
Schutz der Privatsphäre Studie: Nur 1,5 Prozent der Deutschen wollen ihre Daten für Werbung freigeben
Ein Großteil der Verbraucher ist bereit, seine persönlichen Daten freizugeben, wenn es um eine wichtige Sache geht, etwa ihre Gesundheit oder Terrorabwehr. Individualisierte Werbung gehört ganz offensichtlich nicht dazu, so das Resultat einer Studie.
Der Bundesverband Medizintechnologie (BV Med) plädiert für einen leichteren Zugang zu personenbezogenen Daten für medizinische Zwecke. Um die Bereitschaft der Bürger dazu abzuklopfen, startete der Branchenverband im Oktober 2021 gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey eine Online-Umfrage mit rund 2.500 Teilnehmern. Das Institut präsentierten den Teilnehmern eine Liste von möglichen Verwendungszwecken und fragte sie, für welche dieser Zwecke sie persönliche Daten freiwillig zur Verfügung stellen würden.
Erwartungsgemäß an erster Stelle rangierte das Thema Gesundheit: Knapp die Hälfte aller Teilnehmer würden ihre Daten freiwillig zur Verfügung stellen, wenn es um eine medizinische Behandlung oder eine Diagnose geht. Auch zum Zweck der Medizinforschung oder der Corona-Nachverfolgung rangiert die Zustimmung immer noch über 40 Prozent.

Für medizinische Zwecke sind Bürger durchaus bereit, ihre persönlichen Daten zur Verfügung zu stellen
BVmed
Datenfreigabe für personalisierte Werbung
Deutlich zurück geht die Zustimmung bei Themen, in denen die Bürger offenbar keinen direkten Nutzen für sich selbst sehen. Sogar zum Zweck der Terrorbekämpfung würde nur jeder vierte Umfrageteilnehmer freiwillig seine persönlichen Daten freigeben.
Besonders gering fällt die Zustimmung zur Datenfreigabe für personalisierte Werbung aus. Mit nur 1,5 Prozent aller Nennungen liegt diese Option einsam auf dem letzten Platz der Antwortmöglichkeiten. Ebenfalls interessant: 30 Prozent aller Befragten lehnen die Nutzung ihrer persönlichen Daten grundsätzlich ab - zumindest fanden sie unter den angebotenen Nutzungsmöglichkeiten keine, die ihnen zusagte.