
Kundenbindungsprogramm Erhöht Amazon in den USA die Prime-Gebühren?
Wenn Amazon in dieser Woche seine Zahlen für das abgelaufene Quartal präsentiert, lohnt sich ein genauer Blick auf das Kundenbindungsprogramm Prime: Analysten sind sich sicher, dass der Konzern in den USA die Abonnement-Gebühren erhöhen wird.
Amazon Prime ist mit über 200 Millionen Mitgliedern weltweit das erfolgreichste Kundenbindungsprogramm im E-Commerce. In Deutschland bekommen Nutzer für 7,99 Euro Zugriff auf ein "Rundum-Sorglos-Paket", bestehend aus Versandvorteilen, einer Musikstreaming-Sammlung, einer Videostreaming-Plattform, einer E-Book-Bibliothek und vielem mehr. In den USA kostet die Amazon Prime-Mitgliedschaft 12,99 US-Dollar pro Monat oder 119 US-Dollar pro Jahr. Die letzte Preiserhöhung gab es vor vier Jahren.
Nicht zuletzt deswegen mutmaßen diverse Analysten nun, dass Amazon bei der Verkündung seiner Quartalszahlen in dieser Woche noch eine andere News mit im Gepäck hat. Wie reuters.com schreibt, sei eine Preiserhöhung für Amazon Prime in den USA nur noch eine Frage der Zeit.
Vor- und Nachteile
Die Gründe dafür lägen auf der Hand: Amazon musste höhere Löhne und Antrittsprämien zahlen, um angesichts des Arbeitskräftemangels Mitarbeiter zu gewinnen. Hinzu kommen die gestiegenen Versandkosten aufgrund von teurerem Benzin, teureren Containerpreisen, teureren Transportpreisen - und nicht zuletzt einem höheren Warenpreis. Selbst Stahl für Bauprojekte kostete mehr.
Amazon selbst kommentierte die Spekulationen nicht.
Gegen eine Preiserhöhung spricht indes, dass sich der laufende Betrieb aufgrund der Corona-Krise immer noch nicht normalisiert hat. Versandverzögerungen sind nach wie vor an der Tagesordnung; Konsumenten sehen sich zudem ohnehin mit gestiegenen Kosten, etwa im Einzelhandel, konfrontiert.
Zudem stellt sich die Frage: Amazon-Prime-Kunden sind die loyalsten und konsumfreudigsten des Konzerns - können zusätzliche Einnahmen aus den Abonnements die Einbußen durch Kündigungen aufwiegen?