
Logistikzentrum USA: Amazon bekommt erstmals einen Betriebsrat
Als erster US-Standort von Amazon bekommt das Logistikzentrum in New York einen Betriebsrat. Und auch in Deutschland tut sich einiges: Der Konzern gab bekannt, in diesem Jahr mehr als 6000 neue Mitarbeiter einstellen zu wollen.
Amazon hatte sich lange quergestellt - nun soll Online-Riese doch einen Betriebsrat bekommen. Den Anfang macht das Logistikzentrum FK8 im New Yorker Stadtbezirk Staten Island in New York. Bei einer Abstimmung sprach sich eine Mehrheit (55 Prozent) der knapp 4800 Beschäftigten für die Gründung der ersten Interessensvertretung bei dem US-Konzern aus. Sie soll den Namen Amazon-Gewerkschaft, kurz ALU, tragen.
Im April vergangenen Jahres scheiterte der erste Versuch dieser Art im Bundesstaat Alabama. Im November gab die US-Arbeitsrechtsbehörde NLRB jedoch dem Einspruch einer Gewerkschaft statt, die Amazon eine unzulässige Einflussnahme und Regelverstöße vorgeworfen hatte. Das Ergebnis der Abstimmung wurde deswegen annulliert und es wurde eine neue Abstimmung angesetzt.
6000 neue Mitarbeiter
Auch bei Amazon Deutschland tut sich einiges: Der Konzern gab bekannt, in diesem Jahr mehr als 6000 neue Mitarbeiter einstellen zu wollen. Bis zum Jahresende soll die Zahl der Beschäftigten des US-Unternehmens in der Bundesrepublik auf 36000 steigen, wie die deutsche Tochtergesellschaft des IT-Konzerns und Onlinehändlers in München mitteilte.
Von 2010 bis 2020 habe Amazon in Deutschland mehr als 36,5 Milliarden Euro investiert, ein Großteil der Investitionen fließe in Arbeitsplätze und den Auf- und Ausbau von Infrastruktur. Amazon hat nach eigenen Angaben mittlerweile mehr als 100 Standorte in Deutschland. Die neuen Arbeitsplätze sollen demnach in sämtlichen Geschäftsbereichen und an allen Standorten entstehen, von Logistikzentren bis zu Forschung und Entwicklung.
Amazon ist weltweit in den vergangenen Jahren rapide gewachsen. Ende vergangenen Jahres beschäftigte der Konzern insgesamt 1,6 Millionen Menschen, den Großteil nach wie vor in den USA. Der Konzern zählt damit zu den größten privaten Arbeitgebern auf der Welt.