieses Datenschutz-Kodex steht eine zentrale Informations- und Widerspruchsstelle im Internet, bei der sich Bürger über Geodatendienste informieren und bei der sie Widerspruch gegen die Abbildung ihrer Häuser einlegen können.
Die Kamerafahrten für Streetside sollen am 9. Mai 2011 beginnen, zunächst in Augsburg, Erlangen, Fürth und Nürnberg. Erste Bilder sollen dann ab Sommer zur Verfügung stehen. Dann wird sich auch zeigen, ob der Dienst bei den deutschen Usern besser ankommt als Google Street View. Im Rahmen einer von internetworld.de äußerten 73 Prozent die Meinung, dass Microsofts neuer Geodatendienst nicht mehr Erfolg als Googles Street View haben werde. Gut ein Viertel der Befragten begrüßt jedoch die etwas transparentere Herangehensweise des Softwarekonzerns. Im Gegensatz zu Google hatte Microsoft in seiner Ankündigung des neuen Dienstes deutlich erklärt, dass neben den Fotografien auch die WLANs erfasst würden, um damit eine bessere geografische Zuordnung zu ermöglichen.